• 11.04.2002, 12:29:41
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FORMAT: Menthas Reaktion auf "Nicht-Verlängerung": "Ich passe Schüssel, Morak & Co nicht ins Konzept."=

Wien (OTS) - Im Interview mit FORMAT (erscheint am Freitag)
kommentiert Volksoperndirektor Dominique Mentha ausführlich die
Tatsache, dass er von Staatssekretär Franz Morak nicht bis 2006
"verlängert" wurde, mit Groll: "Ich war überrascht über die
Vorgangsweise und die Geschwindigkeit, die da plötzlich
eingeschlagen wurde. Denn noch am Tag davor habe ich k nachdem ich
diesbezüglich Gerüchte gehört habe % mit Holding-Chef Georg Springer
gesprochen, der mir sagte: Er wisse davon gar nichts. Und am
nächsten Tag warLs dann so weit ... Aber es ist mir natürlich schon
länger klar, daß die schwarz-blaue Regierung mein Volksopern-Konzept
der Öffnung, des Dialoges, der Europäisierung und der Hinwendung zur
zeitgenössischen Musik und zum zeitgenössischen Tanz nicht wirklich
goutieren kann. Und daß ich Schüssel, Morak & Co nicht unbedingt ins
Konzept passe."

Und Mentha weiter: "Ich vermute sehr entschieden, dass diese
Entscheidung gegen mich politische Hintergründe hat. Und ich
verstehe das ja auch. Es ist doch klar, daß ich nicht auf der
politischen Linie dieser schwarz-blauen Regierung schwimme. Und das
habe ich auch nie verheimlicht. Ich sage hier auch ganz deutlich:
Ich bin als freier Mensch nach Österreich gekommen, und ich werde
als freier Mensch wieder aus Österreich weggehen. Da lasse ich mich
nicht unterkriegen."

Mentha über seine verbleibenden Volksopernjahre: "Es ist eine
Befreiung. Weil ich jetzt davon ausgehe, daß diese ganzen Intrigen
gegen mich wegfallen 5 da sie ja nicht mehr notwendig sind. Und ich
kann nur sagen: In Gefahr und größter Not ist der Mittelweg der Tod.
So werde ich bis Juli 2005 in meinem Sinne sinnlich und emotional
weiterarbeiten."

Menthas dringender Rat an seinen Nachfolger: "Für die
Volksoper wären zwei Dinge wichtig: einerseits den Weg der
Erneuerung und der Öffnung weiterzugehen und andererseits die
Budgetsituation zu verbessern. Außerdem sollte mein Nachfolger sich
nach seiner Bestellung aufs Sofa setzen, sich eine Aufnahme von
Gustav Mahler B dirigiert von Lorin Maazel 8 anhören, dabei das Buch
'Im Palast der Gefühle' von Claus Helmut Drese lesen und mich
nachher anrufen. Dann weiß er, was so alles auf ihn zukommen wird."

Rückfragehinweis: Format
C. Hirschmann
Tel.: (01) 217 55/4128

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | FMT/OTS

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