• 18.03.2002, 18:40:21
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  • OTS0207 OTW0207

Moderate Anpassung der Tarife bei Wiener Linien

Tarifanpassung um 8,2 Prozent ab Juni

Wien (OTS) - "Die von den Wiener Linien und der Stadt Wien
ausgehandelten Anpassungen der Tarife sind ein Kompromiss zwischen
den betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten und dem Interesse der
Stadt Wien, die Preise möglichst niedrig zu halten", erklärte Wiens
Vizebürgermeister Dr. Sepp RIEDER am Montag im Rahmen eines
Mediengesprächs. "Unser Verhandlungsinteresse galt jenen, die die
Öffentlichen Verkehrsmittel regelmäßig benutzen - hier vor allem den
Arbeitnehmern, die den Weg ins Büro mit den Öffis zurücklegen - sowie
Schülern, Studenten und Lehrlingen. Im Interesse einer sozial
ausgewogenen Tarifgestaltung wird es weiterhin Ermäßigungen für
Senioren und sozial Bedürftige geben", so Rieder. Trotz der ab 1.
Juni 2002 geltenden neuen Tarife sind die Wiener Linien nach wie vor
einer der günstigsten Anbieter von Öffentlichem Verkehr aller
Millionenstädte im gesamten EU-Raum. Berücksichtigt man das
vielfältige Angebot an Öffentlichen Verkehrsmitteln in der
Bundeshauptstadt im Vergleich zu den anderen Bundesländern, so gilt
dies auch für den Österreichvergleich.

Keine weitere Preiserhöhung bis 2006

Rieder: "Ich gehe davon aus, dass die jetzt erfolgte
Tarifanpassung bis 2006 unverändert "halten wird"." Die letzte
Tarifanpassung im Bereich der Wiener Linien wurde mit 1. Jänner 1999
umgesetzt. Im Zuge der EURO-Umstellung (1. Jänner 2002) wurden die
Preise für die Tickets nach unten gerundet, die damit verbundenen
Einnahmenverluste für die Wiener Linien betragen bis zum
Inkrafttreten der jetzt beschlossenen Anpassung rund 1,5 Millionen
EURO.

Nachtautobus ab Juni mit herkömmlichen Tickets benutzbar

"Mit der Anpassung beim Einzelfahrschein wird die Tarifeinheit im
Verkehrsverbund Ostregion - VOR wiederhergestellt, die durch die
einseitige Erhöhung durch die ÖBB im Februar 2002 nicht mehr gegeben
war. Die Tarifanpassung bei Zeitkarten (Wochen-, Monats- und
Jahreskarte) bringt eine Steigerung zwischen 8,0 und 11 Prozent", so
Rieder. "Der eigene Tarif für den Nachtautobus entfällt. Die
Nachtautobusse können in Hinkunft mit anderen gültigen Fahrscheinen
mitbenutzt werden. Dies geschah im Hinblick auf junge Menschen bzw.
auf Menschen, die in der Nacht arbeiten, womit wir einer Anregung der
Arbeiterkammer Wien entsprechen."

Betriebswirtschaftliches Gutachten hielte Erhöhung bis
13,9 Prozent für gerechtfertigt

Damit ergibt sich seit der letzten Erhöhung, die am 1. Jänner 1999
stattgefunden hat, eine Anpassung um 8,2 Prozent. Die Wiener Linien
sind mit der Forderung nach einer Erhöhung von durchschnittlich 8,8
Prozent in die Verhandlungen gegangen, die Korrektur nach unten war
eine Folge der Forderungen der Stadt Wien. Nach dem von der Stadt
Wien in Auftrag gegebenen externen betriebswirtschaftlichen Gutachten
(Ersteller: BDO Auxilia GesmbH) wäre eine Erhöhung bis zu 13,9
Prozent gerechtfertigt gewesen. Diese Erhöhung hätte die Entwicklung
des Tariflohnindex, des Verbraucherpreisindex sowie der bei den
Wiener Linien stattgefundenen Qualitätssteigerungen entsprochen.

Neue Tarife ab 1. Juni 2002

Ab dem 1. Juni 2002 gelten damit folgende Tarife für die Wiener
Linien:

Einzelfahrschein: 1,50 EURO (+8,7 Prozent)
Wochenkarte: 12,50 EURO (+11 Prozent)
Monatskarte: 45,00 EURO (+10,6 Prozent)
Jahreskarte/Teilzahlung: 417,00 EURO (+8,3 Prozent)
Jahreskarte/Einmalzahlung: 409,00 EURO (+8,2 Prozent)
Seniorenjahresnetzkarte/Teilzahlung:
209,00 EURO (+8,5 Prozent)
Seniorenjahresnetzkarte/Einmalzahlung:
204,00 EURO (+8,0 Prozent)

Gegenüber dem Antrag der Wiener Linien wurde der Preisabstand
zwischen der Teilzahlung und der Einmalzahlung für Jahreskarten
verringert und dabei die Jahreskarte bei Teilzahlung verbilligt (417
EURO statt 420 EURO). Damit wird auch einem Einwand der
Arbeiterkammer Wien Rechnung getragen. Gleiches gilt für die
übertragbare Monatskarte, die so anstatt bei 46 EURO nun bei 45 EURO
festgelegt wurde.

Unterdurchschnittliche Anpassung bei Schüler-, Studenten-
und Lehrlingstarifen

Die Schülerstreckenkarten sind kein Bestandteil der
Tarifanpassung. Der Verkaufspreis für die Schülernetzkarte wurde um
3,8 Prozent auf 40 EURO angehoben. Der Preis für die
Lehrlingswochenkarte beträgt 6 EURO (+3,3 Prozent), der Preis für die
Lehrlingsmonatskarte 22 EURO (+8,1 Prozent).

Die Studententickets bleiben durch Zuzahlungen durch die Stadt
Wien und den Bund verbilligt, wobei es verschiedene Vergünstigungen -
abhängig vom Hauptwohnsitz und Alter - gibt:

Die Semesterkarte für Studenten, die Familienbeihilfe beziehen und
ihren Hauptwohnsitz in Wien haben, kostet in Hinkunft 46 EURO (+5,5
Prozent), wobei die Stadt Wien 94,4 EURO zuschießt. Beziehen
Studenten Familienbeihilfe und haben keinen Hauptwohnsitz in Wien,
kostet das Semesterticket 91 EURO (+4,4 Prozent, Stadtwienzuschuss:
49,4 EURO), ohne diese beiden Voraussetzungen kostet die
Semesterkarte 117 EURO (+4,6 Prozent, Stadtwienzuschuss: 51 EURO).

Wiener Linien sind europaweit billigster Anbieter

Auch nach der ersten Erhöhung der Ticketpreise seit dem 1. Jänner
1999 sind die Wiener Linien nach wie vor einer der billigsten
Anbieter von Öffentlichem Verkehr in EU-Millionenstädten.

Wien München Hamburg Berlin Zürich
Einzelfahrschein Vorverkauf
1,50 1,80 2,20 2,10 2,43
Einzelfahrschein Fahrzeug
2,00 2,00 2,20 2,10 2,43
Wochennetzkarte
(ü) 12,50 (ü) 12,80 (p) 19,40 (ü) 22,00
Monatsnetzkarte
(ü) 45,00 (ü) 48,50 (p) 73,00 (ü+p) 56,00 (ü+p) 47,30
Jahresnetzkarte
(p) 417,00 (ü+p) 461,50 713,52 (ü+p) 532,00 (ü+p) 444,59
Einwohner in Mio.
1,7 1,2 1,7 3,4 0,4
Linienlänge 917 km 566 km 796 km 2441 km 281 km

Klar ist auch der Vergleich mit anderen österreichischen Städten,
die bei einem ungleich geringeren Angebot - nur in Wien gibt es eine
U-Bahn, das Streckennetz bzw. die gefahrenen Intervalle werden sonst
nirgends auch nur annähernd erreicht - auf dem etwa gleichen
Preisniveau liegen.

Wien Graz Linz Klagenfurt Salzburg Innsbruck

Einzelfahrschein Vorverkauf
1,50 1,16 1,31 1,20 1,30 1,20
Einzelfahrschein Schaffner
2,00 1,45 1,45 1,60 1,60 1,60
Wochennetzkarte
(ü) 12,50 7,25 (ü) 9,45 (ü) 13,00 (ü) 9,00 10,10
Monatsnetzkarte Vollpreis
(ü) 45,00 25,80 (ü) 30,52 (ü) 31,20 33,50 34,30
Monatsnetzkarte Senioren
(*) 17,40 (*) 16,71 (+) 24,70 (*) 25,80
Jahresnetzkarte Vollpreis
417,00 (ü) 257,95 (ü) 297,96 312,00 (ü) 335,00 343,00
Jahresnetzkarte Senioren
209,00 174,00 (*) 167,15 258,00
Streckenlänge
917 km 184,07 km 171,46 km 127 km 139,7 km 191 km

(ü) übertragbar
(p) persönlich
(*) bestimmte Einkommensgrenze
(+) Zeitbeschränkung

Qualitätsverbesserungen seit der letzten Tarifanpassung

Neben den Indexsteigerungen seit der letzten Tarifanpassung (1.
Jänner 1999) gab es zahlreiche Qualitätsverbesserungen im Bereich der
Wiener Linien. So sind die Wiener Linien der einzige Anbieter
öffentlicher Verkehrsmittel in einer EU-Millionenstadt, in der in
nahezu allen Stationen Aufzüge zur Verfügung stehen. Folgende
Qualitätsverbesserungen sind seit der letzten Tarifanpassung erfolgt:

- U3-Verlängerung: Verlängerung der U3 von Erdberg nach Simmering.
- Modernisierung des Fuhrparks: Einsatz von Niederflurstraßenbahnen
und umweltfreundlichen Niederflurautobussen und Niederflurwaggons
auf der U6.
- Aufzugseinbauten in verschiedenen U-Bahnstationen, wie z.B. in den
Stationen Karlsplatz (U4), Hütteldorf (U4), oder Rathaus (U2). Die
Zahl der Aufzüge konnte von 182 auf 209 gesteigert werden , die
Zahl der Rolltreppen stieg von 315 auf 333. Ingesamt konnten somit
die Aufstiegshilfen um 9,1 Prozent auf 542 erweitert werden. (In
jenen drei Stationen, in denen noch keine Aufzüge installiert
sind, beginnen die Arbeiten noch heuer.)
- Bevorrangungsmaßnahmen: Bussignale (Bevorrangung bei
Ampelsignalen), Busspuren bei diversen Linien (unter anderem bei
den Linien 10A, 13A, 31A, 34A, 35A, 48A, 57A, 59A, 64A, 66A, 69A,
83A), eigene Gleiskörper, Abfahrtszeitenanzeige.
- Innovative Maßnahmen / Ausweitung des Fahrangebotes:
Rufbus (z.B. 24A, 67A), Anrufsammeltaxi (z.B. 25A, 99B).
- Behindertengerechte Ausstattung der U-Bahn-Stationen u.a. mit
Leitsystemen für Sehbehinderte. Die Haltestellen der
Niederflurbusse wurden mit Rampen für Rollstuhlfahrer
ausgestattet.
- Verbessertes Kundenservice: z.B. verbesserte Fahrplanaushänge und
Haltestellenumgebungspläne" bei Straßenbahn und Autobus, langer
Donnerstag im Schalterraum des Kundendienstzentrums,
Count-Down-Anzeige bei der U-Bahn.

Die neuen Tarife im Detail:

Tarife 1999 derzeit künftiger Tarif
gerundeter
EURO Tarif
Fahrschein im Fahrzeug
1,60 1,60 2,00
Fahrschein im Vorverkauf
1,38 1,30 1,50
Halbpreis im Fahrzeug
0,80 0,80 1,00
Halbpreis im Vorverkauf
0,73 0,70 0,80
Seniorenfahrschein (2 Fahrten)
1,89 1,80 2,00
24 Stunden Karte
4,36 4,30 5,00
72 Stunden Karte
10,90 10,90 12,00
8 Tage Karte
21,80 21,80 24,00
Einkaufskarte
3,63 3,60 4,00
Wochenkarte
11,26 11,20 12,50
Monatskarte
40,70 40,70 45,00
Jahreskarte (bar)
377,90 377,90 409,00
Jahreskarte (Abbucher)
385,17 385,10 417,00
Seniorenjahreskarte (bar)
188,95 188,90 204,00
Seniorenjahreskarte (Abbucher)
192,58 192,50 209,00
Semesterkarten für Hochschüler mit Hauptwohnsitz in Wien
43,60 46,00
Semesterkarten für Hochschüler mit Hauptwohnsitz nicht in Wien
87,21 87,20 91,00
Semesterkarten für Hochschüler ohne Familienbeihilfe
111,92 111,90 117,00

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Norbert Kettner
Tel.: 4000/81 845
mailto:norbert.kettner@gfw.magwien.gv.at

PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Martin Ritzmaier
Tel.: 4000/81 855
mailto:martin.ritzmaier@gfw.magwien.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NRK/OTS

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