Neues Ausbildungsprogramm für Lok-Führer-Einsatz auch im Ausland

Wien (OTS) - Bestens ausgebildet sind die Lok-Führer der ÖBB für
den Einsatz auf Österreichs Schienen bereits heute. Jetzt sollen sie
auch noch die Europareife erlangen - ein ambitioniertes Ziel, wie der
europäische Vergleich zeigt. Auf Initiative von ÖBB-Generaldirektor
Rüdiger vorm Walde arbeiten die ÖBB an einem neuen Schulungsprogramm,
das auch den Einsatz von Lok-Führern der ÖBB im Ausland ermöglichen
soll. Die Hürden dabei sind groß. So sind nicht nur die Betriebs- und
Sicherheitsvorschriften, die in jedem Land unterschiedlich sind, zu
lernen, sondern auch die jeweilige Landessprache in Wort und Schrift
zu beherrschen.****
Grenzüberschreitenden Bahnverkehr - sowohl im Personen als auch im
Güterverkehr - gibt es schon lange. Doch bislang muss an der Grenze
der Lokführer getauscht werden. Während der Lokführer der ÖBB auf
einen rückreisenden Zug wartet, den er übernimmt, besteigt ein
Lokführer der jeweiligen Partnerbahn den Führerstand und setzt die
Fahrt gemäß den Betriebs- und Sicherheitsbestimmungen des Landes
fort. Ausgenommen davon sind lediglich kurze Strecken zu grenznahen
Bahnhöfen wie Sopron, Hegyeshalom und Bratislava sowie die
Korridorverkehre durch Deutschland, beispielsweise zwischen Salzburg
und Kufstein, und einer speziellen Güterverkehrsverbindung nach
München.
Konzessionen werden eingeholt, Ausbildungs-Programm ausgearbeitet
Um ausländische Strecken von ÖBB-Lokführern befahren zu können,
müssen entsprechende Konzessionen eingeholt werden. Zuvor sind aber
die unterschiedlichen Bestimmungen in den Bereichen Betrieb und
Sicherheit genauestens zu analysieren und Ausbildungsprogramme
einzurichten, die auf diese Einsätze abgestimmt sind. Daran arbeiten
die ÖBB auf Hochtouren. Die für Einsätze auch im Ausland
ausgebildeten ÖBB-Lokführer werden daher künftig zwei Betriebssysteme
beherrschen: das österreichische und das jenes Nachbarlandes, das sie
befahren werden.
Größte Herausforderung stellt aber aus heutiger Sicher die
sprachliche Barriere dar. Denn auch im Einsatz in Tschechien,
Slowakei, Ungarn, Slowenien und Italien muss die jeweilige
Landessprache in Wort und Schrift beherrscht werden. Hierauf werden
die Ausbildungsprogramme daher einen klaren Schwerpunkt setzen.
Europafit für die Kunden der ÖBB
Der große Vorteil dieser Ausbildungsoffensive der ÖBB liegt bei
den Kunden. Denn die ÖBB gewinnen durch diese Maßnahme bedeutend an
Handlungs- und Entscheidungsspielraum. Zum einen fällt der
Lokführer-Wechsel als Zeitfaktor weg. Zum anderen gewinnen die ÖBB an
Unabhängigkeit, was die Zugplanung und -führung erleichtert. Die
Lok-Führer der ÖBB werden daher die Reisenden künftig auch nach der
Staatsgrenze sicher weiterführen.
Bisherige Erfahrungen bei Auslandsausbildung eingebracht
Ein großes Plus in der Vorbereitung dieser neuen, europaweit
markanten Initiative sind die bisherigen Erfahrungen mit der
Ausbildung von Lok-Führern für den grenznahen Verkehr. Denn auch für
die wenigen Kilometer bis zu einem Grenzbahnhof sind bestimmte
zusätzliche Ausbildungsinhalte erforderlich, allerdings nicht in dem
Umfang wie für weiterführende Fahrten. Die Ergebnisse aus diesem
Bereich belegen allerdings deutlich, dass die Lokführer der ÖBB die
besten Voraussetzungen für europareife Leistungen bereits heute schon
erfüllen.
Wann der erste ÖBB-Lokführer den ersten Auslandseinsatz dieser
neuen Art setzt, steht zur Zeit noch nicht fest. Sicher ist
jedenfalls, dass die Ausbildung ebenso solide, intensiv und gründlich
erfolgen wird, wie jene für die Befahrung des heimischen
Schienennetzes. Für letztere sind 12 Monate theoretische und
praktische Ausbildung, ärztliche und eignungspsychologische
Untersuchungen und eine kommissionelle Prüfung in Technik, Betrieb,
Sicherheit und Praxis vorgesehen.
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