• 23.01.2002, 15:59:30
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Semperit Traiskirchen:

Schließung hätte verheerende Auswirkungen

St.Pölten (NLK) - Zweiter Landtagspräsident Landtagsabgeordneter
Emil Schabl gab heute bei einer Pressekonferenz in Traiskirchen
(Bezirk Baden) die Auswirkungen wegen einer Schließung des
Semperit-Reifenwerkes in dieser Stadt bekannt. Die vom Reifenkonzern
Continental angekündigte Schließung des 1.450 Mitarbeitern zählenden
Werkes, die ab Ende Juni 2002 in Etappen gekündigt werden sollen,
wenn nicht der berühmte "Silberstreif am Horizont" doch noch
eintritt, würde einen enormen Kaufkraftverlust für den Bezirk Baden
bedeuten, aber auch für die Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen
treffen. Der Kaufkraftverlust brächte auch enorme Einbußen bei der
Umsatzsteuer (24,8 Millionen Euro) und bei der Lohnsteuer (8,3
Millionen Euro). Für die Zahlungen des Arbeitslosengeldes müsste
hingegen der Staat mit 18,4 Millionen Euro tief in die Taschen
greifen. Die Stadt Traiskirchen selbst würde einen
Steuereinnahmenausfall von 1,5 Millionen Euro pro Jahr beklagen. Zur
Zeit würden rund 300 Zuliefererbetriebe mit fast 1.400 Mitarbeitern
von Aufträgen des Traiskirchner Reifenwerkes profitieren. Wenn das
Semperit-Werk schließe, würden Arbeitsplätze von 500 Beschäftigten
dieser Zulieferbetriebe massiv gefährdet.

"Seit der Ankündigung von Continental, das Reifenwerk in
Traiskirchen schließen zu wollen, hat Landesrat Fritz Knotzer mit 10
Interessenten Gespräche wegen einer Übernahme von Semperit geführt",
sagte Schabl. "Unter diesen Interessenten sind zwei, die über die
notwendigen wirtschaftlichen Möglichkeiten verfügen, der
Großindustrielle Mirko Kovats und eine Gruppe von Investoren."
Darüber hinaus hätte sich eine Wirtschaftskommission aus Vertretern
der AK, des ÖGB, der Wirtschaftskammer, der NÖ Landesregierung und
der Geschäftsführung sowie des Betriebsrates von Semperit in einer
ersten Sitzung auch mit der Dotierung einer Arbeitsstiftung befasst.
Die Continental wolle für einen Sozialplan aber nur 3,2 Millionen
Euro bereitstellen. Dass sei entschieden zu wenig, hier müsse man mit
Continental nachverhandeln, meinte Schabl. Ein zweiter Schwerpunkt
dieser ersten Sitzung sei gewesen, dass für ältere Mitarbeiter eine
Arbeitsstiftung von ein bis zwei Jahren nichts bringe. Hier solle ein
akzeptabler Vorschlag von Semperit und Conti erarbeitet werden.

Dazu habe man im Bezirk Baden mit konkreten Projekten, die von der
Regierung jetzt zurückgestellt werden müssen und
Euro-Millionenbeträge bringen würden, zu kämpfen. Besonders im
großvolumigen Wohnbau und bei der Sanierung von Wohnhäusern
existieren viele Projekte im Bezirk Baden, die bereits beim Amt der
NÖ Landesregierung für eine Förderung vorgemerkt sind, ab wegen der
Knappheit der Gelder noch nicht bewilligt werden konnten.

Rückfragehinweis: Niederösterreichische Landesregierung

Pressestelle
Tel.: 02742/9005-12312

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NLK/NLK

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