• 17.01.2002, 09:30:20
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Aktiv gegen Lärm, Lärmschutzplan, Nachtflüge: wien.at über Lärm=

SYLVIE vermittelt, LärmOnlineInformationsSystem Lois informiert

Wien, (OTS) Zwar leiden heute weniger Menschen unter dem Lärm
als in den 70er Jahren, dennoch bleibt Lärm - und vor allem
Straßenlärm - eine der wesentlichen Beeinträchtigungen in der Stadt.
Mit Möglichkeiten zur Verringerung von Lärmbelästigungen beschäftigt
sich auch die aktuelle Jänner-Ausgabe der Stadt-Wien-Publikation
wien.at. Eine Möglichkeit bietet das EU-Projekt SYLVIE, Systematische
Lärmsanierung von innerstädtischen Wohnvierteln; für einzelne
BürgerInnen interessant ist das LärmOnlineInformationsSystem LOIS, im
Internet unter www.lois.wien.at/ zu finden, telefonische Infos:
Umwelt-Hotline 4000/8022. Maßnahmen gegen den Lärm gehören aber auch
zu de Schwerpunkten der Politik. Umweltstadträtin Isabella Kossina
(SPÖ) unterstreicht in wien.at, dass es in den letzten Jahren zwar
gelungen ist, den Lärm in Wien um 17 Prozent zu verringern. Doch
müsse der Weg der Lärmbekämpfung, etwa durch entsprechende
Verkehrsplanung, weiter gegangen werden. Stadträtin Karin Landauer
(FPÖ) plädiert für ein Nachtflugverbot und für abendliche
Flugerlaubnis nur für besonders leise Maschinen. ÖVP-Umweltsprecher
Rudolf Klucsarits fordert einen Lärmschutzplan und ein neues
Lärmschutzgesetz. Die Grüne Abgeordnete Susanne Jerusalem wieder
fordert die Stadtverwaltung auf, das Problem ernst zu nehmen und Lärm
durch Verkehrsberuhigung und lokale Maßnahmen zu vermindern.

Lärmquellen in einer Stadt gibt’s, no na, in großer Zahl - von
Autos über laute Lokale bis hin zu den umweltfreundlichen Öffis. Zu
den Maßnahmen, die die Stadt zur Verringerung der Lärmbelastung
unternimmt, zählen u.a. Lärmschutzwände, geförderter Einbau von
Schallschutzfenstern, bessere Fahrbahnbeläge, moderne
Schallschutztechnik bei öffentlichen Verkehrsmitteln, Forschungen,
Bürgerbeteiligung (SYLVIE und Lois), Hilfe durch die
Umweltschutzabteilung und andere Einrichtungen usw.****

Am meisten stört die WienerInnen der Straßenlärm, allerdings
machen wir den zumeist auch selbst ... Fußgängerzonen (52 in Wien),
Wohnstraßen (davon gibt’s 92), Tempo 30-Zonen (auf 920 Kilometern)
können Abhilfe schaffen.

Geplant ist übrigens auch die lärmtechnische Sanierung bei
wichtigen Schienenstrecken der ÖBB. Damit soll die Belastung der
Anrainer auf maximal 55 Dezibel - das entspricht etwa einem leise
aufgedrehten Radio - sinken. Jährlich gibt die Stadt dafür 1,82
Millionen Euro aus.

Im Privatbereich sollten Fans lautstarker Disco-Klänge eines
bedenken: Auf den Tanzflächen von Diskotheken werden bis zu 117
Dezibel gemessen - ein in 50 Meter Entfernung vorbeizischender Jet
kommt auf etwa 130 Dezibel. Durch die hohe Lautstärke in der Disco
vermindert sich vorübergehend die Hörfähigkeit, die Ohren brauchen
zumindest eine Erholungspause.

Kossina: Lärmminderung ist eine wichtige Aufgabe kommunaler
Umweltpolitik

"Die Wiener Bevölkerung hat ein Recht auf Ruhe, und Wien hat in
der Vergangenheit schon einiges dazu beigetragen, dass sie sich auf
dieses Recht verlassen kann. In den vergangenen Jahren ist es
gelungen, den Lärm in Wien um 17 Prozent zu reduzieren", verweist
SP-Umweltstadträtin Kossina auf Aktivitäten gegen den Lärm. Die
Verkehrsplanung habe wesentlich Anteil an der Lärmbekämpfung:
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen wie Fußgängerzonen und Wohnstraßen
tragen zur Lärmminderung bei. Diesen Weg werde die Stadt auch
weiterhin fortsetzen.

"Lärmminderung ist eine wichtige Aufgabe kommunaler
Umweltpolitik. Mit dem Lärm-Online-Informationssystem LOIS will Wien
zeigen, dass es sich lohnt, gegen den Lärm aktiv zu werden", sagt
Kossina weiter: Seit kurzem kann man sich im Internet unter
www.lois.wien.at/ umfassend über das Thema informieren; außerdem
bietet diese Informationsplattform auch Tipps und Tricks, wie man
sich wirksam vor Lärm schützen kann.

Landauer: Wichtig wäre Verbot von Nachtflügen

Lärm, vor allem Verkehrslärm, stellt heutzutage ein gravierendes
Umwelt- und Gesundheitsproblem dar. Insbesondere macht der Fluglärm
vielen Menschen zu schaffen", betont FP-Stadträtin Karin Landauer.
Die Chancen für eine Verbesserung dieser Situation stünden aber
schlecht, da der Flughafen Wien weiter expandieren wolle und den Bau
einer dritten Piste plane. In den letzten Jahren gab es bereits knapp
190.000 Flugbewegungen; mit drei Pisten wäre mit einer enormen
weiteren Steigerung zu rechnen: laut Technischer Universität käme man
auf 460.000 Flugbewegungen.

Wichtig wäre daher, verlangt Landauer, ein Verbot von
Nachtflügen. Darüber hinaus sollten in den Abend- und Nachtstunden
nur besonders leise Flugzeuge fliegen dürfen; erreichen könnte man
dies mit entsprechend niedrigeren Landegebühren für leisere
Maschinen.

Klucsarits: Lärmschutzplan und neues Lärmschutzgesetz

"Mit reinen Informationsveranstaltungen oder -systemen wird man
dem Lärmproblem in Wien mit Sicherheit nicht Herr werden. Die
Ankündigungspolitik der Wiener Stadtregierung alleine ist dafür
sicher zu wenig", kritisiert ÖVP-Umweltsprecher Klucsarits. Konkrete
Maßnahmen zur Senkung des Lärmpegels seien nötig. Ein erster Schritt
sei die Ausarbeitung eines konkreten Lärmschutzplanes.

Im Rahmen dieses Lärmschutzplanes benötige Wien aber unter
anderem auch ein neues Lärmschutzgesetz. Darüber hinaus müssten in
dem Plan die Erhöhung der Förderungen für Schallschutz sowie
technische Schallschutzmaßnahmen auf stark befahrenen Straßen- und
Schienenstrecken enthalten sein, fordert Klucsarits.

Jerusalem: Das Problem ernst nehmen

"Fragt man die BürgerInnen, was sie an Wien am meisten stört,
kommen zwei Antworten: der Lärm und der Hundekot. Eine gut verwaltete
Stadt muss diese beiden Probleme lösen", meint die Grüne
Gemeinderätin Jerusalem. Lärm könne einerseits durch
Verkehrsberuhigung verringert werden, andrerseits durch lokale
Maßnahmen zur Bekämpfung regionaler Lärmquellen wie nächtlicher
Lieferverkehr oder falsch aufgestellte Glascontainer.

Die Stadt sei weder gegen Mopeds mit aufjaulenden Motoren noch
gegen im Tiefflug über Wien donnernde Flugzeuge machtlos, erklärt
Jerusalem. Viel Lärm mache - unabhängig davon, ob er einen störe oder
nicht - nachweislich krank. Den BürgerInnen wäre am meisten geholfen,
würde die Stadtregierung das Problem endlich ernst nehmen und
handeln.

Mehr im Internet:
o www.lois.wien.at/

(da gibt es u.a. auch eine Bauakustikfibel zum Download)
o www.wien.at/ma22/laermbek.htm
o www.wien.at/ma22/slik.htm (Schienenlärm-Immissionskataster SLIK)
o www.wien.at/ma22/slim.htm (Straßenlärm-Immissionskataster SLIM)

...und zum Abschluss ein Tucholsky-Zitat aus Lois: Lärm ist das
Geräusch der anderen. (Schluss) hrs

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:

www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Helga Ruzicka-Stanzel
Tel.: 4000/81 856
e-mail: ruz@m53.magwien.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NRK/NRK

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