• 11.01.2002, 11:06:34
  • /
  • OTS0083 OTW0083

ARBÖ: Leitschienen-Check und Austausch nicht nur auf Autobahnen

Leitplanken-Lückenschluss bei Straßen, die an Gewässern vorbeiführen

Wien (ARBÖ) - Aktivitäten, die die Verkehrssicherheit auf
Österreichs Straßen verbessern sind immer wünschenswert. Der ARBÖ
begrüßt daher die Initiative der ASFINAG die "umstrittenen"
Aluleitschienen entgültig aus dem Verkehr zu ziehen.

Zum Thema Leitschienen ist aus Sicht des ARBÖ generell
festzustellen, dass die Gefahr des Durchbrechens oder sogar des
"Überspringens", nicht 100 prozentig vermieden werden kann. Bei einem
Aufprall eines Kraftfahrzeuges ist eine Leitschiene in den meisten
Fällen tonnenschweren Belastungen ausgesetzt. Allgemeingültige
Angaben dazu kann man nach Meinung der ARBÖ-Experten nicht geben, da
diese vom Gewicht des Fahrzeuges, dessen Ausgangsgeschwindigkeit und
dem Aufprallwinkel abhängen. Erfolgt beispielsweise der Aufprall
nicht in einem spitzen Winkel, sondern in einem 90 Grad Winkel, so
ist eine Leitplanke relativ leicht zu überschreiten.

Aluleitschienen sind Risiko

Die ARBÖ-Experten verweisen darauf, dass bezüglich der
Widerstandskraft und der Lebensdauer der einzelnen
Leitschienensysteme erhebliche Unterschiede gibt. Die
Aluminiumleitschienen werden im Lauf der Zeit "spröde" und stellen
ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Das kann dazu führen, dass bei
einem Aufprall die Aluminiumleitschiene zerbricht und spröde sowie
spitze Teile in das Kraftfahrzeug eindringen und zu schweren
Verletzungen der Kraftfahrzeuginsassen führen.

Ein Nachteil von Leitschienen - egal ob aus Stahl oder Aluminium -
liegt darin, dass man sich bei einem Aufprall "verhängt". Bei
Beton-Leiteinrichtungen dagegen wird das Kraftfahrzeug nach einem
Aufprall auf die Fahrbahn zurückgeleitet. Nach Meinung des ARBÖ
sollte dieser Aspekt berücksichtigt und von der ASFINAG geprüft
werden, damit nicht überall nur von Alu- auf Stahlleitschienen
umgerüstet wird.

Leitplanken-Lückenschluss bei Gewässern

Eine Kontrolle der Leitschienensysteme und nach Notwendigkeit
auch der Austausch veralteter Leitschienen sind im Interesse der
Verkehrssicherheit auch außerhalb des hochrangigen Straßennetzes
durch die zuständigen Straßenerhalter wünschenswert, betont der ARBÖ.

Häufig werden auch für Motorradfahrer die Leitschienen auf
Bundesstraßen zum Verhängnis. Hier wäre es wünschenswert, dass wie
beispielsweise an manchen Straßenabschnitten in Salzburg die
Leitschienensteher in den gefährlichen Außenkurven eine "dämpfende"
Ummantelung erhalten, erklärt der ARBÖ.

Auch der fürchterliche Unfall mit zwei Todesopfern auf der B 154,
der Mondsee-Bundesstraße im November 2001 hat für den ARBÖ einmal
mehr gezeigt, wie wichtig eine Sicherheitsanalyse unserer Straßen
auch außerhalb von Tunnel ist. Die beiden jungen
Oberösterreicherinnen waren auf der Straße ins Schleudern gekommen
und stürzten mit dem Fahrzeug in den Mondsee. Das tragische Detail:
keine Leitplanke bremste das Fahrzeug bei diesem Unfall, denn durch
die zahlreichen Badeplätze in diesem Bereich des Mondsee-Ufers ist
hier ein Großteil der Straße zum See hin ungesichert.

Aus Sicht des ARBÖ ist daher auch ein Lückenschluss von Leitplanken
bei Straßen, die an Gewässern vorbeiführen erforderlich. Gerade die
Kombination von rutschiger Straße und fehlender Schutzvorrichtungen
kann katastrophale Folgen haben.

Argumente der störenden Optik dürfen nach Ansicht des ARBÖ in dieser
Frage nicht Vorrang vor Sicherheitsaspekten haben. Immerhin lassen
sich, auch hölzerne Varianten als Sturz-Schutz anbringen, erklärt
abschließend der ARBÖ.

Rückfragehinweis: ARBÖ Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: 01/891 21-244
e-mail: presse@arboe.at
Internet: http://www.arboe.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NAR/NAR

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel