- 12.11.2001, 14:54:37
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Schicker: Startschuss für "SUPer NOW"=
Strategische Umweltprüfung Entwicklungs-Raum Nord-Osten Wiens
Wien, (OTS) Kürzlich fiel der Startschuss zur "Strategischen
 Umweltprüfung für den Nord-Osten Wiens", kurz "SUPer NOW", mit der
 strategische Planungsüberlegungen für den 21. und 22. Bezirk
 hinsichtlich ökologischer, aber auch sozialer und ökonomischer
 Auswirkungen dargestellt und bewertet werden sollen. Wie
 Stadtentwicklungs- und Verkehrsstadtrat DI Rudolf Schicker dazu
 Montag in einem Mediengespräch betonte, könne mit dem Instrument der
 SUP eine höhere Planungssicherheit vor einer eigentlichen
 Detailplanung erzielt werden. "Die nördlichen Bezirke Wiens können
 auf eine deutliche Steigerung ihrer Einwohnerzahl verweisen. Für die
 Stadtregierung ist es ein vordringliches Anliegen, die vitalen
 Interessen der AnrainerInnen hinsichtlich einer optimalen sozialen
 und verkehrlichen Infrastruktur wahrzunehmen", so Schicker.
Wesentlicher, wenngleich keineswegs einziger Teil der SUPer NOW
 ist die Frage des Umfahrungsringes für Wien, so Schicker. Im Zuge der
 Bemühungen Wiens, sich als TEN-Knoten zu positionieren sowie
 angesichts der zu erwartenden Steigerung des Transitverkehrs durch
 die bevorstehende EU-Erweiterung ist eine Umfahrungsstraße für Wien
 dringend notwendig. Mit der SUPer NOW sollen die dazu vorliegenden
 und im Bundesstraßengesetz enthaltenen Alternativen - der Ausbau der
 Raffineriestraße bzw. die Untertunnelung der Lobau - sowie eine
 sechste Donauquerung hinsichtlich ökologischer, aber auch sozialer
 bzw. räumlicher Verträglichkeit geprüft werden. "Die SUP soll
 parallel zu den Planungen erfolgen, um einerseits möglichst wenig
 Zeitverzögerung zu erhalten, bzw. sind andererseits für die
 Beurteilung der Projekte konkrete Planungsunterlagen notwendig", so
 Schicker. Vier Varianten stehen dabei zur Diskussion: Die
 Realisierung eines der beiden Straßenprojekte, eine Kombination
 daraus oder keine der beiden Umfahrungsvarianten.****
Was ist eine Strategische Umweltprüfung?
Wie DI Karl Glotter, Projektverantwortlicher in der MA 18 für
 die SUPer NOW erläuterte, ist eine strategische Umweltprüfung - kurz
 SUP -ein Verfahrensinstrument, welches dazu dient, dass Umweltaspekte
 bei strategischen Planungsüberlegungen frühzeitig bedacht und auch
 berücksichtigt werden. Als Ziel der Richtlinie des Europäischen
 Parlaments und des Rates vom 27. Juni 2001 ist formuliert, "...im
 Hinblick auf die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung ein hohes
 Umweltschutzniveau sicherzustellen und dazu beizutragen, dass
 Umwelterwägungen bei der Ausarbeitung und Annahme von Plänen und
 Programmen einbezogen werden, indem dafür gesorgt wird, dass
 bestimmte Pläne und Programme, die voraussichtlich erhebliche
 Umweltauswirkungen haben, entsprechend dieser Richtlinie einer
 Umweltprüfung unterzogen werden". Glotter wies darauf hin, dass Wien
 über die EU-Richtlinie hinausgehend auch soziale und ökonomische
 Aspekte bei der SUP einbeziehen werde.
Wie schon der Name sagt, setzt die SUP auf generellen
 "strategischen" Planungsebenen an. Sie ist daher eine wichtige
 Vorstufe für eine Projekt-UVP, die Umweltverträglichkeitsprüfung für
 umweltrelevante Großprojekte.
Im Rahmen der SUP werden verschiedene strategische Alternativen,
 die zur Erreichung der gewünschten Entwicklungsziele führen,
 dargestellt und bewertet. Durch eine rechtzeitige Prüfung dieser
 Alternativen können einerseits Handlungsspielräume aufgezeigt,
 andererseits Umweltauswirkungen und generelle Folgewirkungen der
 verschiedenen Alternativen geprüft und abgewogen werden. Die
 Entscheidungsträger bekommen durch die SUP fachlich fundierte und
 gesamthafte Informationen, um umweltfreundlichere, nachhaltigere
 Alternativen aus einer Summe von Möglichkeiten herauszufiltern.
In einem kooperativen Beurteilungsprozess werden unter
 Beteiligung von Verwaltung, VertreterInnen der Öffentlichkeit und
 externen ExpertInnen Varianten zur Erreichung der in Plänen,
 Konzepten und Programmen formulierten Ziele analysiert und bewertet.
 Weiters werden Vorschläge für die Verhinderung von Fehlentwicklungen
 gemacht. Die Dokumentation der Ergebnisse der SUP erfolgt in einem
 gemäß den EU-Richtlinien geforderten "Umweltbericht".
Gesamtschau für den Nord-Osten Wiens
Mit dem Projekt "Strategische Umweltprüfung Entwicklungsraum
 Nordosten Wien" (SUPer NOW) ist beabsichtigt, eine Gesamtschau für
 die Entwicklung dieses Raumes herzustellen. Die SUPer NOW basiert auf
 den bisher ausgearbeiteten Planungen, Konzepten und Programmen und
 entwickelt aus diesen Einzelelementen ein harmonisiertes Gesamtbild,
 das in einem konsensualen Verfahren unter Beteiligung der relevanten
 Interessensgruppen im Planungsraum erarbeitet wird.
Alle Elemente der SUP nach EU-Richtlinie werden in der SUPer NOW
 berücksichtigt: Über den Rahmen der zitierten EU-Richtlinie
 hinausgehend werden in der SUPer NOW neben Umweltauswirkungen auch
 gleichberechtigt die Belange der Ökonomie und der sozialen
 Ausgewogenheit berücksichtigt. Aufgrund dieser umfassenden
 Herangehensweise liefert die SUPer NOW Beiträge sowohl für den
 bereits laufenden Prozess zum "Masterplan Verkehr (MPV)" als auch für
 den beabsichtigten "Stadtentwicklungsplan für Wien (STEP)". Sowohl
 vom zeitlichen Ablauf als auch von der Tiefe der Aussagen besteht
 eine gute Verknüpfbarkeit aller anlaufenden Planungen: Das Ergebnis
 der SUPer NOW kann somit Grundlage und Modul für die genannten
 Planungen sein.
Das Verfahren, die Beteiligten
Das beschriebene Verfahren wird innerhalb eines "SUP-Teams"
 abgewickelt. Das SUP-Team setzt sich aus Fachleuten der Verwaltung,
 VertreterInnen der "qualifizierten" Öffentlichkeit sowie externen
 ExpertInnen zusammen und hat die Aufgabe, bis Ende 2002 den zum Ziel
 gesetzten "Umweltbericht" zu erstellen. Der Prozess wird durch ein
 Kernteam gesteuert und mit Hilfe Externer moderiert.
Die Vertretung der Verwaltung setzt sich zusammen aus: MA 18, MA
 21C, MA 22, MA 26, MA 28, MA 29, MA 45/MA 49, Immobilien Management,
 MD-BD, Gruppe Planung, Büro der Geschäftsgruppe Finanzen,
 Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke, Regionalmanager Wien/NÖ,
 Nationalparkkoordination, Amt der NÖ Landesregierung-RU2.
Die Öffentlichkeit wird repräsentiert durch die BV der Bezirke
 21 und 22 sowie durch Vertreter der Kammern (AK, LWK, WK).
 Angesichts der Tatsache, dass es sich bei diesem Verfahren maßgeblich
 um ein Umweltprüfungsverfahren handelt, sind in dieser Gruppe auch
 die Wiener Umweltanwaltschaft sowie "ÖGNU" (Umweltdachverband) und
 "Öko-Büro" vertreten.
Das externe Expertenteam, bestehend aus den Fachbereichen
 Verkehr-, Raum- und Landschaftsplanung, soll die fachliche interne
 Abstimmung sicherstellen und die während des Prozesses auftretenden
 Fragen klären.
Um die Teilnehmerzahl im SUP-Team nicht allzu sehr zu vergrößern
 (maximal 20 Personen), werden die mit Fragen des Verkehrs
 beschäftigten Gruppen, wie "ARBÖ", "ARGUS", "ÖAMTC", "VCÖ" und
 "Verein Fahrgast" in einem parallel laufenden "Pool" zusammengefasst
 und im Wege des Verkehrsplaners in der Expertengruppe zu bestimmten
 Fragen eingebunden.
Die Öffentlichkeitsbeteiligung ist eine der Hauptsäulen einer
 SUP. Öffentlichkeitsinformation und Öffentlichkeitsbeteiligung sind
 kontinuierlich während des gesamten SUP-Prozesses in folgender Form
 vorgesehen:
o Öffentlichkeitsbeteiligung im SUP-Team nach dem Vertreter
-Prinzip (s.o.)
 o Öffentlichkeitsbeteiligung und -information im Rahmen von zwei
SUP-Foren
 o bei Bedarf: Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen einer SUP
-Zukunftswerkstatt
 o Information via SUP-Homepage.
(Schluss) hei/gb
Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
 Klaus Heimbuchner
 Tel.: 4000/81 420
 e-mail: hei@gsv.magwien.gv.at
 Gaby Berauschek
 Tel.: 4000/81 414
 e-mail: gab@gsv.magwien.gv.at
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