Wien (OTS) - "... trotzdem Ja zum Leben sagen" war die zentrale
Botschaft des bedeutenden Wiener Psychiaters Viktor Frankl. ALPHA
Österreich, das ORF-Programmfenster in BR-alpha, dem
Bildungsspartenkanal des Bayerischen Rundfunks, zeigt am Freitag,
dem 2. November 2001, um 22.00 Uhr, ein Porträt des 1997
verstorbenen Begründers der Logotherapie. Nach dem halbstündigen
Film von Rose Kern nimmt die Religionspsychologin Susanne Heine aus
theologischer Sicht zu ihm Stellung. Das Gespräch führt Anita
Natmeßnig.
Viktor Frankl war eine der großen Persönlichkeiten des 20.
Jahrhunderts. Geboren 1905 in Wien und gestorben mit 92 Jahren hat
er fast ein ganzes Jahrhundert mit seinem Lebenswerk mitgestaltet.
Der Professor für Neurologie und Psychiatrie in Wien, Harvard und an
zahlreichen anderen Universitäten war Begründer der Dritten Wiener
Richtung der Psychotherapie, der Logotherapie. Ihr zentraler Ansatz:
dem Menschen Beistand zu leisten, den Sinn zu finden. Denn Sinn kann
man nicht auf Rezept bekommen, sondern jeder muss ihn selber suchen.
Frankl fragt nicht: "Warum leide ich?", sondern: "Wozu?". Sein
wissenschaftlicher Ansatz fußt auch auf eigenen Erfahrungen. Frankl
hat mehr als 30 Bücher verfasst, die in alle Weltsprachen übersetzt
wurden, Vortragsreisen führten ihn in alle Kontinente und mehr als
20 Universitäten haben ihm den Ehrendoktor verliehen.
Weltberühmt wurde Frankl mit seinem 1945 verfassten Bericht "Ein
Psychologe erlebt das Konzentrationslager". Unter dem
programmatischen Titel "... trotzdem Ja zum Leben sagen" schildert
er, wie er die Lager in Buchenwald und Auschwitz überwand, wohin er
wegen seiner jüdischen Herkunft deportiert wurde. Das Buch wurde in
22 Sprachen übersetzt, allein von der amerikanischen Ausgabe wurden
an die fünf Millionen Exemplare verkauft.
Die Religionspsychologin Susanne Heine, die an der Wiener
Evangelisch-theologischen Fakultät lehrt, nimmt aus theologischer
Sicht zur Logotherapie Stellung, denn die Logotherapie ist die
anschlussfähigste an die christliche Seelsorge. Ihrer Meinung nach
ist es Frankls bleibendes Verdienst, den Menschen ganzheitlich zu
sehen, d. h. Frankl bezieht mit seiner Annahme vom "unbewussten
Gott" die geistige Dimension mit ein. Dennoch betont Heine, "dass es
jetzt nicht darum geht, Frankl zu vereinnahmen und zu sagen, das ist
jetzt religiöse oder gar christliche Therapie, sondern ernst zu
nehmen, dass er in die Inhalte sich nicht einmischt."
Wiederholt werden die Dokumentation "Viktor Frankl ... trotzdem Ja
zum Leben sagen" und ein Gespräch mit der Religionspsychologin
Susanne Heine am Montag, dem 5. November 2001, um 16.00 Uhr auf
ALPHA Österreich.
ALPHA Österreich, das ORF-Fenster in BR-alpha, dem
Bildungsspartenkanal des Bayerischen Rundfunks, kann über die
Satelliten ASTRA 1B (analog) und ASTRA 1G (digital) europaweit
empfangen werden. Eine Themenübersicht der weiteren ALPHA
Österreich-Sendungen findet sich in ORF TELETEXT auf Seite 308 und
unter der Adresse >tv.orf.at/alpha« im Internet.
Rückfragehinweis: ORF Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Sandra Nettelbeck
Tel.: (01) 87 878 - DW 15234
http://programm.orf.at
http://kundendienst.orf.at
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