• 29.10.2001, 13:58:58
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Die U1 kommt nach Leopoldau=

Mit der Entscheidung der Stadt Wien, die derzeit rund 10 Kilometer
lange U1-Strecke in den dynamisch wachsenden Bezirken Donaustadt und
Floridsdorf weiter auszubauen, wird sich das Verkehrsangebot der
Wiener Linien im kommenden Jahrzehnt deutlich erweitern.

Die Linie U1 verkehrt derzeit zwischen Reumannplatz und Kagran und
hat 14 Stationen. Nun wird sie bis an den nördlichen Stadtrand
verlängert. Im September 2006 wird das neue Teilstück mit den fünf
zusätzlichen Stationen Kagraner Platz, Rennbahnweg, Aderklaaer
Straße, Großfeldsiedlung und Leopoldau in Betrieb gehen.

Vor rund eineinhalb Jahren erfolgte im Bereich der Linie U2 beim
Museumsquartier der Startschuss für die 3. Ausbauphase der Wiener
U-Bahn mit den Umbauarbeiten an der bestehenden U2-Stammstrecke.

Inzwischen sind auch für die Verlängerung der Linie U1 von Kagran
nach Leopoldau alle Planungen und bauvorbereitenden Arbeiten soweit
erfolgt, dass mit den Rohbauarbeiten zur Tunnel- und
Stationserstellung begonnen werden kann.

Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder und Dipl.-Ing. Günther Grois,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Wiener Linien, gaben am 29.
Oktober im Rahmen einer Spatenstichfeier am Kagraner Platz den
offiziellen Startschuss zum weiteren Ausbau der U1.

Zwt.: Durch die U1 rückt der Stadtrand näher ans Zentrum

Sowohl die überwiegend von Jungfamilien bewohnt Donaustadt, der
flächenmäßig mit Abstand größte Bezirk Wiens, als auch der
bevölkerungsstarke Bezirk Floridsdorf bekommen mit der "neuen" U1 ein
weiteres attraktives öffentliches Verkehrsangebot. Immerhin wohnen in
beiden Bezirken zusammen rund 260.000 Menschen.

Die Notwendigkeit der Verlängerung der Linie U1 über die derzeitige
Endstelle Kagran hinaus bis zur Stadtgrenze war bei den Stadtplanern
immer unbestritten. Zum einen war es naheliegend, die großen
Wohnsiedlungen Rennbahnweg und Großfeldsiedlung direkt ans
U-Bahn-Netz anzuschließen, andererseits konnte damit dem Gedanken des
"Schienenverbundprojekts" (Grundlage der Verträge zwischen Bund und
Land Wien bei öffentlichen Nahverkehrsvorhaben) durch einen
optimierten Anschluss an den ÖBB-Bahnhof Leopoldau samt Park+Ride
Anlage mit 1.200 Stellplätzen Rechnung getragen werden. Die Linie U1
wird - nach der Linie U6 in Siebenhirten - damit zur zweiten
U-Bahn-Linie, die bis an den Stadtrand geführt wird. Sie wird die
Bezirke Floridsdorf und Donaustadt wesentlich vom Durchzugsverkehr
(Einpendler aus dem Weinviertel) entlasten und darüber hinaus die
bestehenden Verkehrsprobleme des großen Einzugsbereichs nördlich der
Donau spürbar entschärfen.
Aus diesem Grund war die U1-Verlängerung in den Norden auch
Kernprojekt des mit dem Bund Mitte 1996 abgeschlossenen "30
Milliarden Pakets".

Erstmalig wurde bei der U1-Verlängerugn im Sinne einer offenen,
transparenten und bürgernahen Planung die Bevölkerung sehr frühzeitig
in den Planungsprozess mit einbezogen. In zahlreichen Veranstaltungen
und Ausstellungen wurde das U-Bahn-Projekt bereits im Vorfeld soweit
perfektioniert und abgestimmt, dass das gesetzlich vorgeschriebene
Bürgerbeteiligungsverfahren dann ohne Terminverzögerung abgewickelt
werden konnte.

Nach 25 Jahren erstmals wieder U-Bahn-Maulwurf im Einsatz
Die Verlängerungsstrecke der Linie U1 wird teils unterirdisch teils
in Hochlage geführt. Beim unterirdischen Streckenteil gelangen sowohl
offene Bauweise - mit Schlitzwänden, Bohrpfählen und Spundwänden -
als auch geschlossene Bauweise zur Anwendung. Beim Tunnelvortrieb in
geschlossener Bauweise kommt erstmals nach 25 Jahren auch wieder der
Wiener U-Bahn-Maulwurf, das ist eine rund 50 Tonnen schwere
Schildbohrmaschine, zum Einsatz.

Die U1 wird 14,6 Kilometer lang
Der neue Streckenabschnitt ist 4,6 Kilometer (inkl. Wende und
Abstellanlage 5,1 km) lang und bringt fünf neue Stationen. Nach der
Fertigstellung der U1 wird ihre Gesamtlänge 14.656 Meter betragen.
Die U1 verbindet dann sechs Bezirke (1., 2., 4., 10., 21. und 22.).
Schon jetzt bietet sie Umsteigemöglichkeiten zu drei anderen
U-Bahn-Linien (U2, U3 und U4) sowie zu den Schnellbahnlinien S1, S2,
S3 und S7 am Praterstern (Wien Nord), nach der Verlängerung nochmals
zur S1 und S2 in Leopoldau.

Nord-Süd-Durchquerung in nur 25 Minuten
Ab September 2006 wird man über die bisherige Endstelle Kagran hinaus
zu den neuen Stationen Kagraner Platz, Rennbahnweg, Aderklaaer
Straße, Großfeldsiedlung und Leopoldau fahren können. Die
Gesamtfahrzeit vom Reumannplatz bis zur neuen Endstelle Leopoldau -
nahezu eine komplette Nord-Süd-Durchquerung Wiens - wird ca. 25
Minuten betragen. Bewohner der Großfeldsiedlung sind dann in nur 7
Minuten an der Alten Donau, in 10 Minuten auf der Donauinsel, in 13
Minuten am Praterstern und in 16 Minuten im Stadtzentrum am
Stephansplatz. Das sind Fahrzeiten, die mit dem Auto nicht einmal in
einer verkehrsarmen Nacht erreicht werden können.

Die neuen U1 Stationen

  Die Station Kagraner Platz
Die Bahnsteige liegen ca. 14 Meter tief, parallel zur Wagramer
Straße. Vom Mittelbahnsteig führen eine Treppe und zwei Lifte zur
Wagramer Straße 139 (Aufgang Donaufelder Straße Süd).
Zum Aufgang Donaufelder Straße Nord (Hauptaufgang) gelangen die
Fahrgäste von der Stationsmitte über Rolltreppen und vom nördlichen
Stationsende über eine Treppe und zwei Lifte in das Stationsgebäude.
Von hier aus kommt man zu den Bussen 23A (Hirschstetten), 24A
(Breitenlee/Neuessling), 31A (Großjedlersdorf) und zur
Straßenbahnlinie 26 (Floridsdorf) sowie zu den Regionalbussen ins
Marchfeld.

  Die Station Rennbahnweg
Parallel zur Wagramer Straße entsteht diese Station. Sie ist in
Hochlage mit Mittelbahnsteigen und Abgängen an beiden Bahnsteigenden
mit jeweils einer Treppe und einem Lift konzipiert. Der stadteinwärts
gerichtet Stationsein- und -ausgang ist südlich des Rennbahnwegs
geplant. Von hier aus kann man bequem in die Busse der Wiener Linien
umsteigen. Die Bewohner der Wohnhausanlage Rennbahnweg benützen den
stadtauswärts gerichteten Ein- und Ausgang auf Höhe der Ladenzeile.

  Die Station Aderklaaer Straße
Diese Station entsteht parallel zur Holzmanngasse und ist in
"erhöhter" Niveaulage mit Mittelbahnsteig und Abgängen an beiden
Bahnsteigenden, jeweils mit Treppe und Lift, geplant.
Stadteinwärts ist in Verlängerung der Aderklaaer Straße eine
großzügige Fußgängerquerung vorgesehen. Hier werden auch die neuen
Bushaltestellen errichtet. Der stadtauswärts gerichtete Ausgang führt
in die dort geplanten Baulichkeiten.

  Die Station Großfeldsiedlung
Schräg unter der Kürschnergasse, zwischen der Dopschstraße und der
Gitlbauergasse, wird diese Station errichtet. Sie erhält einen
Mittelbahnsteig und Aufgänge (jeweils eine Stiege und einen Lift) an
beiden Bahnsteigenden. Das stadteinwärts gerichtete Stationsgebäude
befindet sich östlich der Kürschnerstraße auf Höhe der Dopschstraße,
das stadtauswärts gerichtete westlich der Kürschnergasse im Bereich
des derzeitigen EKZ-Parkplatzes.

  Die Endstation Leopoldau
Die neue Endstelle der U1 liegt zwischen der Gleisanlage der Nordbahn
und der Schererstraße. Auch hier gibt es einen Mittelbahnsteig und
zwei Aufgänge am Ende des Bahnsteigs. Der Hauptaufgang
(stadteinwärts) ist mit einer Treppe und einem Lift ausgestattet und
mündet über eine hallenartige Erweiterung (mit Shops, Kiosken und
Automaten) in die Fußgängerunterführung. Durch diese gelangt man
Richtung Süden über eine Treppe bzw. einen Lift zur Schererstraße
(Bus-Haltestelle). Richtung Norden erreicht man über eine Treppe und
einen Lift den ÖBB-Bahnsteig (S1, S2) und über eine Rampen- und
Stiegenanlage am Ende der Unterführung den Bus-Anschluss in der
Thayagasse. Der stadtauswärts gerichtete Aufgang mit zwei
Stiegenanlagen und zwei Liften führt zur Schererstraße.

2003 Baubeginn für U2-Verlängerung

Für die Verlängerung der U2 vom Schottenring zum Praterstern,
Messegelände und Stadion und dann weiter über die bereits gebaute
Donaustadtbrücke bis nach Aspern laufen die Vorbereitungsarbeiten für
das Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren. Bei straffem
Verfahrensablauf kann Anfang 2003 mit dem Bau begonnen werden. Der
erste Verlängerungsabschnitt bis zum Stadion könnte dann Ende 2007 in
Betrieb genommen werden, die gesamte Strecke von 10 km Länge steht
dann Ende 2008 den Wienerinnen und Wienern zur Verfügung.

Rückfragehinweis: Mag. Johann Ehrengruber

Wiener Linien GmbH & Co KG / Pressestelle
Tel.: 01/7909-44400
Fax: 01/7909-44490
e-mail: johann.ehrengruber@wienerlinien.co.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | WSP/WSP

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