- 22.10.2001, 08:35:01
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Feurer: Keine Privatisierung der Trinkwasserversorgung der Österreicher
Verkauf von Quellen und Wasserversorgungsbetriebe muss abgewendet werden
St. Pölten, (SPI) - "Die Planungen der Bundesregierung, die
Trinkwasserversorgung in Österreich vollständig zu privatisieren,
sind im Interesse der Bevölkerung strikt abzulehnen. Die Auswirkungen
eines solchen ‚Ausverkaufs' würden für die Konsumenten massive
Verteuerungen des Wasserpreises und für die Gemeinden massive
Mehrbelastungen bedeuten. Letztlich würde es weniger Qualität beim
Trinkwasser, dafür aber höhere Preise geben. Zusätzlich könnten noch
ausländische Konzerne wertvolle Quellen und Trinkwasserressourcen
aufkaufen und damit das Wasser der Verfügungsgewalt Österreichs
entziehen", kritisiert der Umweltsprecher der NÖ Sozialdemokraten,
LAbg. Werner Feurer, das Vorgehen der Bundesregierung.****
In der großen Mehrzahl der EU-Staaten ist die
Siedlungswasserwirtschaft praktisch zu 100 Prozent öffentlich,
nämlich in Dänemark, Griechenland, Irland, Luxemburg und in den
Niederlanden, wo voriges Jahr eine Privatisierung der
Trinkwasserversorgung sogar per Gesetz untersagt wurde. In Portugal
liegt der Prozentsatz bei 99 Prozent, in Schweden bei 98, in Italien
bei 96, in Belgien bei 95, in Finnland bei 90. Selbst in den USA ist
die Siedlungswasserwirtschaft zu 80 Prozent öffentlich. Der Grund,
warum sich die Liberalisierung in diesem Bereich nicht so wie bei
Telefon und Strom durchsetzen konnte, liegt auf der Hand: Die
aufwendigen Wasserleitungssysteme lassen eine freie Wahl des
Versorgers durch den Konsumenten praktisch nicht zu - damit
entstünden Monopole, welche die Preise diktieren können. Eine Analyse
zeigt, dass eine Privatisierung im Trinkwasserversorgungsbereich
nicht zu mehr Wettbewerb oder niedrigen Preisen führt. "Die NÖ
Sozialdemokraten fordern daher, dass im Sinne der Konsumenten die
kleinräumigen Strukturen der österreichischen Wasserwirtschaft
erhalten und die öffentliche Kontrolle und damit der Einfluss der
Bevölkerung auf die Trinkwasserversorgung durch die Gemeinden und die
Verbände bestehen bleiben", so Feurer.
(Schluss) fa
Rückfragehinweis: Landtagsklub der SPÖ NÖ
Tel: 02742/9005 DW 12794
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