= "Maßnahmen gegen Saatgutverunreinigung dringend nötig"
In einem Brief an Saatguthändler erklärte Pioneer, dass Analysen
in
Oberösterreich gezeigt hätten, dass Pioneer-Saatgut nicht
gentechnisch verunreinigt sei. Gleichzeitig versuchte der Konzern
den Eindruck zu erwecken, Bio-Saatgut sei in großem Ausmaß
verunreinigt. Der Biobauernverband "Ernte für das Leben" hat diese
Unterstellungen heute in einer Aussendung dementiert. Sämtliche
Proben waren demnach bei Kontrolluntersuchungen negativ, das Bio-
Saatgut wurde vor der Aussaat als Gentechnik-frei zertifiziert.
"Pioneer will offensichtlich von den eigenen Problemen ablenken",
kritisiert Thomas Fertl, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Dass
Pioneer heuer 200 Tonnen gentechnisch verunreinigtes Saatgut
verkauft hat, ist durch Analysen der staatlichen Saatgutbehörde
wasserdicht belegt", so Fertl.
Greenpeaace liegt ein Schreiben von Pioneer vor, das am 30.
September 2001 an Saatguthändler verschickt wurde. Unter dem Titel
"Gentech Beschuldigungen gegen Pioneer, laut neuesten Untersuchungen
haltlos und unfair" wird über angebliche Ergebnisse von Mais-
Untersuchungen berichtet. Pioneer sieht in den (noch nicht
veröffentlichten) Daten eine Bestätigung dafür, dass die Pioneer-
Maissorte PR39D81 nicht gentechnisch verunreinigt war. In dem
Schreiben heißt es im Original: "Von ca. 100 Muster aus Maisfeldern
von Biobauern waren ca. 30% positiv, wobei uns eindeutig u. a. auch
von ABG (Austria-Bio Garantie) und Ernteverband bestätigt wurde das
von diesen 30% Positivproben keine einzige Pioneer Sorte betroffen
ist."
Fertl dazu: "Mindestens 3 Partien der Pioneer-Sorte PR39D81 waren
mit in Österreich nicht zum Anbau zugelassenen Gentech-Mais
verunreinigt".
"Insgesamt hat Pioneer fast 200 Tonnen verunreinigtes Saatgut
verkauft, was einer Anbaufläche von etwa 7.000 Hektar entspricht",
erläuterte Fertl. "Pioneer soll sich auf die Produktion von
Gentechnik-freiem Saatgut konzentrieren, anstatt Gerüchte über den
Biolandbau in die Welt zu setzen." Greenpeace fordert jetzt von der
Politik die Veröffentlichung sämtlicher Meßergebnisse und Maßnahmen
zur Vermeidung von Saatgutverunreinigung. "Der derzeit geplante
Festschreibung von Grenzwerten zu deren Legalisierung erteilen wir
jedenfalls eine klare Absage", so Fertl abschließend.
Weitere Informationen über Saatgutkontamination in Österreich
finden
Sie im Internet unter:
www.greenpeace.at/umweltwissen/gentech/saatgut/index.htm
Rückfragehinweis: Weitere Informationen:
Matthias Schickhofer, Pressesprecher Greenpeace, 01-5454580-44 oder
0676-7309786
Mag. Thomas Fertl, Gentechnik-Experte Greenpeace, 01-5454580-
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