• 26.09.2001, 09:04:06
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FASSLABEND: FELIX HURDES WAR EINER DER ARCHITEKTEN DES ÖSTERREICHISCHEN NEUBEGINNS=

Feierstunde im Parlament anlässlich des 100. Geburtstages des
ehemaligen Widerstandskämpfers, ÖVP-Mitbegründers,
Unterrichtsministers und NR-Präsidenten

Wien, 26. September 2001 (ÖVP-PK) In einer Feierstunde und mit
einer Ausstellung gedachte das Parlament und die ÖVP gestern,
Dienstag, abend, des 100. Geburtstages von Dr. Felix Hurdes, des
Widerstandskämpfers, ÖVP-Mitbegründers, ehemaligen
Unterrichtsministers und Nationalratspräsidenten. Eingeladen dazu hat
Dr. Werner Fasslabend, Dritter Präsident des Nationalrates, und er
war auch der erste der Festredner, der Felix Hurdes würdigte und
einleitend "die namhaftesten Persönlichkeiten unserer Republik"
begrüßte, allen voran Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel,
Bundesrats-Präsident Alfred Schöls, die "Nachfolger Hurdes‘ als
Unterrichtsminister Elisabeth Gehrer, Alois Mock und Leopold Gratz,
weiters Volksanwältin Rosemarie Bauer, Generalsekretärin Maria
Rauch-Kallat, den Wegbegleiter von Felix Hurdes, Prof. Braunsteiner,
Staatssekretär Waneck, National- und Bundesräte dreier Fraktionen und
den Sohn, die Schwiegertochter und den Enkelsohn des Gewürdigten.****

Felix Hurdes wurde am 9. August 1901 in Bruneck im heutigen
Südtirol geboren. Sein Weg führte ihn nach Wien, wo er
Rechtswissenschaften studierte. Er arbeitete in einer Anwaltskanzlei
und machte sich selbständig, bevor er nach Kärnten ging, wo er seine
politische Laufbahn begann. "Schon damals hatte er - in einer
schweren Zeit - feste Grundsätze", betonte Fasslabend und bezog sich
dabei auf die erbitterte NS-Gegnerschaft Hurdes‘. Als
Widerstandskämpfer kam Hurdes bereits 1938 für neun Monate ins
Konzentrationslager. Nach diesen neun Monaten arbeitete er als
Hilfsarbeiter und spielte schon bald mit dem Gedanken der Gründung
einer neuen, jungen Partei mit dem Namen Volkspartei.

Ein zweites Mal brachte die Widerstandstätigkeit Hurdes ins KZ.
Auch dieses Mal konnte er überleben. Noch während der letzten
Kriegsmonate hielt Hurdes Kontakt zu Leopold Figl, Leopold Kunschak,
Lois Weinberger und anderen, mit denen er den Gedanken einer
Parteigründung in die Tat umsetzte. Hurdes wurde der erste
Generalsekretär der Österreichischen Volkspartei und wäre wohl noch
"mehr" geworden, hätte er nicht aus Angst um seinen in Berlin
lebenden Bruder abgelehnt. Als Generalsekretär, als
Unterrichtsminister, als ÖVP-Klubobmann und schließlich als
Nationalratspräsident hat er die Partei stark geprägt, führte
Fasslabend aus und nannte "drei Dinge, die Felix Hurdes
kennzeichnen":

- Er war einer der Architekten des österreichischen Neubeginns nach
1945. Er hat die Partei von der Kirche gelöst und damit neuen
Kreisen, einem starken liberalen Element, den Einzug in die ÖVP
ermöglicht.

- Er hat zum bis dahin selbstverständlichen Deutschtum einen klaren
Trennstrich gesetzt und ein neues Österreich-Bewusstsein entwickelt,
auf das wir heute noch gründen.

- Er hat geholfen, die Phase der Konfrontation zwischen den
klassischen gesellschaftspolitischen Lagern in Österreich zu
überwinden und daraus eine Kooperationsphase gemacht. Damit hat er
auch das typische österreichische Proporzsystem mitbegründet.

"Felix Hurdes hat Weichen gestellt. Er war mutig, eine starke
Persönlichkeit, er war aktiv und dynamisch. Er hat die Position der
Mitte von Anfang an angestrebt und durchgeführt. Seine Absage an
jeden Radikalismus ist kennzeichnend geblieben für die ÖVP und
darüber hinaus für den ganzen Staat", schloss Fasslabend.
(Fortsetzung)

Rückfragehinweis: ÖVP-Parlamentsklub

Pressestelle

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