Wien (OTS) - Die Dreharbeiten zur ORF-Koproduktion "Brüder", die
seit 20. August 2001 in Wien und Niederösterreich laufen, neigen sich
langsam dem Ende zu. Derzeit wird im Kursalon in Mödling gedreht, der
für den Film zu einem Haubenrestaurant umfunktioniert wurde. Dort
fand gestern, Montag, 17. September 2001, im Vorfeld des Drehs ein
Pressetermin statt, bei dem sich Regisseur Wolfgang Murnberger
("Komm, süßer Tod"), das illustre (Film-)Brüdertrio Wolfgang Böck,
Erwin Steinhauer und Andreas Vitásek, die Darstellerinnen Michou
Friesz und "Hair"-Musicalstar Susa Meyer sowie Drehbuchautor Uli Brée
und DOR-Film-Produzent Danny Krausz den Fotografen und Journalisten
stellten.
"Brüder" erzählt die Geschichte dreier charakterlich sehr
unterschiedlicher Brüder, die nach dem Tod ihrer Mutter zufällig
erfahren, dass sie nicht vom selben Vater stammen und sich
unmittelbar auf die Suche nach ihren Erzeugern machen. Die Reise in
die Vergangenheit wird für die drei eine Berg- und Talfahrt der
Gefühle, in der sie erkennen, dass die zunächst gar nicht so engen
Familienbande doch stärker sind als die Blutsbande einer vorgeblich
gemeinsamen Abstammung.
"'Brüder' ist keine reine Komödie" erklärt Regisseur Wolfgang
Murnberger seinen jüngsten Film, den er nach einem Drehbuch des
Autorenduos Uli Brée und Rupert Henning in Szene setzt. "Es ist eher
eine sehr realistisch angelegte Komödie, die komischen Elemente
liegen in den Charakteren der drei Brüder." Drehbuchautor Uli Brée
setzt Murnbergers Schilderung fort: "Es ist auf jeden Fall kein
Kabarettistenfilm, auch wenn drei als Kabarettisten erfolgreiche
Schauspieler die Hauptrollen spielen. Vielmehr ist es eine berührende
Geschichte von drei Brüdern, von denen jeder seine eigenen Probleme
hat. Sie glauben miteinander verwandt zu sein, doch erst ab dem
Moment, als sie wissen, dass sie nur Halbbrüder sind, werden sie zu
einer richtigen Familie", so Brée.
"Ludwig Stadler, der Älteste der drei Brüder, erleidet aus reinem Jux
und Tollerei schon als 16-jähriger Schiffbruch. Wegen Autodiebstahls
gerät er mit dem Gesetzt in Konflikt und auf die schiefe Bahn, von
der er nie wieder wegkommt", beschreibt Hauptdarsteller Wolfgang Böck
seinen Filmpart. Den mittleren Bruder, Ernst Stadler, einen
Haubenkoch und Restaurantbesitzer, verkörpert Erwin Steinhauer:
"Ernst Stadler ist der Ungustl der drei Brüder", erzählt er über
seine Rolle, "und zwar, weil er die Frauen schlecht behandelt."
Andreas Vitásek spielt Adrian Stadler, den Jüngsten im
Geschwistertrio und den ständigen Vermittler zwischen den beiden
Streithähnen Ludwig und Ernst: "Das besondere an Adrian ist, dass er
sich sexuell zu Männern hingezogen fühlt. Das bringt einen weiteren
interessanten Aspekt in die Geschichte ", so Vitásek.
Nicht nur die "Brüder" sind in der gleichnamigen Koproduktion von ORF
und DOR Film, die mit Unterstützung des Wiener Film Fonds, des
Österreichischen Filminstituts und des Landes Niederösterreich
hergestellt wird, hochkarätig besetzt: An der Seite von Wolfgang
Böck, Erwin Steinhauer und Andreas Vitásek, die bisher übrigens noch
nie in dieser Konstellation miteinander gearbeitet haben, stehen in
weiteren Rollen Michou Friesz, Wolfgang Michael, "Hair"-Musicalstar
Susa Meyer, Trude Ackermann, Ferdinand Dux (bekannt aus der
"Piefke-Saga"), Josefstadt-"Star" Ronald Kuste u. v. a. vor der
Kamera von Fabian Eder ("Polt muss weinen").
Dem Drehbuch von Uli Brée und Rupert Henning sprechen die Darsteller
großes Lob aus: "Die Grundstimmung des Films ist Humor. Das Drehbuch
zu lesen war aber nicht nur komisch, sondern vor allem rührend",
erzählt Andreas Vitásek. Für Erwin Steinhauer war das Studium des
Skripts etwas Besonderes: "Das Wunderschöne an diesem Drehbuch war,
dass ich so oft dabei lachen musste und es vor allem in einem
durchgelesen habe, was selten geschieht. Ich habe mich dabei
köstlichst amüsiert. Das Besondere an der Geschichte ist die
Grundkonstellation der drei Hauptcharaktere und die gemeinsame
Aufgabe, die sie haben und die sie durch den ganzen Film führt", so
Steinhauer.
Lob und Anerkennung zollt die Darstellercrew auch ihrem Regisseur
Wolfgang Murnberger: Susa Meyer, die mit der Rolle der Iris Rovan -
Ernst Stadlers Mitarbeiterin und Geliebte - ihr Filmdebüt gibt, ist
von Murnberger höchst angetan: "Meine Rolle ist zwar klein, aber
fein, und für mich überhaupt die erste Möglichkeit, im Film
Erfahrungen zu machen. Da ist es besonders wichtig, einen solchen
Regisseur wie Wolfgang Murnberger zu haben. Er strahlt die totale
Ruhe und Kraft aus, die sich natürlich auf mich übertragt." Die drei
Filmbrüder konnten dem nur beipflichten.
Die Dreharbeiten zum Film laufen noch bis 20. September 2001: Da ein
beachtlicher Teil der Handlung im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt
spielt, verwandeln sich für den Film unter anderem
niederösterreichische Landstraßen, Wiesen und Wohngebiete in
sächsisches Territorium. Die Dreharbeiten sind bis 20. September 2001
angesetzt, der ORF-Sendetermin ist derzeit noch nicht fixiert.
Synopsis zum Film: Wer ihr Vater ist, hat Johanna Stadler (Trude
Ackermann) ihren drei Söhnen Ludwig (Wolfgang Böck), Ernst (Erwin
Steinhauer) und Adrian (Andreas Vitásek) ihr Leben lang eisern
verschwiegen: Als die mittlerweile 75-jährige Wienerin unerwartet auf
einer für die Brüder zunächst rätselhaften Reise nach Sachsen
verstirbt, entdecken die drei, dass sie unterschiedliche Väter haben.
Während Ludwig, mit 56 Jahren ältester Bruder, ein Luftikus, der auch
mit dem Gefängnis Bekanntschaft gemacht hat, schnell erfährt, wer
sein Vater ist - und das am liebsten gar nicht wahrhaben will - ist
der Mittlere, der 53-jährige Ernst, Starkoch und bekannter
Restaurantbesitzer, an der Entdeckung seiner Herkunft wenig
interessiert. Nur Adrian, mit 45 der Jüngste, der als Krankenpfleger
in einem Spital arbeitet, ist nicht von seiner Vatersuche
abzubringen. Die Reise in die Vergangenheit konfrontiert die Brüder
schonungslos mit ihrer unterschiedlichen Herkunft, die die drei
letztendlich, nach einer wirren Berg- und Talfahrt der Gefühle, trotz
diverser Kontroversen und Zwistigkeiten, fester zusammenschweißt als
je zuvor.
(Fotos via APA!)
Rückfragehinweis: ORF-Pressestelle
Ruza Holzhacker
(01) 87878 - DW 14703
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http://kundendienst.orf.at
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