• 11.09.2001, 09:08:23
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AK Wien Test: Preise in Wiener Gasthäusern stärker gestiegen als Inflationsrate

Euro-Umrechnung oft falsch

Wien (AK) - Gasthausessen und -trinken ist teurer geworden: Die
Preise in den Wiener Gasthäusern sind stärker gestiegen als die
Inflationsrate. So wurden die Lokalpreise im Schnitt um zwei Prozent
angehoben, der Verbraucherpreisindex hingegen ist von Februar auf
Juli um 1,1 Prozent angestiegen. Das zeigt eine Preiserhebung der
AK-Konsumentenschützer bei 39 Wiener Wirten. Außerdem: Mehr als die
Hälfte der Wirte hat die Preise bereits in Euro angeschrieben - jeder
zweite davon hat falsch umgerechnet. Die Konsumenten brauchen die
Sicherheit, dass bei der Euro-Umstellung richtig umgerechnet wird,
und dass die Preise richtig ausgezeichnet sind, sagen die
AK-Konsumentenschützer. Daher wird die AK jene Betriebe, deren
Preiserhöhung weit über der Inflationsrate liegt und deren
Euro-Umrechnung nicht korrekt durchgeführt wurde, bei der
Preisbehörde anzeigen. ****

Die AK-Konsumentenschützer haben die Preise von gängigen Speisen, wie
Schweinsbraten, Wiener Schnitzel und großes Gulasch, von Kaffee
(großer Brauner, kleiner Brauner und Melange), von schwarzem Tee
sowie alkoholfreien Getränken in 39 Wiener Gastgewerbebetrieben
erhoben. Die Preise wurden im Jänner und Februar erhoben und in einer
zweiten Etappe Ende August. Außerdem wurde auch kontrolliert, ob jene
Wirte, die bereits in Euro und Schilling die Preise auszeichnen,
richtig umgerechnet haben.

Preise stärker gestiegen als Inflationsrate
Die Erhebung zeigt: Die Preise in den Gasthäusern sind im Schnitt
stärker gestiegen als die Inflationsrate. So betrug die allgemeine
Inflationsrate von Februar auf Juli 2001 1,1 Prozent. Hingegen sind
die Preise in den Gasthäusern beim Gasthausessen im Schnitt (das
heißt umgerechnet auf alle erhobenen Gasthäuser) um 2,1 Prozent, bei
Kaffee um 1,9 Prozent, bei Tee und alkoholfreien Getränken um 2,1
Prozent teurer geworden.

Mehr als die Hälfte der Gasthäuser teurer
Die AK hat insgesamt 39 Gaststätten unter die Lupe genommen: Jedes
dritte Gasthaus in Wien hat die Preise deutlich erhöht. 9 Lokale
haben die Preise nur teilweise oder gering angehoben. Positiv ist,
dass 18 der 39 Wirte die Preise gleich ließen, so die
AK-Konsumentenschützer.

Bei den Gasthäusern, die die Preise erhöht haben, machten die
Verteuerungen im Durchschnitt bei den Speisen 5,5 Prozent aus, bei
Kaffee 4,9 Prozent, bei Tee 9,9 Prozent und bei alkoholfreien
Getränken 6,2 Prozent.
In einzelnen Gaststätten waren die Verteuerungen teilweise extrem. So
wurde zum Beispiel in einem Lokal der Preis für ein Schnitzel von 55
auf 75 Schilling (+ 36 Prozent) angehoben, in einem anderen von 80
auf 95 Schilling (+ 19 Prozent). Ein Viertel Apfelsaft wurde um vier
Schilling teurer (von 19 auf 23 Schilling) und ein Viertel Soda von
12 auf 15 Schilling (+ 25 Prozent) erhöht.

Weniger Soda zum höheren Preis
In einem einzigen Fall wurde die Menge des Sodawassers reduziert: Von
0,3 Liter auf ein Viertel. Aber: Der Preis wurde von 12 Schilling auf
12,38 Schilling erhöht.

Euro-Preise nicht immer richtig umgerechnet
Mehr als die Hälfte der untersuchten Gasthäuser hat die Speisen und
Getränke bereits doppelt angeschrieben, also in Schilling und in
Euro. Pflicht wird das ab 1. Oktober sein.
Es zeigt sich, dass davon jeder zweite falsch umgerechnet hat. Die
AK-Konsumentenschützer appellieren an die Wirtschafskammer, dafür zu
sorgen, dass die Informationen über die richtige Preisauszeichnung
bei den Gastwirten auch ankommen.

Rückfragehinweis: AK Wien Presse Doris Strecker

Tel.: (01) 501 65-2677
email: akpresse@akwien.or.at
http://www.akwien.at

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