• 01.08.2001, 08:10:01
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  • OTS0006 OTW0006

Feurer: Keine Privatisierung der Trinkwasserversorgung der Österreicher

Ausverkauf von Quellen und Trinkwasserressourcen muss abgewendet werden

St. Pölten, (SPI) - "Die Planungen der Bundesregierung, die
Trinkwasserversorgung in Österreich vollständig zu privatisieren, ist
im Interesse der Bevölkerung strikt abzulehnen. Die Auswirkungen
eines solchen ‚Ausverkaufs‘ würden für die Konsumenten und die
Gemeinden massive Mehrbelastungen bedeuten, letztlich würde es
weniger Qualität, dafür aber höhere Preise beim Trinkwasser geben.
Zusätzlich könnten noch ausländische Konzerne wertvolle Quellen und
Trinkwasserressourcen aufkaufen und damit das Wasser der
Verfügungsgewalt Österreichs entziehen", so der Umweltsprecher der NÖ
Sozialdemokraten, LAbg. Werner Feurer, zum Vorhaben der
Regierung.****

In der großen Mehrzahl der EU-Staaten ist die
Siedlungswasserwirtschaft praktisch zu 100 Prozent öffentlich,
nämlich in Dänemark, Griechenland, Irland, Luxemburg und in den
Niederlanden, wo voriges Jahr eine Privatisierung der
Trinkwasserversorgung sogar per Gesetz untersagt wurde. In Portugal
liegt der Prozentsatz bei 99 Prozent, in Schweden bei 98, in Italien
bei 96, in Belgien bei 95, in Finnland bei 90. Selbst in den USA ist
die Siedlungswasserwirtschaft zu 80 Prozent öffentlich. Der Grund,
warum sich die Liberalisierung in diesem Bereich nicht so wie bei
Telefon und Strom durchsetzen konnte, liegt auf der Hand: Die
aufwendigen Wasserleitungssysteme führen zu natürlichen Monopolen.
Eine Analyse zeigt, dass eine Privatisierung im
Wasserversorgungsbereich nicht zu mehr Wettbewerb oder niedrigen
Preisen führt. Vielmehr zahlen die Konsumenten einen höheren Preis
für weniger Dienstleistung, weniger Qualität, abgeschaltetes
Trinkwasser und geringe Akzeptanz.

"Die NÖ Sozialdemokraten fordern daher, dass im Sinne der Konsumenten
die kleinräumigen Strukturen der österreichischen Wasserwirtschaft
erhalten und die öffentliche Kontrolle und damit der Einfluss der
Bevölkerung auf die Trinkwasserversorgung durch die Gemeinden und die
Verbände bestehen bleiben. Private Monopole in der Wasserversorgung
sind abzulehnen. Damit würde nämlich eine ausschließliche
Orientierung auf Gewinnmaximierung unter Vernachlässigung der
Versorgungssicherheit und der Qualität des Trinkwassers erfolgen ",
so Feurer.
(Schluss) fa

Rückfragehinweis: Landtagsklub der SPÖ NÖ

Tel: 02742/9005 DW 12794

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NSN/SPI

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