- 10.07.2001, 11:48:19
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ARBÖ: Zweiröhrig ausgebauter Tauerntunnel erhöht die Verkehrssicherheit
Mittel der Kraftfahrer für die Erhaltung und den Ausbau des Straßenverkehrsnetzes verwenden
Wien (ARBÖ) - Die Tauerntunnelkatastrophe vor mehr als zwei Jahren
hat deutlich gemacht, dass am zweiröhrigen Ausbau des Tauern- und des
Katschbergtunnels kein Weg vorbei führt, so der ARBÖ. Warum noch
länger warten, wenn die Politik bereits ihr Versprechen vor Jahren
dazu abgegeben hat.
Faktum ist, dass Straßentunnel im hochrangigen Straßennetz, wie
beispielsweise der Katschberg- und Tauerntunnel auch im Berg als
"zweispurige Autobahn pro Fahrtrichtung" geführt werden sollen. Alle
Tunnels in diesem Bereich sind daher mit zwei richtungsgetrennten
Tunnelröhren auszustatten. Das vermeidet Staus und damit Unfälle,
erleichtert Reparaturarbeiten im Tunnel und ermöglicht Einsatzkräften
besser zu einer Unfallstelle zu gelangen.
Verbesserungen sind erforderlich
Die Fahrt durch einen Straßentunnel hinterlässt nach wie vor bei
vielen Autofahrern ein Unbehagen und Ängste. Problematisch erscheint
für viele Autofahrer der Wechsel vom Tages- zum Tunnellicht.
Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer:
Verbesserte Tunnelbeleuchtung, hellere Tunnelwände und eine bessere
Anpassung der Tunnelbeleuchtung im Ein- und Ausfahrtbereich an das
Tageslicht können die Tunnelangst reduzieren, so die ARBÖ-Experten.
Auch entsprechende Hinweise ein bis zwei Kilometer vor dem
Tunnelportal auf den Tunnel, die Aufforderung das Abblendlicht
einzuschalten und den Sicherheitsabstand einzuhalten, können
Fahrzeuglenker auf die Tunnelfahrt vorbereiten.
In vielen Tunnels ist eine bessere Signalisierung der Fluchtwege
erforderlich. Vor allem ist aber eine intensivere Ausbildung und
Information der Kraftfahrer über das richtige Verhalten im Tunnel und
die richtige Vorgangsweise bei einer Panne oder bei einem Unfall
erforderlich. Das ist nur durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit
möglich.
Ein besonderes Gewicht ist auf die Verbesserung der
Beleuchtung/Reflektorensituation zu legen. So sind für alle
österreichischen Tunnels Mindeststandards vorzuschreiben und vermehrt
Reflektoren in den Tunnelwänden anzubringen. Leistungsfähige
Lüftungen, begehbare Notrufnischen, ordentlich markierte Fluchtwege,
Videoüberwachung und raschest mögliche Signalanlagen für die
Einfuhrsperre sind für den Unfallfall vorzusehen.
Mittel sind vorhanden
Sichere Straßen sind im heutigen modernen Leben unverzichtbar.
Mittel, die von den Autofahrern durch Zahlungen von Abgaben geleistet
werden, sollten auch für die Erhaltung und den Ausbau des
Straßenverkehrsnetzes sowie im Interesse der Verkehrssicherheit
Verwendung finden, und nicht zur Quersubventionierung des
unternehmerischen Schwerverkehrs dienen, so der ARBÖ.
Wenn es einmal in einem Tunnel kracht, dann sind die Folgen meist
schwerwiegend, wie man es heute im Tauerntunnel wieder gesehen hat.
Da die Straße für die Lkw viel zu billig ist, ist es höchste Zeit,
dass das Lkw-Road-Pricing eingeführt wird und es zu keiner weiteren
Verzögerung kommt. Die Lkw sollen die Kosten auch bezahlen, die sie
auf Österreichs Straßen verursachen.
Zur Verdeutlichung des Ungleichgewichts: Drei Viertel der mehr als 70
Milliarden Schilling, die aus dem Kraftfahrzeugverkehr jährlich in
das Bundesbudget fließen, stammen aus dem privaten Pkw-Verkehr, nur
ein Viertel aus dem Lkw-Verkehr. Dieses Missverhältnis wird nun noch
größer, der Steueranteil des unternehmerischen Schwerverkehrs sinkt
auf Grund der einseitigen Steuerpolitik. Während der Pkw die
Betriebskosten der Infrastruktur deckt, wird das Ziel der
Kostenwahrheit beim Lkw durch steuerschonende und verzögernde
Maßnahmen auf die lange Bank geschoben, betont der ARBÖ.
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