• 21.06.2001, 11:16:53
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Positive ORF-Bilanz 2000

Der Kaufmännische Direktor des ORF, Dr. Alexander Wrabetz, präsentierte heute die Bilanz 2000 und informierte über die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens

Wien (OTS) - Auch das Geschäftsjahr 2000 hat der ORF positiv
abgeschlossen. Bei steigendem Umsatz und stabilem EGT konnte die
Kapitalstruktur durch grundlegende Reformen deutlich verbessert
werden. Gestiegene Einnahmen bei Werbung, Programmentgelten und
sonstigen Erträgen ermöglichten nicht nur eine Rekordinvestition in
die heimische Filmwirtschaft, die 2000 erstmals mehr als eine
Milliarde Schilling ausmachte, sondern auch zahlreiche
Sonderprojekte und Programminnovationen. Dies sind die Eckpunkte des
Rückblicks auf das Jahr 2000 aus der Sicht des ORF, den der
Kaufmännische Direktor Dr. Alexander Wrabetz im Rahmen eines
Pressegesprächs in Wien am Donnerstag, dem 21. Juni, zog. Tags zuvor
war durch das ORF-Kuratorium die Bilanz 2000 einstimmig genehmigt
worden.

Der Kaufmännische Direktor des ORF, Dr. Alexander Wrabetz:
"Hauptaufgabe des ORF war und ist, seinen öffentlich-rechtlichen
Auftrag bestmöglich zu erfüllen. Im Jahr 2000 haben die gute
Werbekonjunktur, aber auch Programminnovationen und das verstärkte
Engagement des ORF bei der GIS dazu beigetragen, dass wir
wirtschaftlich wie auch programmlich ein sehr erfolgreiches Jahr
absolvieren konnten. Wesentliche Investitionen sind in das Programm
geflossen, tragen aber auch zur technologischen Zukunftssicherung
des Unternehmens bei. Gleichzeitig behält der ORF seinen Spar- und
Reformkurs bei: So hat im Jahr 2000 die Pensionsreform ihre volle
Wirkung entfaltet und maßgeblich zu einer erheblichen Entlastung
beim Personalaufwand beigetragen."

In Programm- und Innovationsoffensive investiert

Die Ertragssteigerungen des Jahres 2000 wurden in zahlreiche
Vorhaben investiert. So wurden etwa die Berichterstattung von den
Olympischen Sommerspielen in Sydney in einem vorher nie da gewesenen
Umfang, die Ausstrahlung von "Bundesland heute" auch am Wochenende,
der Relaunch von FM4, die Sportberichterstattung auf TW 1, das
Redesign von ORF 1 und ORF 2 sowie Programminnovationen wie "Taxi
Orange", "Ö3 Austria Top 40","Frisch gekocht ist halb gewonnen",
"Expedition Robinson", "Trautmann" oder "schöner leben" finanziert.
Darüber hinaus konnten die Gesamtinvestitionen in die
österreichische Filmwirtschaft (aus Auftrags- und Koproduktionen
sowie aus dem Titel Filmförderung) im Jahr 2000 auf 1.040 Mio.
Schilling (75,6 Mio. Euro) erhöht werden. Diese Investitionen in das
Programm führten zu einer Steigerung der Marktanteile vor allem in
den jüngeren Zielgruppen und zu hervorragenden Imagewerten für den
ORF. Der ORF erreichte im Jahr 2000 in den Haushalten, die über
Kabel- und/oder Satellitenempfang verfügen, einen Marktanteil von
48,4 Prozent (1999: 48,1 Prozent). In einer Studie des Instituts
Fessel-GfK, die im Zeitraum November 2000 bis Jänner 2001 erhoben
wurde, gaben 85 Prozent der Befragten an, der ORF sei wichtig für
Österreich. Insbesondere bei den jüngeren Sehern konnte der ORF sein
Image deutlich verbessern.

Strukturen verbessert

Zahlreiche Maßnahmen zur langfristigen Strukturverbesserung wurden
im Jahr 2000 realisiert. Der ORF hat seinen Anteil an der Gebühren
Info Service GesmbH (GIS) um weitere 50 Prozentpunkte aufgestockt
und besitzt nun 100 Prozent der GIS-Anteile. Der 49-Prozent-Anteil
des ORF an der Highway 194 wurde an die Telekom Austria verkauft,
der ORF hält nunmehr an der jet2web Internet GesmbH 2,5 Prozent. Neu
geordnet wurde der ORF-Kundendienst, der seit dem Jahr 2000 in die
ORF-Enterprise GmbH eingegliedert ist. Das Programmangebot auf TW 1
wurde um Trend- und Randsportarten erweitert. Im August 2000
startete ORF DIGITAL, das Satellitenangebot des ORF, das erstmals
die lückenlose Versorgung des Bundesgebiets mit sämtlichen
Programmen des ORF erlaubt. Bis Juni 2001 haben sich mehr als 70.000
Österreicher für das digitale ORF-Angebot entschieden.
Schließlich hat sich mit 764 Mio. Schilling (55,5 Mio. Euro) auch
die Investitionstätigkeit des ORF gegenüber 1999 (675 Mio. Schilling
/ 49,1 Mio. Euro) erhöht. Zu den großen Projekten gehörten unter
anderem das Radio-NewsCenter im Wiener Funkhaus, das im Jahr 2000
den Betrieb aufnahm, sowie der Neubau des Fernseh-Newsrooms, der
ebenfalls in diesem Jahr begonnen wurde.

Kennzahlen weiter verbessert

Eigenmittelanteil erhöht
Die Eigenmittel (Eigenkapital + unversteuerte Rücklagen) stiegen von
3.834 Mio. Schilling (278,6 Mio. Euro) im Jahr 1999 auf 3.934,7 Mio.
Schilling (285,9 Mio. Euro). Der Eigenmittelanteil macht somit 32
Prozent (1999: 27 Prozent) der Bilanzsumme aus. Damit ist es dem ORF
in den vergangenen Jahren gelungen, ein im Branchenvergleich
akzeptables Niveau zu erreichen. Der ORF ist somit auch für einen
massiveren temporären Rückgang des Wirtschaftswachstums und damit
der Werbeeinnahmen gerüstet.

Umsatz gesteigert
Der Umsatz des ORF betrug im Jahr 2000 11.745 Mio. Schilling (853,5
Mio. Euro) gegenüber einem Jahresumsatz 1999 von 11.333 Mio.
Schilling (823,6 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung um
rund 3,6 Prozent bzw. 412 Mio. Schilling (29,9 Mio. Euro).

Anstieg bei den Programmentgelten ohne Gebührenerhöhung
Das Engagement des ORF bei der Gebühren Info Service GesmbH (GIS)
fand seinen Niederschlag in einer höheren Zahl an
Rundfunkteilnehmern. Mit Dezember 2000 entrichteten 2,396 Mio.
Haushalte das Kombientgelt für Radio und TV, auf eine Erhöhung des
Programmentgelts konnte ein weiteres Mal verzichtet werden. Die
Einnahmen aus Programmentgelten haben sich 2000 dementsprechend auf
5.087 Mio. Schilling (369,7 Mio. Euro) erhöht, 1999 betrugen sie
5.062 Mio. Schilling (367,8 Mio. Euro). Der Anteil der
Programmentgelte an den Umsatzerlösen machte somit 43,3 Prozent aus.
Bis inklusive Mai 2001 konnte die Teilnehmeranzahl um weitere 28.000
auf 2,424 Mio. Haushalte gesteigert werden.

Rekord-Werbeumsätze
Dank der guten Werbekonjunktur, eines guten Verkaufserfolgs und
einer Optimierung der Werbeblöcke (z. B. "Die Millionenshow")
stiegen die Werbeumsätze gegenüber 1999 (4.758 Mio. Schilling /
345,8 Mio. Euro) deutlich auf 5.025 Mio. Schilling (365,2 Mio.
Euro). Die Werbeumsätze trugen 42,8 Prozent zu den Umsatzerlösen bei.

Die Entwicklung der Werbeumsätze seit 1997:

Mio. Schilling Mio. Euro
1997: 4.360 316,8
1998: 4.387 318,8
1999: 4.758 345,8
2000: 5.025 365,2

Sonstige Erlöse deutlich gestiegen
Die sonstigen Erlöse stiegen im Jahr 2000 auf 1.633 Mio. Schilling
(118,7 Mio. Euro) gegenüber 1.514 Mio. Schilling (110 Mio. Euro) im
Jahr 1999. Dies entspricht im Jahr 2000 13,9 Prozent der
Umsatzerlöse. Damit wurde die langfristige Strategie des ORF
weiterverfolgt, Gebührenerhöhungen möglichst zu vermeiden und bei
gesetzlich limitierten Werbeeinnahmen die sonstigen Erlöse zu
steigern, um den Programmauftrag optimal zu erfüllen. Innerhalb der
sonstigen Erlöse entfallen auf Sonderwerbeformen in TV und Radio 515
Mio. Schilling (37,4 Mio. Euro) gegenüber 425 Mio. Schilling (30,9
Mio. Euro) im Jahr 1999. Aus Programmverkäufen erlöste der ORF 496
Mio. Schilling (36 Mio. Euro), 1999 waren es 416 Mio. Schilling
(30,3 Mio. Euro).

Personalaufwand gesenkt
Weiter gesenkt werden konnte der Personalaufwand: Die Anzahl der
angestellten Dienstnehmer sank von 2.684 auf 2.641. Der Anteil des
Personalaufwands am ordentlichen Aufwand konnte seit 1997 von 38
Prozent auf
29 Prozent reduziert werden. Auch unter Berücksichtigung der
Honorare für Freie Mitarbeiter konnte der gesamte Personalaufwand
(Angestellte und Freie Mitarbeiter) von 44,6 Prozent im Jahr 1999
auf 38,5 Prozent im Jahr 2000 gesenkt werden.

EGT und Jahresergebnis gestiegen
Mit 226,2 Mio. Schilling (16,4 Mio. Euro) ist das EGT gegenüber 1999
(223,3 Mio. Schilling / 16,2 Mio. Euro) geringfügig gestiegen. Das
Jahresergebnis 2000 beträgt 42,1 Mio. Schilling (3,1 Mio. Euro)
gegenüber
30,5 Mio. Schilling (2,2 Mio. Euro) 1999.

ORF 2000: Tochter- und Beteiligungsgesellschaften

ORF-Enterprise GmbH & Co KG
Eine 100-prozentige Auslastung von ORF 1, der Programm- und
Werbeerfolg neuer Formate wie "Taxi Orange", "Expedition Robinson"
und "Die Millionenshow" sowie herausragende Ergebnisse im Bereich
Audio/Video waren für den Geschäftserfolg der ORF-Enterprise GmbH &
Co KG im Jahr 2000 ausschlaggebend. Das Programm des ORF wird von
der 1999 neu gestalteten und auch 2000 sehr erfolgreichen "ORF
nachlese" begleitet. 703.000 Leser pro Ausgabe bedeuten eine
durchschnittliche Reichweite von 10,5 Prozent im Jahr 2000.
Sendungsbegleitend wurden von ORF-Enterprise Marketing im
Geschäftsjahr 2000 ca. 130 Projekte abgewickelt. Besondere
Aufmerksamkeit konnte der ORF mit Projekten wie die "Lange Nacht der
Museen", "ORF-Schlagerparty", "One Drachenboot Cup" etc. auf sich
ziehen. Marketingprojekte wurden durch ORF und Wirtschaftspartner
mit entsprechender medialer Einbindung finanziert. In der
Projektauswahl fand der Kernauftrag des ORF (Sport, Kultur) vermehrt
Berücksichtigung.
Die ORF-Enterprise GmbH & Co KG erzielte im Jahr 2000 einen Umsatz
von 439,5 Mio. Schilling (31,9 Mio. Euro), das EGT betrug 74,6 Mio.
Schilling (5,4 Mio. Euro).

ORF-Enterprise GmbH
Im April 2000 übernahm die ORF-Enterprise GmbH die Besorgung des
ORF-Kundendienstes, einer Serviceeinrichtung für das Publikum. Für
die Abwicklung erhält die Enterprise GmbH vom ORF eine
leistungsorientierte Vergütung. Die ORF-Enterprise GmbH wickelt seit
August 2000 auch erfolgreich für den ORF das Subscriber-Management
der ORF-DIGITAL-SAT-Karten (Smartcards) ab, von denen bis Juni 2001
mehr als 70.000 freigeschaltet wurden.

ORF ON / ORF-Teletext GmbH
ORF ON konnte im Jahr 2000 seine Marktführerschaft im Online-Bereich
trotz verstärkten Wettbewerbs behaupten. ORF ON ist die bedeutendste
Website Österreichs und konnte diese Stellung ausbauen. Der Austrian
Internet Radar (AIR) weist für die Startseite von ORF ON im März
2001 1.354.000 Unique Visitors aus, was einer Reichweite von 51
Prozent bei den regelmäßigen Internet-Nutzern entspricht. Die
Nettoreichweite des gesamten ORF-Internetangebots liegt laut AIR
sogar bei 68 Prozent der Internet-Nutzer, also bei fast 1,8 Mio.
Personen, die von ORF ON erreicht wurden. ORF ON Network, das
mittlerweile 14 Themenkanäle umfasst, ist somit als Online-Medium
das reichweitenstärkste Internet-Angebot in ganz Österreich, das
allgemeine Marktwachstum konnte übertroffen werden. Die
Online-Aktivitäten des ORF verlaufen somit bereits im dritten vollen
Geschäftsjahr positiv, was national wie auch international eine
Ausnahme darstellt. Der Umsatz der ORF-Teletext GmbH betrug im Jahr
2000 108,7 Mio. Schilling (7,9 Mio. Euro), das EGT machte 26,3 (1,9
Mio. Euro) aus.

Gebühren Info Service GesmbH (GIS)
Mit Wirkung vom 1. Jänner 2001 hat der ORF seine Beteiligung an der
GIS von 50 auf 100 Prozent erhöht. Durch weitere Maßnahmen konnte im
Dezember 2000 ein Stand von 2.396.000 Gebührenzahlern verzeichnet
werden, im Mai 2001 zahlten bereits 2.424.000 Haushalte die
Kombigebühr.

TW 1
Die Tagesreichweite von TW 1 wurde deutlich gesteigert. Darüber
hinaus wurde im Mai 2000, teilweise als Probebetrieb für einen
allfälligen Sportkanal, mit der Ausstrahlung von ORF-Sportsendungen
auf TW 1 begonnen. Dabei wurde den sogenannten Randsportarten eine
bei deren Fans besonders erfolgreiche Plattform geschaffen.
Insbesondere Basketball-, Volleyball-, Eishockey- und
Leichtathletik-Events wurden in ORF-Qualität teils live übertragen,
zu den Highlights gehörten die Tennisturniere in St. Pölten, Wien
und Kitzbühel, die zum Teil auf TW 1 ausgestrahlt wurden. Insgesamt
waren im Jahr 2000 266 Stunden ORF SPORT im Programm von TW 1
zu sehen.

Highway 194 / jet2web Internet GesmbH
Im August 2000 verkaufte der ORF seine Anteile an der Highway 194,
an der er 49 Prozent hielt, an die Telekom Austria und beteiligte
sich mit
2,5 Prozent an der jet2web Internet GesmbH. Im Rahmen einer
Breitband-Kooperation sind seit April 2001 täglich die
Studiogespräche der "Zeit im Bild 2" und "ZiB 3" sowie die
"Seitenblicke" und andere ORF-Sendungsinhalte im Internet abrufbar.

Adworx
Im März 2001 wurde durch Netway, ORF und Medicur-Holding die Adworx
Internetservice GesmbH gegründet. Adworx bietet Consulting, Planung
und Realisierung von Online-Werbung mit dem Schwerpunkt auf
technische Abwicklung. Gesellschafter von Adworx sind der ORF und
die Netway Communications AG, eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft
der UTA Telekom AG (je 47,5 Prozent), weitere fünf Prozent hält die
Medicur-Holding GesmbH.

Rückfragehinweis: ORF Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Tel.: (01) 87 878 - DW 12228
http://programm.orf.at
http://kundendienst.orf.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | GOK/GOK

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