• 19.06.2001, 14:09:36
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Öko-Hauptschule Straßwalchen wird zum energiepolitischen Vorzeigeobjekt

S. Eisl und Bürgermeister Kreil stellten vorbildliche Aktion

der Aktion "Energie Aktiv" vor

Salzburg (OTS) - Der Neubau der Öko-Hauptschule Straßwalchen, die
auch für die Benutzerinnen und Benutzer der Westbahn zu einem neuen
Wahrzeichen der Flachgauer Gemeinde geworden ist, stellt etwas ganz
Besonderes dar. Das Gebäude richtet sich nämlich ganz nach der Sonne
aus und das nicht ohne Grund: Die Fassade wird im Herbst mit einer
Photovoltaik-Anlage ausgestattet, einem kleinen "Sonnenkraftwerk".
Der für die Energiepolitik des Landes ressortzuständige Landesrat
Sepp Eisl und der Straßwalchener Bürgermeister Friedrich Kreil
stellten heute, Dienstag, 19. Juni, in einem Informationsgespräch
nicht nur das Projekt an sich vor, sondern auch eine originelle
Aktion zu dessen Finanzierung.

Alle Bürgerinnen und Bürger, jeder Gewerbetreibende, jede Firma,
jeder Verein oder sonstige Organisation kann sich durch den Kauf von
so genannten "Sonnenschein-Aktien" materiell und ideell am
Sonnenkraftwerk Straßwalchen beteiligen.

"Sonnenscheine" gibt es zu 50, 100 oder 500 Euro und darüber hinaus
in frei wählbarer Höhe. "Wenn diese interessante Idee gut angenommen
wird, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die ‚Sonnenscheine'
Schule machen", so Landesrat Sepp Eisl. Die Öko-Hauptschule
Straßwalchen wird vom Land großzügig gefördert. Das Land erwartet
sich dadurch Vorbildwirkung in zweifacher Hinsicht: Sie soll als
Modell für ähnliche Vorhaben in anderen Salzburger Gemeinden dienen.
Und selbstverständlich soll das Projekt auch für die Jugend
richtungsweisend sein. Landesrat Sepp Eisl: "Wo sonst kann man
unseren Kindern besser vermitteln, dass Umweltschutz durch sinnvollen
Einsatz von Energie eine Investition in die Zukunft ist, als in einer
Schule?"
Kauf von Sonnenschein-Aktien
"Sonnenscheine", mit denen Anteile am ökologischen Musterprojekt der
Flachgauer Gemeinde übernommen werden, sind ganz einfach beim
Gemeindeamt zu erwerben (Susanne Kranzinger, Mayburgerplatz 1, Tel.
06215/8209, e-Mail susanne.kranzinger@strasswalchen.at ). Der Erlös
aus dem Verkauf der Sonnenscheinaktien kommt auf ein Konto, das
treuhänderisch von der Marktgemeinde Straßwalchen verwaltet wird. Mit
diesen Beträgen wird ausschließlich die Errichtung der
Photovoltaikfassade an der Ökohauptschule Straßwalchen unterstützt.
Allfällige Überschüsse sowie die jährliche Rückvergütung für den
eingespeisten Strom werden für weitere Solarprojekte in der Gemeinde
verwendet.

Wer Sonnenscheinaktionär ist, findet sich ebenso wie der Nachweis
über die Verwendung der von ihm bezahlten Gelder auf der Homepage der
Gemeinde wieder. Dort kann man auch die aktuellen Daten der
Photovoltaik-Anlage abrufen. Die Besitzer von "Sonnenscheinen" sind
darüber hinaus zum alljährlichen Solarfest zum Schulschluss
eingeladen.
Zukunftsorientiertes Bauen und Lernen

Als Salzburger Modellgemeinde für den bewussten Umgang mit Energie
habe die Gemeindevertretung beim Baubeschluss für die neue
Hauptschule ganz bewusst den Weg in Richtung zukunftsorientiertes
Bauen eingeschlagen, erläutert Bürgermeister Kreil. Neben der
Ausrichtung des vom Büro archsolar geplanten Gebäudes gibt es
vielfältige Zusatzeinrichtungen: Erhöhte Wärmedämmung der
Gebäudehülle, Auswahl der Baustoffe nach ökologischen Kriterien,
Regenwassernutzung, Beheizung mit Biomassefernwärme und
Sonnenkollektoren, automatische Komfortlüftung in den
Unterrichtsräumen, begrüntes Dach (geringe Bodenversiegelung) sowie
die Gestaltung der Südfassade als Solarkraftwerk. Großer Wert wurde
auch auf die Gestaltung der Innenoberflächen und der Möblierung
gelegt - auch hier hat die Ökologie Priorität.
Die Netzverbund-Photovoltaikanlage und die solarthermische Anlage,
die an der Fassade angebracht werden, haben ein Gesamtausmaß von 125
Quadratmetern. Die Photovoltaikanlage nimmt davon etwa zwei Drittel
der Fläche ein und erbringt eine Gesamtleistung von zehn Kilowatt.
Die Nennleistung eines Moduls beträgt 115 Watt. Im Eingangsbereich
wird eine Anzeigeeinheit angebracht, die Verbrauch und Erzeugung von
Strom und Energie an der Schule aufzeigt. Verknüpft werden diese
Angaben mit meteorologischen Daten. Sie werden so aufbereitet, dass
sie auch über ein Modem abgefragt werden können und auch im
Unterricht bzw. einer Website eingesetzt werden können.

Sonnenkraftwerk liefert Warmwasser und erzeugt Strom
Die über allem stehende Idee war, an der Südfassade die
Sonnenstrahlen einzufangen und für das Gebäude nutzbar zu machen. 25
Quadratmeter Sonnenkollektoren sorgen für warmes Wasser in der Schule
und der Sporthalle, 50 Prozent des Warmwassers werden somit mit Hilfe
von Sonnenenergie erzeugt. Das Kernstück des Sonnenkraftwerks ist die
Photovoltaikanlage. Die Nennleistung von zehn Kilowatt der 100
Quadratmeter Solarzellen werden direkt in das Netz eingespeist. Die
Hälfte der jährlich erzeugten Strommenge reicht aus, um den gesamten
Stromverbrauch der Lüftungsanlage zu decken. Zusätzlich wird die
hinter den Solarzellen erwärmte Luft zur Beheizung der Sporthalle
genutzt. Insgesamt liegt der prognostizierte Jahresertrag bei rund
7.000 kWh.

Monitoring

Alle Daten des Solarkraftwerkes werden ständig erfasst. Im Bereich
des Eingangs zur Öko-Hauptschule ist allgemein zugänglich eine
Schautafel angebracht. Hier werden alle relevanten Daten des
Solarkraftwerkes dargestellt (Stromgewinn und Verbrauch in der
Schule, Wetterdaten usw.). Sämtliche Daten stehen auch der Schule zur
Verfügung und können im Unterricht verwendet werden.

Er freue sich darüber, dass das Thema Energie wieder ein Thema
geworden sei, betonte Landesrat Sepp Eisl. Wobei er sich bewusst sei,
dass dafür in erster Linie die steigenden Ölpreise verantwortlich
seien: "Umso erfreulicher ist es, dass es im Land Salzburg immer
wieder eine Reihe von Vorreitern gibt, die aus Gründen des
Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit von Investitionen - und nicht
so sehr aus Preisgründen - aktive Beiträge zum Energiesparen
liefern", lobte der Energiepolitiker. Das liege ganz auf der Linie
des 1997 neu formulierten Energieleitbildes des Landes Salzburg, das
durch das Programmes "Energie aktiv" in den nächsten Jahren zügig
umgesetzt werde: Energiesparberatung, Heizen mit Bioenergie und
Sonnenkraft, das "e5-Landesprogramm für energie-bewusste Gemeinden"
sowie Contracting seien die zentralen Punkte in diesem Programm, das
Landesrat Sepp Eisl als Ressort-Verantwortlicher in der
Landesregierung für Energiefragen für heuer vorgegeben hat.

Rückfragehinweis: Landespressebüro Salzburg

Dr. Roland Floimair
Tel.: (0662) 80 42 / 23 65

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