• 29.05.2001, 13:50:10
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AKNÖ erhob Preise bei Fleisch: Durchschnittliche Preisunterschiede bis 200 (!) Prozent=

Niedrige Bauernpreise für Schweine- und Rindfleisch werden nicht an den Konsumenten weitergegeben.

Wien (OTS).- In den letzten Wochen wurde viel über die Preise von
Rind- und Schweinefleisch diskutiert. Deshalb hat die Arbeiterkammer
Niederösterreich (AKNÖ) neuerlich eine Preiserhebung in ganz
Niederösterreich durchgeführt. Erhoben wurden die Preise für Fleisch
und Wurstwaren in 295 Supermärkten und Fleischereien. Das Ergebnis
liegt nunmehr vor: Die Preisunterschiede sind gewaltig - so kostet
ein Kilo Schweineschnitzel geschnitten zwischen 59,90 und 189
Schilling. Das ist eine Differenz von 215,53 Prozent. La Garde kann
diese gewaltigen Preisdifferenzen nicht nachvollziehen.
Seit der letzten Preiserhebung im März 2001 ist eine schleichende
Preissteigerung bei Fleisch- und Wurstwaren festzustellen. Die
Befürchtung liegt nahe, so Günther La Garde, Konsumentenschützer der
AKNÖ, dass es sich um eine schleichende Preiserhöhung im Zuge der
Euro-Einführung handelt. Denn ab 1. Oktober gilt ein Preis-Stopp, ab
diesem Tag muss die doppelte Preisauszeichnung erfolgen. Ein anderer
naheliegender Verdacht drängt sich dem Konsumentenschützer auf: Es
scheint als ob unter dem Vorwand der Fleischskandale sowohl Landwirte
als auch Konsumenten zur Kasse gebeten werden.

Der Landwirt bekommt für ein Kilo Schweinefleisch zwischen 21,40 und
27,50 Schilling, für ein Kilo Rindfleisch zwischen 20 und 31
Schilling und ein Kilo Pute bringt dem Bauern 15,60 Schilling.
AKNÖ-Präsident Staudinger ist ratlos: "Ich frage mich angesichts
dieser Zahlen, wer von BSE und Schweineskandal profitiert? Eines
vorweg - Produzent und Verbraucher sicher nicht. Ich frage mich
ernsthaft, wo diese großen Spannen verbleiben? Im Angesicht der
Forderung, dass manche Funktionäre eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
um 1 Prozent auf Lebensmittel fordern und dann noch die Forderung,
dass die Konsumenten für die Kosten von BSE-Tests aufkommen sollen,
ist das eine ungeheuerliche Provokation für alle Verbraucher in ganz
Österreich". Es darf nicht sein, so Staudinger weiter, dass die
niedrigeren Fleischpreise nicht an die Konsumenten weitergegeben
werden. Auch die Begründung, dass man
für gute Qualität auch dementsprechend bezahlen soll, will Staudinger
so nicht stehen lassen: "Seit Jahren schon genießt Österreich im In-
und Ausland den Ruf ein Feinkostladen zu sein. Warum soll man dann
plötzlich mehr für Fleisch zahlen, wenn die Qualität ohnehin stimmt?"

Im Zuge der Preiserhebung wurde auch die landläufige Meinung
widerlegt, dass Biofleisch unbedingt teurer sein muss. Auf Grund der
verstärkten Nachfrage bieten immer mehr Supermärkte und Fleischereien
auch Fleisch aus biologischer Landwirtschaft an. "Der Konsument ist
auf Grund der verschiedenen Ereignisse kritischer geworden. Er will
wissen, was er isst und woher es kommt", ist Werner Krisch,
AKNÖ-Konsumentenschützer, überzeugt.

Abschließend rät der Konsumentenschützer den Verbrauchern zu einem
Preisvergleich: "Wenn ich mir die Ergebnisse anschaue, dann kriegt
man ein Kilo Schweinskotelett, wenn man auf den Preis schaut, schon
um 59,90 statt um z. B. 194 Schilling. Das ist ein Preisunterschied
von satten 223,87 Prozent. Das ist aber keinesfalls eine Ausnahme -
für ein Kilo Rindschnitzelfleisch im Ganzen muss man zwischen 55 und
198 Schilling bezahlen. Da macht die Differenz gar 260 Prozent aus.
Fast bescheiden macht sich da der Preisunterschied bei 1 Kilo
Putenbrust im Ganzen aus (138,67 Prozent) - zwischen 75 und 179
Schilling muss der Verbraucher dafür berappen" Wieder einmal ist den
Konsumentenschützern aufgefallen, dass man beim Fleischer ums Eck
nicht tiefer ins Geldbörsel greifen muss. Krisch: "Wie schon bei der
letzten Preiserhebung haben unsere Preiserheber auch dieses Mal
festgestellt, dass man beim Fleischer am billigsten aber auch am
teuersten einkaufen kann."

Die Endergebnisse des Fleisch-Preisvergleichs können Sie unter
0800/232323-1453 anfordern oder im Internet unter www.aknoe.at
abrufen.

Rückfragehinweis: AKNÖ Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: (01) 58883-1252

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