• 29.05.2001, 11:37:45
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  • OTS0108 OTW0075

RASINGER: HOSPIZ- UND SCHMERZTHERAPIE VERHINDERN HOLLÄNDISCHES HORROR-EUTHANASIE-MODELL=

Statt 70 Prozent sollen in 10 Jahren nur mehr 40 Prozent im Spital
sterben - Alte Menschen dürfen nicht zu "lästigen Kostenfaktoren"
reduziert werden

Wien, 29. Mai 2001 (ÖVP-PK) Diese Enquete ist ein guter Auftakt,
um neue Rechtsgrundlagen für die Sterbebegleitung in Österreich zu
schaffen. Das erklärte heute, Dienstag, ÖVP-Gesundheitssprecher Abg.
Dr. Erwin Rasinger anlässlich der parlamentarischen Enquete
"Solidarität mit unseren Sterbenden - Aspekte einer humanen
Sterbebegleitung in Österreich". Der ÖVP-Gesundheitspolitiker fordert
einen nationalen Plan zum Ausbau des Hospizwesens und der
Palliativmedizin sowie neue arbeitsrechtliche Regelungen für
pflegendes Personal. ****

Drei Faktoren seien wichtig, um den holländischen Weg der
Euthanasie in Österreich zu verhindern:

o Eine optimale Schmerztherapie: Wer sinnlos leidet, findet sein
Leben oft unerträglich.
o Vermeiden von Hilflosigkeit: Wer niemanden zur Pflege und Zuwendung
hat, wird sich als "überflüssig" empfinden.
o Die Überforderung der Angehörigen vermeiden: Professionelle Dienste
und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sowie Ausbildung sind notwendig.

"In einer Gesellschaft des Überflusses darf der letzte Weg des
Menschen nicht als 'Last' oder mit 'unnötigen Kosten' verbunden
werden", so Rasinger.

Nach der Devise "Begleiten statt töten" ergebe sich die
Notwendigkeit eines verstärkten Ausbaus der Palliativmedizin, vor
allem in der Forschung. Rasinger begrüßte in diesem Zusammenhang die
Aktivitäten von Wissenschaftsministerin Elisabeth Gehrer zur
Integration der Palliativmedizin in die medizinischen Fakultäten. An
der medizinischen Fakultät der Universität Wien wurde eine Professur
für medizinische Gerontologie gewidmet.

Darüber hinaus müsste die Sterbebegleitung durch Hospize ausgebaut
werden: Diese bieten von der Kommunikation mit Patienten/Familie bis
zur Intensivmedizin im richtigen Augenblick ein breites Angebot an
Betreuung. Gerade im Bereich der menschenwürdigen Sterbebegleitung
werde in Österreich nur ein Bruchteil (zirka 90 Betten) abgedeckt.
Rund 70 Prozent aller Todesfälle in Österreich geschehen im Spital.
Das Krankenhaus sei aber für die Betroffenen und Angehörigen oft
nicht der ideale Ort, um in dieser schwierigen Phase die
entsprechende menschliche Zuwendung zu erfahren, so Rasinger. Es sei
daher zu begrüßen, dass im Zuge des Österreichischen
Krankenanstaltenplans 275 zusätzliche Hospizbetten eingerichtet
werden. Dieses "Pflegeprinzip" sollte auch in der
leistungsorientierten Krankenhausfinanzierung verankert werden.
Sinnvoll sei es zudem, die Krankenkassen bei der Bezahlung von
Hospizbetten einzubinden.

Für diskussionswürdig hält Rasinger die auf der Enquete
präsentierten Ideen wie etwa die Förderung der professionellen
Ehrenamtlichkeit, die Karenz für Sterbebegleitung oder die
Absetzbarkeit von Spenden.
(Schluss)

Rückfragehinweis: ÖVP-Parlamentsklub

Pressestelle
Tel.: 01/40110-0

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