• 29.05.2001, 09:40:49
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51. Österreichischer Städtetag in Villach=

Vom 30. Mai bis 1. Juni: Motto lautet "Städte - High Tech und Lebensqualität"

Wien, (OTS) Das virtuelle Zeitalter ist längst nicht mehr nur in
den eigenen vier Wänden oder in der Wirtschaft zu Hause. Auch
Österreichs Städte nutzen bereits seit einiger Zeit die vielen
Möglichkeiten der modernen Informationstechnologien. Die sich daraus
ergebenden Chancen und Möglichkeiten sind Thema des heurigen 51.
Städtetages des Österreichischen Städtebundes in Villach (30.5. bis
1.6.01), an dem 600 Bürgermeister, Kommunalpolitiker und Fachleute
aus ganz Österreich teilnehmen werden. Der Österreichische Städtebund
vertritt mit seinen 240 Mitgliedern die Interessen von rund 4,5
Millionen Einwohnern. Präsident des Österreichischen Städtebundes ist
Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl.****

Österreichs Städte nutzen ihre digitalen Chancen

Die grundsätzlich erfreuliche digitale Ausgangslage: Auch im
Zeitalter der Informationstechnologie (IT) nehmen die Städte die
Funktion entscheidender Motoren im Bereich der Innovation, Ausbildung
und allgemeiner IT-Nutzungskompetenz ein. 95 Prozent aller
österreichischen Städte verfügen über eine eigene Homepage. Im
Zusammenhang mit e-Government (=Electronic Government) kann man
feststellen: Bei 60 Prozent der Städte können einzelne Formulare
heruntergeladen werden, in 20 Prozent ist es möglich, Formulare
online auszufüllen und in 15 Prozent der Kommunen können einzelne
Erledigungen bereits elektronisch zugestellt werden. Ein wirkliches
"True e-Government", d.h. die vollständige elektronische
Antragstellung, Bearbeitung und Zustellung eines Aktes, ist,
zumindest in einzelnen Bereichen, zurzeit in 10 Prozent der Städte
möglich. Weiters sind in rund 40 Prozent der Städte
Workflow-Management-Systeme installiert oder in aktueller Planung.

Auf der User-Seite bietet sich folgende Situation: 51 Prozent
aller erwachsenen Bürgerinnen und Bürger steht ein Internetzugang zur
Verfügung. 54 Prozent wollen in Zukunft mit der Verwaltung auch
elektronisch kommunizieren. Österreichweit haben 35 Prozent der
Bevölkerung von zu Hause aus einen Internetzugang. Von Seiten der
Wirtschaft verfügen bereits 75 Prozent aller österreichischen
Betriebe über einen Internetzugang.

e-Government schafft win-win-Situation

Die Vorteile eines funktionierenden e-Governments liegen für den
Kunden auf der Hand. Die vielleicht zwei wichtigsten hiervon: Der
Kunde, gleich ob Bürger oder Unternehmen, kann mit einer deutlich
rascheren Erledigung seines Anliegens rechnen und die digitale
Verwaltung kennt keine traditionellen Öffnungszeiten mehr. Der
Service ist rund um die Uhr nutzbar. Dazu kommt noch: Städte mit
einer modernen und kostenadäquaten Kommunikationstechnologie
schneiden im internationalen Standort-Ranking deutlich besser ab.
E-Government spart, zwar nicht kurzfristig, hoffentlich aber
mittelfristig Kosten. In Kombination mit den Grundsätzen des New
Public Managements - also Bürgerorientierung, Dezentralisierung,
Wettbewerbsorientierung, Controlling, Personal- und
Qualitätsmanagement - kann das neue digitale Instrumentarium der
Verwaltung viele "Zeitfresser" abnehmen bzw. sie schlanker und
flexibler machen.

eEurope und eAustria sind Partner der Städte im Bereich des
e-Government

Bereits im Juni 2000 gaben die Staats- und Regierungschefs der
Europäischen Union anlässlich ihres Treffens im portugiesischem
Feira grünes Licht für den Aktionsplan "eEurope 2002 - eine
Informationsgesellschaft für alle". Ziel dieses von der Europäischen
Kommission vorgelegten ehrgeizigen Aktionsplanes ist es, die Vorteile
des IT-Bereiches möglichst allen Bürgerinnen und Bürgern zur
Verfügung zu stellen. Ähnlich ambitioniert versucht auch der Bund die
Möglichkeiten der digitalen Kommunikation zu nutzen. Allein im März
2001 verzeichnete www.help.gv.at/ , der virtuelle Amtshelfer des
Bundes, 5000 Besucher pro Tag. Hinter dem "digitalen Vorhang" ist der
Bund aber mindestens ebenso gefordert: So etwa bei der notwendigen
finanziellen Unterstützung der Städte und Gemeinden in ihrem Bemühen,
die vielen Möglichkeiten des e-Governments als direktester
Ansprechpartner des Bürgers bereitzustellen.

Virtuelle Stadt-Portale ersetzen kaum herkömmliche
Kunden-Kontakte

Basierend auf Untersuchungen des Kommunalwissenschaftlichen
Dokumentationszentrums (KDZ) und einer Umfrage des
Meinungsforschungsinstitutes ifes - beide im Auftrag des Städtebundes
- wird das digitale Angebot der Städte von Seiten der Bevölkerung vor
allem als zusätzliche Dienstleistung aufgefasst. Es ist davon
auszugehen, dass die herkömmlichen Kontaktmöglichkeiten mit der
Verwaltung, also persönlicher Besuch (dzt.: 75 Prozent),
Schriftverkehr (dzt.: 30 Prozent), Telefon und Fax (dzt.: 27
Prozent) kaum an Wertigkeit verlieren werden. Dem E-Mail und
Internet-Bereich sagen die Experten des KDZ eine rasante Zukunft
voraus: Hier wird der Nutzungsgrad von derzeit 5 auf 46 Prozent
anwachsen.

Dazu kommt noch, dass Internet-Nutzer über ein markantes Profil
verfügen: Der herkömmliche User ist eher jünger (80 Prozent der
18-29jährigen verfügen über Internetzugang, bei den über 60jährigen
jedoch nur 15 Prozent) und gut ausgebildet (83 Prozent der Maturanten
und Hochschulabsolventen haben einen Internetzugang, bei
Pflichtschulabgängern sind es 22 Prozent) Interessantes Detail: Mit
41 Prozent ist der Anteil weiblicher Internetnutzer in Österreich
höher als im EU-Durchschnitt, der zwischen 37 und 38 Prozent liegt.

Informationsgesellschaft: Bund und Länder sind gefordert

Um die vielfältigen Möglichkeiten eines gelungenen e-Governments
auch auf kommunaler Ebene wirklich zu nutzen, bedarf es adäquater
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Der erfolgreiche Einstieg ins
virtuelle Zeitalter hat bereits heute den Städten einiges an Kosten
verursacht. Um den mittel- bis längerfristigen Nutzen des
e-Governments gerade auch im Zusammenhang mit der vielerorts
diskutierten Verwaltungsreform nicht zu gefährden, sind Bund wie
Länder dringend dazu aufgerufen, tragfähige Lösungsansätze beim
laufenden Umstieg der Städte ins digitale Zeitalter bzw. in die
Informationsgesellschaft anzubieten.
(Schluss) hch

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:

www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Mag. Hans-Christian Heintschel
Tel.: 4000/81 081
e-mail: hch@m53.magwien.gv.at

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