Augsburg/Helsinki (OTS) - Der Gesellschafterkreis der G.
Haindl'sche Papierfabriken KGaA, Augsburg, hat sich entschlossen,
sein Unternehmen zu hundert Prozent an den finnischen
Papierhersteller UPM-Kymmene zu verkaufen. Die Haindl-Gruppe gehört
mit einer Jahresproduktionskapazität von 2,8 Millionen Tonnen und
einem Umsatz von 3,2 Milliarden Mark zu den bedeutenden europäischen
Herstellern von altpapier- und holzhaltigen Rollendruckpapieren.
Der Kaufvertrag wurde in Berlin unterzeichnet. Der Kaufpreis
beträgt 3,64 Milliarden EURO und umfasst die deutschen Haindl-Werke
Augsburg, Schongau, Duisburg-Walsum, Schwedt, die
Tochtergesellschaften Parenco B.V. (Niederlande) und Steyrermühl AG
(Österreich) sowie die Interot Speditions-GmbH. Die Regionalfluglinie
Augsburg Airways GmbH, Augsburg, bleibt im Besitz der bisherigen
Gesellschafter.
Im Rahmen dieser Transaktion hat UPM-Kymmene Oy, Helsinki, mit
Norske Skog AS, Lysaker, verbindlich vereinbart, das Haindl-Werk
Duisburg-Walsum und die Parenco B.V. - zeitgleich mit der Erteilung
der kartellrechtlichen Genehmigung des Haindl-Erwerbs - an den
norwegischen Papierhersteller weiterzuveräußern. Der Abschluss des
Genehmigungsverfahrens durch die Brüsseler Wettbewerbsbehörden wird
bis Jahresende erwartet.
Die jährliche Produktionskapazität der UPM-Kymmene Gruppe wird
nach dem Haindl-Erwerb von 9,7 Millionen Tonnen auf 11,6 Millionen
Tonnen steigen, davon entfallen 5,5 Millionen Tonnen auf
Magazinpapiere, 2,7 Millionen Tonnen auf Zeitungsdruck, 2,4 Millionen
Tonnen auf Feinpapiere und 900.000 Tonnen auf Spezialpapiere. Der
Umsatz der UPM-Kymmene Group lag im Jahr 2000 bei 9,5 Milliarden
EURO.
Dr. Clemens Haindl, der Sprecher der Geschäftsführung der
G. Haindl'sche Papierfabriken KGaA, erklärte nach der
Vertragsunterzeichnung: "Durch die künftige Einbindung der
Haindl-Gruppe in weltweit agierende Papierkonzerne haben wir die
Standorte unserer Werke und die Arbeitsplätze dauerhaft gesichert.
Unsere Mitarbeiter werden künftig in Unternehmen tätig sein, die zu
den international wettbewerbsstärksten und seit Jahren strategisch
global ausgerichteten Konzernen unserer Industrie gehören."
Juha Niemelä, President und Chief Executive Officer von
UPM-Kymmene, erklärte: "Hinter diesem Geschäft steht eine sehr starke
industrielle Logik. Geografisch und von ihrem Produktsortiment her
ergänzen sich die Unternehmen in idealer Weise. Außerdem hat die
Akquisition positive Auswirkungen auf die Faserrohstoffbasis von
UPM-Kymmene. Gestützt auf die leistungsstarken Produktionsbetriebe
und die fähigen Mitarbeiter Haindls werden wir unsere Position als
einer der führenden Lieferanten von Zeitungsdruck- und
Zeitschriftenpapier weiter festigen."
Die Haindl-Gruppe ist der größte Hersteller von
Pressedruckpapieren in Kontintaleuropa und weltweit der größte
Produzent von altpapierhaltigem Zeitungsdruckpapier. 60 Prozent des
Rohstoffbedarfs der Haindl-Gruppe basieren auf der Wiederverwertung
von grafischem Altpapier. Haindl verfügt in Deutschland, den
Niederlanden und Österreich über 12 moderne Papiermaschinen, die die
gesamte Produktpalette von Rollendruckpapieren herstellen.
Die jährlichen Kapazitäten der Produktionsstandorte liegen im Werk
Augsburg bei 125.000 Tonnen Magazinpapiere und 400.000 Tonnen
gestrichene Papiere (LWC), im Werk Schongau bei 470.000 Tonnen
Zeitungsdruck sowie 210.000 Tonnen Magazinpapiere, im Werk Schwedt
bei 290.000 Tonnen Zeitungsdruck, in Steyrermühl bei 280.000 Tonnen
Zeitungsdruck und 170.000 Tonnen Magazinpapier.
Im Werk Walsum verfügt Haindl über eine Jahreskapazität von
420.000 Tonnen LWC-Papier, die Parenco B.V. über 330.000 Tonnen
Zeitungsdruck bzw. 110.000 Tonnen Magazinpapier.
Die Struktur des Haindl-Konzerns wird sich in absehbarer Zukunft
nicht ändern, das gilt insbesondere für den Bestand der Haindl Papier
GmbH & Co. KG als wesentliche operative Gesellschaft. Dr. Clemens
Haindl, Sprecher der Haindl-Geschäftsführung, und
Haindl-Geschäfts-führungsmitglied, Dr. Manfred Scholz, die das
Unternehmen in den vergangenen 30 Jahren mitgestaltet und geprägt
haben, werden nach Abschluss des kartellrechtlichen Verfahrens von
ihren Ämtern zurücktreten.
Auf eigenen Wunsch werden die weiteren Mitglieder der
Haindl-Geschäftsführung, Dr. Georg Holzhey und Fritz Holzhey, im
neuausgerichteten Unternehmen UPM-Kymmene mit Führungs-positionen
betraut. Sie werden in Zukunft in der Haindl Papier GmbH & Co. KG als
Geschäftsführer Verantwortung tragen. Dr. Georg Holzhey wird künftig
zusätzlich Mitglied des Vorstandes der UPM-Kymmene Group und Fritz
Holzhey Mitglied im "Publication Papers Management Group" des neuen
Konzerns. Beide Herren werden sich zusammen mit weiteren
Gesellschaftern aus den Familien Holzhey und Bischoff mit einem
Anteil von rund 5 Prozent am Grundkapital der UPM-Kymmene Group,
Helsinki, beteiligen.
Dr. Georg Holzhey und Fritz Holzhey, Mitglieder der
Haindl-Geschäftsführung, stellen gemeinsam fest: "Wir sehen mit hoher
Einsatzbereitschaft der anstehenden Aufgabe einer optimalen
Integration der Haindl-Werke in die UPM-Kymmene Group entgegen.
Unsere künftigen Positionen als Mitglied im Vorstand bzw. im
Division-Management von UPM werden dieser Herausforderung in
besonderem Maße Rechnung tragen. Die Familien Holzhey und Bischoff
belegen mit ihrer Aktionärsbeteiligung an UPM-Kymmene den Glauben an
die Zukunft des Papiers und an den Erfolg des durch den Haindl-Erwerb
weiter gestärkten Konzerns UPM-Kymmene."
Für Rückfragen:
Haindl Papier GmbH & Co. KG
Wolfgang Oberressl
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
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