• 06.05.2001, 08:00:05
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"profil": Kritik an Analysten und Aktionärsrechten

Deutscher Kleinaktionärsvertreter Wenger: "Analysten haben keine Ahnung"

Wien (OTS) - In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe
des Nachrichtenmagazins "profil" erklärt der deutsche
Kleinaktionärsvertreter Ekkehard Wenger, dass Kleinaktionäre in
Österreich viel zu wenig Rechte haben. Ihre Situation sei schlechter
als jene deutscher Privataktionäre. In Österreich gebe es
"wesentlich mehr Relikte des ehemals gemeinsamen Aktienrechts von
1937".

Wenger ist Professor für Betriebswirtschaft, Bankwesen und
Kreditwirtschaft an der Universität Würzburg und hat sich -
unterstützt von seinen Studenten - als bekanntester deutscher
Kleinstaktionärsvertreter etabliert. Große Aufmerksamkeit erregte
Wenger, als er 1995 vom Saalschutz gewaltsam aus der
Hauptversammlung der Daimler-Benz AG entfernt wurde.

Wenger kritisiert im "profil"-Interview vor allem die in Österreich
fehlende Streitwertbegrenzung zugunsten von Kleinaktionären, die in
Deutschland bereits 1965 eingeführt wurde. Wenger: "Wegen der
wahnwitzigen Prozesskosten-Risiken kann sich ein österreichischer
Kleinaktionär gegen ungerechte Behandlung oft überhaupt nicht
wehren."

Hart ins Gericht geht er aber auch mit den Aktienanalysten der
Banken: "Die Analysten sind keine Analysten", so Wenger, "sie sind
nur Marktschreier der Bankenszene. In der New Economy wurden Leute
zu Star-Analysten hochgejubelt, weil sie Kurssteigerungen
prognostizierten, die sie selbst ausgelöst haben."

Im "profil"-Interview meint Wenger, dramatische Kurssteigerungen des
Gesamtmarktes seien in den kommenden Jahren ausgeschlossen, "auch
wenn sie von Märchenerzählern wie dem selbsternannten Geldanlage-
Guru Bodo Schäfer immer wieder prognostiziert werden". In Zukunft
dürften die Akktienkurse, so Wenger, geringer steigen als das
nominelle Wirtschaftswachstum: Es sei nämlich damit zu rechnen, dass
die Babyboom-Generation große Summen Geld vom Aktienmarkt abzieht,
"wenn sie ihren Lebensstandard in der Rente halten will".

Rückfragehinweis: "profil"-Redaktion

Tel.: (01) 534 70 DW 2501 und 2502

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