• 29.04.2001, 08:00:04
  • /
  • OTS0002 OTW0001

"profil": Cap: NATO-Beitritt "kein Thema mehr"

Designierter Klubobmann gibt Forderung nach NATO- Mitgliedschaft auf - Sicherheitspolitischer Schwenk wegen neuer US- Regierung und ausbleibenden Reformen der Allianz

Wien (OTS) - In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe
des Nachrichtenmagazins "profil" hat sich der designierte Klubobmann
der SPÖ, Josef Cap, gegen einen Beitritt Österreichs zur NATO
ausgesprochen und damit einen sicherheitspolitischen Schwenk
vollzogen. Bisher hatte Cap entgegen der Parteilinie eine
Mitgliedschaft in der Atlantischen Allianz gefordert.

"Das ist kein Thema mehr", erklärte Cap und begründet dies mit der
aktuellen Außenpolitik von George W. Bush, insbesonders mit der
Politik der neuen US-Administration gegenüber Russland und China.
Einen weiteren Grund für seine Meinungsänderung sei der Mangel an
Reformen der nordatlantischen Verteidigungsorganisation. Cap: "Wenn
ich die fehlende Reformdiskussion innerhalb der NATO in Erwägung
ziehe, die ich immer eingefordert habe, dann kann ich mir nicht
vorstellen, dass man eine Mitgliedschaft Österreichs in dieser NATO
anpeilt."

Als neuer geschäftsführender Klubobmann der SPÖ verfolge er das
innenpolitische Ziel, "dass diese Wende möglichst bald ein Ende
findet. Es ist ja immer mehr Österreichern ein Bedürfnis, dass diese
unsoziale und herzlose Regierung bald nicht mehr regiert."

Die SPÖ habe sich umgestellt und sei jetzt die "führende
Oppositionskraft" im Parlament. Nach den nächsten Wahlen werde es im
Falle einer Stärkung der SPÖ zwei Optionen geben: eine Koalition mit
der ÖVP oder mit den Grünen. Cap im "profil"-Interview: "Es hängt
natürlich auch davon ab, inwieweit sich die ÖVP von der Verstrickung
mit den Freiheitlichen lösen kann. Dass jetzt der Kanzler und viele
Regierungsmitglieder der ÖVP schweigend so manche Äußerung der FPÖ,
des Jörg Haider hinnehmen und mehr oder minder den Rechtspopulismus
in Österreich salonfähig machen, ist erschreckend."

Eine Koalition mit der FPÖ schließt der geschäftsführende SP-
Klubobmann im "profil"-Interview dezidiert aus. Cap: "Wenn ich an
die Rieder Rede Haiders denke mit diesen antisemitischen Tönen, wenn
ich an die unsoziale Politik denke und an die brutale
Personalpolitik: Da kann ich mir Rot-Blau absolut nicht vorstellen."

Rückfragehinweis: "profil"-Redaktion

Tel.: (01) 534 70 DW 2501 und 2502

*** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER

VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS ***

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PRO/OTS

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel