Wien - Am 24. März wurde an der 4. Medizinischen Abteilung mit
Kardiologie (Vorstand: Prim. Univ.Prof. Dr. Johannes Mlczoch) in
Zusammenarbeit mit der 1. Chirurgischen Abteilung mit
Gefäßchirurgischem Zentrum (Vorstand: Prim. Univ.Prof. Dr. Manfred
Deutsch) im Krankenhaus der Stadt Wien Lainz ein neuartiges,
medizintechnisches Gerät zur Behandlung von komplexen
Herzrhythmusstörungen nach seiner Marktzulassung implantiert.
Während der Zulassungsstudie wurden bereits einige Geräte im AKH
Wien und im Krankenhaus der Elisabethinen Linz implantiert. Bei der
Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen werden seit
einigen Jahren sogenannte implantierbare Defibrillatoren als Stand
der Technik eingesetzt. In den letzten 10 Jahren wurden etwa 2000
solcher Geräte in Österreich implantiert und haben in vielen Fällen
bei einem neuerlichen Auftreten der Rhythmusstörung diesen Patienten
das Leben gerettet. Jährlich sterben in Österreich nach Schätzungen
etwa 12.000 bis 15.000 Menschen an plötzlichem Herzversagen. Das
plötzliche Herzversagen ist nicht identisch mit einem Herzinfarkt.
Weltweit fordert der plötzliche Herztod etwa 6 Mal so viele Tote wie
Brustkrebs oder AIDS und etwa doppelt soviel wie Lungenkrebs oder
Schlaganfall. Es sterben jährlich etwa 10 Mal so viel Menschen an
einem plötzlichen Herztod wie bei Verkehrsunfällen.
Etwa ein Drittel der Patienten, die einen Defibrillator
implantiert bekommen, haben jedoch zusätzlich sogenannte
Vorhofrhythmusstörungen, in vielen Fällen das weit verbreitete
Vorhofflimmern. Diese Art der Herzrhythmusstörung ist zwar nicht
direkt lebensbedrohlich, führt jedoch langfristig zu einem fünffach
erhöhten Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Patienten mit
Vorhofflimmern zeigen auch insgesamt eine höhere Sterblichkeitsrate
im Vergleich mit Patienten ohne diese Erkrankung. Auch
gesundheitspolitisch ist Vorhofflimmern ein brisantes Thema, da durch
diese Erkrankung weitaus mehr stationäre Aufenthalte und Liegetage
innerhalb eines Jahres verursacht werden, als durch jede andere Form
von Herzrhythmusstörungen. Symptome wie Atemnot, Herzstolpern,
Müdigkeit, Brustschmerzen oder Schwindelgefühl beeinträchtigen häufig
die Lebensqualität von Patienten mit Vorhofflimmern.
Der behandelnde Kardiologe Dr. Stefan Fritsch zu der
Grunderkrankung und Diagnosestellung des Patienten: "Es handelt sich
um einen 60-jährigen Wiener mit einer Herzschwäche, der schon länger
wegen Vorhofflimmerns medikamentös behandelt wurde. Mitte März
erfolgte die Aufnahme wegen eines plötzlichen Herzrasens und eines
Bewußtlosigkeitsanfalls. In den darauffolgenden Untersuchungen
stellte sich heraus, daß die Ursache eine weitere, lebensbedrohliche
Herzrhythmusstörung aus der Herzkammer war. Daraus ergab sich die
Notwendigkeit zur Implantation eines Defibrillators. Ein Implantat,
daß gleichzeitig seine schon bekannte Vorhofrhythmusstörung
behandelt, war die ideale Lösung".
Das implantierte Gerät bietet neben diagnostischen Funktionen, wie
detaillierte Aufzeichnung der Herzaktivität, verschiedene
Möglichkeiten durch Stimulation des Herzens die Entstehung oder
Fortsetzung der Vorhofrhythmusstörungen präventiv zu vermindern.
Falls eine Vorhofrhythmusstörung vorliegt, wird diese vom Gerät
automatisch erkannt und die für den jeweiligen Patienten individuell
programmierten Therapien sorgen für die Wiederherstellung eines
normalen Rhythmus. Die zu erwartenden positiven Auswirkungen der
Behandlung von Vorhofrhythmusstörungen sind: weniger stationäre
Aufnahmen und Kardioversionen in der Klinik, verringerte Gefahr des
Fortschreitens der Krankheit, geringere Sterblichkeit aufgrund der
Erkrankung, verbesserte Lebensqualität und verbesserte Herzfunktion
bei den Patienten.
Das implantierte Gerät mit der Bezeichnung GEM III AT wird von der
amerikanischen Firma Medtronic, dem weltweit führenden Unternehmen im
Bereich elektronischer Implantate zur Behandlung von
Herzrhythmusstörungen, hergestellt und vertrieben.
(Siehe auch APA/AOM - Original Bild Service)
Bild auch abrufbar auf APA/OTSweb: http://www.ots.at
Rückfragehinweis: Medtronic Österreich GmbH
Millennium Tower
Dr. Robert Nitsche
Product Manager Defibrillation Systems
Tel.: 01/240 44-0
DDr. Karl Bögl
Therapy Development Specialist
Tel: 01/240 44 - 120
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