• 13.03.2001, 12:09:57
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  • OTS0172

Auffangnetz für lehrstellensuchende Jugendliche vom "Aus" bedroht=

Wien, (OTS) Die Landesarbeitsgruppe Lehrlinge hat in den
vergangenen Jahren sichergestellt, dass für alle
Lehrstellensuchende ein Ausbildungsplatz zur Verfügung stand.
Alleine im Vorjahr fanden 600 Jugendliche eine sichere
Lehrausbildung im Auffangnetz der Stadt. Darüber berichtete
Jugendstadträtin Vizebürgermeisterin Grete Laska am Dienstag im
Pressegespräch des Bürgermeisters.

Wien hat in den vergangenen Jahren mit Hilfe des Nationalen
Aktionsplans für Beschäftigung erreicht, dass es in der
Bundeshauptstadt de facto keine Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen,
die die Pflichtschule absolviert haben, gab.
Mit der für Wien eingesetzten "Arbeitsgruppe Lehrlinge", unter dem
Vorsitz von Grete Laska und Wirtschaftskammerpräsident KR Walter
Nettig, wurde erreicht, dass neben der intensiven Kooperation mit
zahlreichen Betrieben seit nunmehr 1997 für alle
Lehrstellensuchenden, die keinen Platz in einem regulären
Lehrverhältnis finden konnten, ihre Ausbildung in Stiftungen aber
auch Lehrgängen absolvieren konnten. In weitere Folge wurde dieses
hervorragende Auffangnetz außerdem noch durch
Berufsorientierungskurse oder Hauptschulabschluss-Kurse erweitert.
Im Vordergrund all dieser Maßnahmen steht stets die duale
Ausbildung.

Stadt Wien bildet 1.100 Jugendliche aus

Mit über 1.100 Ausbildungsplätzen gilt der Magistrat der
Stadt Wien als größter Dienstleistungsbetrieb Österreichs. Damit
leistet die Stadt einen weiteren wichtigen Beitrag gegen
Jugendarbeitslosigkeit. Wesentlicher Schwerpunkt dabei sind vor
allem innovative Berufe. Seit kurzem werden bei der Stadt Wien
erstmals Lehrberufe wie EDV-Techniker/In, EDV-Kaufmann/frau,
Kommunikationstechniker/in, Recyclingfachmann/frau angeboten.
Außerdem zählen zum Ausbildungssortiment die handwerklichen
Lehrberufe Pharmazeutisch-Kaufmännische/r Assistent, Maler/in,
Anstreicher/in, Tapezierer/in, Koch/Köchin, Konditor/in sowie
Betriebselektriker/in.

Aber natürlich hat auch die Wiener Wirtschaft in den
vergangenen Jahren einen wesentliche Beitrag zur Verbesserung der
Ausbildung von Jugendlichen geleistet. Ein Zeichen, dass die
Wirtschaft ihre Verantwortung ernst nimmt. Ähnlich wie bereits im
Vorjahr zeigen die im Herbst eingelangten Lehrverträge, dass rund
5.500 Jugendliche in Wien eine Lehre beginnen konnten. Erfreulich
dabei ist insbesondere die Entwicklung bei den neuen Lehrberufen.
Seit 1997 wurden in Wien in den über 50 neuen oder neugestalteten
Lehrberufen ca. 2.600 Lehrverträge abgeschlossen.

Nachstehende Lehrberufe können als besonders erfolgreich
eingestuft werden:

o 348 LV Kommunikationstechnik - EDV und Telekom (Start 1997)
o 225 LV Bankkaufmann (Start 1998)
o 189 LV Verwaltungsassistent (Start 1997)
o 166 LV EDV-Technik (Start 1998)
o 128 LV Elektroinstallationstechnik (Start 1999)

Die Bundeshauptstadt liegt damit europaweit im Spitzenfeld
und leistet damit einmal mehr einen wichtigen Beitrag für
Zukunftschancen ihrer Jugendlichen.

1.400 Jugendliche gefährdet

Durch die drastischen Sparmaßnahmen der blau-schwarzen
Bundesregierung scheint dieses Auffangnetz nun massiv bedroht.
Denn bislang wurde seitens der Bundesregierung noch kein einziges
Zeichen gesetzt, dass jene Mittel die Wien, so wie im Jahr 1998/99
auch im Ausbildungsjahr 99/2000, durch sparsamen und vernünftigen
Einsatz, eingespart hat, für die Lehrausbildung von Jugendlichen
bereitgestellt wird. Laut Berechnungen stünden demnach Wien rund
ATS 75 Millionen für die Weiterführung der Jugendausbildung zu.
Bereits im Vorjahr wurden neue Stiftungen eingestellt und das
obwohl alleine durch die Stiftungen, des Auffangnetzes 52 Prozent
der Jugendlichen in ein reguläres Lehrverhältnis vermittelt werden
konnten.

Laska fordert Bund auf, endlich zu handeln

"Wir stehen vor der Situation, dass die derzeitige Regierung
ausgerechnet bei der Ausbildung für die Jugendlichen den Sparstift
ansetzt. Bereits im Vorjahr wurden beispielsweise die Stiftungen
für lernschwache Jugendliche gestrichen. Heuer soll das gesamte
Auffangnetz, wenn es nach dem Bund geht, nicht mehr weitergeführt
werden. Durch diesen Sparkurs könnten rund 1.400 Jugendlichen die
Arbeitslosigkeit bedroht sein. Dieses verantwortungslose Handeln
werde ich nicht zulassen", unterstrich Laska im Rahmen des
Pressegesprächs. "Ich fordere Herrn Bundesminister Bartenstein
einmal mehr auf, nun endlich Mittel für die Weiterführung des
Jugendauffangnetzes zuzusagen und die betroffenen Jugendlichen
aber auch deren Eltern nicht länger im Ungewissen zu lassen.

o Auffangnetz für Jugendliche - Lehrstellensituation in Wien

Andrang am Lehrstellenmarkt für Herbst 2001 in Wien

Prognose Herbst 2001

o AbsolventInnen der Polytechnischen Schule: 2.191
o Erfüllung der Schulpflicht in der Hauptschule: 3.672
o TeilnehmerInnen von Hauptschulabschlusskursen: 400
o AbsolventInnen der Sonderschule: 901
o SchülerInnen aus weiterführenden Schulen,
o die üblicherweise Lehrstellen annehmen: 2.000
o Jugendliche mit Leistungsbezug (Februar 2001): 623
o Jugendliche in AMS-Kursmaßnahmen (Februar 2001): 426
o Insgesamt: 10.213

o Vergleich Andrang am Lehrstellenmarkt 2000,

Prognose nach obigen Kategorien: 9.853

o Aktueller Stand Auffangnetz

Jugendliche in Stiftungen 1998/99
(3. Jahr, Stand Ende Februar 2001): 37
Jugendliche in Stiftungen/Lehrgänge 1999/00
(2. Jahr, Stand Ende Februar 2001): 109
Jugendliche in Lehrgängen 2000/01
(1. Jahr, Stand Ende Februar 2001): 486
Gesamt: 632

Unter der Annahme eines maximalen Potentials von 10.000
Lehrstellensuchenden sowie einer etwa gleich bleibenden Zahl von
LehranfängerInnen in Wien wird damit gerechnet, dass auch im
Herbst alternative Ausbildungsmöglichkeiten benötigt werden.
Weiters besteht für die Fortführung der Jahrgänge 1999 und 2000,
die nicht in Lehrstellen vermittelt werden konnten, ein Bedarf von
etwa 540 Plätzen. (Schluss) bz

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:

www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Barbara Zima
Tel.: 4000/81 850
e-mail: zim@gjs.magwien.gv.at

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