- 08.03.2001, 16:35:04
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- OTS0303
Stellungnahme des ORF zum Frequenzgutachten
Wien, (OTS) - Die Senderplanung des ORF stammt aus den späten 60er
Jahren. Damals wurde der Auftrag erteilt, eine möglichst
kostengünstige Vollversorgung des gesamten Bundesgebiets in kurzer
Zeit herzustellen. Frequenzökonomie spielte damals keine Rolle, weil
in den späten 60er Jahren keine andere Verwendung für die möglichen
TV-Frequenzen vorstellbar war.
Wenn nun Frequenzökonomie gefordert wird, dann stellt das einen
Paradigmenwechsel post festum (im nachhinein) dar: Die Bereinigung
von Mehrfachversorgungen mit dem Ziel, Frequenzen für andere
Nutzungen frei zu bekommen, wäre in jedem Fall mit erheblichen
finanziellen Aufwendungen verbunden.
Darüber hinaus hält das Frequenzgutachten auch fest, dass in jedem
Einzelfall erst noch zu prüfen ist, ob die jetzt festgestellte
theoretische Überversorgung auch in der Praxis schlagend ist (ob also
tatsächlich mehr als nur ein v e r w e r t b a r e s Sendesignal
im Haushalt "ankommt") und ob gegebenenfalls in der weiteren Folge in
einem mehrfach versorgten Gebiet Sender umgewidmet oder stillgelegt
werden können, o h n e nachteilige Folgen für das restliche
Sendernetz.
Das Frequenzgutachten verlangt für diese Fragen weitere
Detailprüfungen, bevor Konsequenzen gezogen werden.
Was die D i g i t a l i s i e r u n g des terrestrischen
Sendernetzes anlangt, bestätigt das Gutachten die Angaben und
Prognosen des ORF: Nur unter Verwendung der "dritten digitalen Kette"
ist der kurzfristige Start eine Pilotprojekts, eine schnelle
Inbetriebnahme der digitalen Kette, eine 5-Jahres-Simulcast-Phase,
eine breitere Akzeptanz durch größere Flächenabdeckung und ein
Consumer-freundlicher Umstieg (bei freilich höheren Kosten für den
ORF) möglich.
Auch das Frequenzgutachten kommt zum Schluss, dass bei Verwendung
neuer DVB-T-Frequenzen in Ballungsräumen der Start eines
Pilotprojekts notwendigerweise um 2 Jahre verzögert wird, dass
digitales Fernsehen nur inselweise und nicht flächendeckend aufgebaut
werden kann, und dass lediglich 3 ½ Jahre für die Umrüstung der
Haushalte zur Verfügung stehen. In dieser Variante entstehen dem ORF
geringere Kosten für die Parallelausstrahlung (Simulcast), dafür
werden Privathaushalte finanziell erheblich stärker belastet.
Diese Schlussfolgerungen des Frequenzgutachtens sind deckungsgleich
mit den Aussagen des ORF. Auch das Frequenzgutachten stellt die
Vorteile des digitalen terrestrischen Fernsehen gegenüber dem
analogen Senderbetrieb heraus:
- Frequenzökonomie
- Einsparung von Senderkosten
- Größeres Programmangebot
- Energieeinsparung
- Empfangsverbesserungen in topografisch kritischen Gebieten
- Portabler bzw. mobiler Empfang
- Übertragung von Audio und Datendiensten
Der ORF begrüßt daher im Interesse des Medien- und
Wirtschaftsstandorts Österreich die von Staatssekretär Morak
angekündigt Initiative zur Gründung einer "Task Force" und steht für
die "Digital Plattform Austria" - wie schon des öfteren angeregt -
selbstverständlich zur Verfügung.
Rückfragehinweis: ORF-Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Tel.: (01) 87878-12228
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