• 14.02.2001, 08:30:59
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Zirkus Louis Knie wird versteigert: Ungewisse Zukunft für Zirkustiere?

Tierschützer würden Tiere übernehmen und auf Gnadenhöfen unterbringen

Laaben (OTS) - Seit Dezember des Vorjahres ranken sich die
Gerüchte um den Konkurs des Zirkus Knie, seit kurzem ist es fix: Der
Zirkus, gegen den v.a. der "Verein gegen Tierfabriken" wegen seiner
tierquälerischen Wildtierhaltung seit Jahren demonstriert hat, wird
endgültig versteigert. Am Montag, dem 19. Feber sollen Sachwerte, wie
Zelte, Lkws und auch fahrende Käfige unter den Hammer kommen.
Masseverwalter Dr. Ferdinand Bruckner hofft dadurch rund 3,2
Millionen einnehmen zu können - bei rund 40 Mio. Schilling Schulden
wohl nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein; die etwa 200
Gläubiger werden wohl das Nachsehen haben. Ein "Prominentenkomittee",
darunter Namen wie der "Seitenblicke"-Chef Klingohr, H. Krasnitzer,
R. Gerer, H. Schimanko bis hin zu R. Lugner und H. Zilk, will den
Zirkus Knie angeblich retten. Ginge es nach ihnen, sollte der Zirkus
weiterlaufen wie bisher, wenn auch unter einem anderen Namen. Die
Schulden wäre Herr Knie damit jedenfalls los...

Doch was soll mit den ca. 60 Tieren geschehen, die sich noch im
Eigentum des Zirkus befinden und deren "Mietvertrag" im
Winterquartier in Schloßhof (Bezirk Gänserndorf) Ende Feber ausläuft,
da weder Miete, noch Futter mehr bezahlt werden können? Aus diesem
Grund sind nun auch Tierschützer an der Konkursmasse interessiert, um
die Tiere vor einem billigen Schnäppchen-Zuschlag eines anderen
Zirkus oder vor weiteren trostlosen Jahren im "neuen" Zirkus Knie zu
bewahren. Für eben diese Tiere zeigen wir ja seit Jahr und Tag
Einsatz - Einsatz, den wir sogar mit Beschimpfungen,
Sachbeschädigungen, Raub und Schlägen, die wir von seiten der
Zirkusleute erhalten haben, bezahlen mußten.

Der "Verein gegen Tierfabriken" würde daher einige der Tiere
(Wildrinder, Kamele, Lamas, Emus, Ponys etc.) übernehmen, für die es
großteils schon Zusagen zur Übernahme, z.B. vom Safaripark
Gänserndorf, der sich zu einer Auffangstation für hilfsbedürftige
Wildtiere gemausert hat, gäbe. Auch Dr. Pechlaner vom Zoo Schönbrunn
hat sich bereit erklärt, notfalls Tiere zu übernehmen. Nur der
veranschlagte Preis von ca. 350.000,- öS könnte nicht vom Tierschutz
allein getragen werden, nochdazu, wo ja nachher erst für die
artgemäße Unterbringung und Verpflegung zu sorgen wäre. Doch wenn
sich so viele "Promis" für die Erhaltung eines bankrotten,
Tierquälerei betreibenden Zirkus finden, warum dann nicht auch welche
für die Rettung der Tiere? Diese hätten es sich nach all den Jahren
des Streß' und lebenslangen Tiertransports in engen Wägen verdient,
einen Lebensabend ohne Peitschen, Dressur und grellem
Scheinwerferlicht zu verbringen. Für die etwa 20 Pferde (Araber,
Palomino, Friesen u.a.) werden noch gute Plätze außerhalb eines
Wanderzirkus gesucht, sie werden allerdings nochmal mit einer Summe
von 850.000.- veranschlagt.

Überraschenderweise zeigt selbst der Masseverwalter Dr. Bruckner
Interesse daran, daß die Tiere endlich einen guten Platz finden - mit
Hilfe der Tierschützer! Im Jahre 2005 werden ja Wildtiere in
Zirkussen österreichweit gänzlich verboten sein, mit der seltsamen
Ausnahme für Löwen und Tiger! Wenn die Tiere des Zirkus Knie nun
endlich an geeignete Plätze kommen würden, wäre dies ein Zeichen,
richtungsweisend für eine humanere Zukunft im Umgang mit unseren
Mitgeschöpfen.

Für den Kauf dieser Tiere werden nun Sponsoren gesucht, die sich
an der Summe beteiligen möchten, zum einen, um den geschundenen
Kreaturen in diesem speziellen Fall zu helfen, zum anderen um ein
Zeichen zu setzen, gegen Ausbeutung von Lebewesen nur zum Zweck der
Volksbelustigung.

Rückfragehinweis: Dr. Franz-Joseph Plank, VgT
Spendenkonto: PSK 92.029.958, Kennwort "Knie"

Verein gegen Tierfabriken
E-Mail: vgt@vgt.at
Web: www.vgt.at

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