- 01.02.2001, 10:15:04
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Pharma-Plattform zur Einsparung bei den Medikamentenausgaben gegründet
Einsatz von Generika kann bis zu einer Milliarde Schilling an Einsparungen für Krankenkassen bringen
Wien (OTS) - Das österreichische Gesundheitssystem zählt zu den
besten der Welt. Allerdings sind in den letzten Jahren die Ausgaben
der Krankenversicherungsträger stärker gestiegen als die Einnahmen.
Insbesondere tragen die stark steigenden Ausgaben für Medikamente
(1998 + 12,5%, 1999 + 13 %) wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Der
Hauptverband hat im vergangenen Jahr eine Reihe von Maßnahmen zur
Einsparung gesetzt, die auch schon greifen. Aber die Möglichkeiten
zur Einsparung bei den Medikamentenausgaben sind noch nicht
ausgeschöpft. Eine Möglichkeit weitere Einsparungen zu erzielen, ist
der verstärkt Einsatz von Generika.
Generika sind Medikamente, die nach dem Freiwerden des Patentes
von relativ teuren, aber bewährten Arzneimitteln, in identer Qualität
zu einem deutlich niedrigeren Preis angeboten werden. Nach
Patentablauf können bewährte Medikamente zu einem niedrigeren Preis
angeboten werden, da die Forschungskosten längst eingespielt sind.
Generika enthalten also Wirkstoffe, die sich im Originalpräparat über
lange Jahre bewährt haben. Generika müssen wie alle Medikamente ein
strenges staatliches Zulassungsverfahren durchlaufen, zusätzlich
werden sie von der Krankenversicherung geprüft. Generika sind also
eine gleichwertige aber preisgünstige Alternative.
Kassenumsatz mit Generika in Deutschland bei 29%, in Ö bei 5%
Derzeit sind in Österreich relativ wenig Generika am Markt und die
Ärzte verordnen sie kaum. Das stellte das Österreichische
Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) zu einer im August 2000
vorgestellten Studie fest. Länder wie Dänemark, Deutschland und die
Niederlande verfolgen bereits seit längerem eine Politik der
Generikaförderung. Der Kassenumsatz mit Generika beläuft sich in
Dänemark auf 38 Prozent, in Deutschland auf 29 Prozent und in den
Niederlanden auf 21 Prozent. Mit fünf Prozent nimmt sich der
Kassenumsatz in Österreich mit Generika dagegen bescheiden aus.
Einsparungspotential durch Generika bis zu rund 1 Milliarde
jährlich
Das ÖBIG sieht eine kurzfristig mögliche Einsparung von 426
Millionen Schilling, wenn es gelingt den Anteil der verordneten
Generika auf 17 Prozent (derzeit ) Prozent) zu steigern. Eine, für
das ÖBIG durchaus möglich weitere Steigerung des Anteils an
verordneten Generika auf 33 Prozent der Verordnungen, brächte eine
Einsparung von insgesamt einer Milliarde Schilling. In Deutschland
liegt der Anteil an verordneten Generika bei 40 Prozent, in Dänemark
sogar bei 60%.
Um den Einsatz von Generika, mit dem Ziel der Ausgabensenkung bei
den Medikamenten, zu forcieren, wurde die Plattform zur Einsparung
von Medikamentenausgaben (PEMA) gegründet. Initiatoren der PEMA sind
die Firmen Hexal (Geschäftsführer Ulrich Sekotill), ratiopharm (GF
Dr.Johann Wimmer), Stada (GF Dr. med. Ulf Pangratz)und Tyrol Pharma
(GF Dr. med. Wolfgang Andiel). In nächster Zeit werden schon weitere
Firmen der Plattform beitreten.
Mit Einsparungen durch Generika teure Innovationen bei
Medikamenten finanzieren
Die PEMA steht für
1. einen Beitrag leisten zur Senkung der Arzneimittelausgaben
durch Ausschöpfung aller Einsparungspotentiale.
2. die Anhebung des Generika-Anteiles auf das Niveau von
entwickelten Arzneimittel-Märkten (z.B. D: 40 Prozent, DK 60 Prozent)
3. die kostengünstige Alternative in der bewährten
Standard-Therapie (= Generika) zu fördern, um andererseits die teuren
Innovationen finanzieren zu können
Da in den nächsten Jahren in Österreich zahlreiche Patente in den
ausgabenstärksten Indikationsgruppen frei werden, steigt das
Einsparungspotential exponentiell an. Konkret können durch die
Ausschöpfung von vermehrter Generika-Verordnung in der
Standard-Therapie in einer Legislaturperiode bis zu 6 Milliarden
Schilling eingespart werden, zeigen sich die PEMA-Initiatoren
überzeugt.
Ziel ist es, so die PEMA-Initiatoren, mit allen Beteiligten - also
Patienten, Ärzten, Apothekern, Krankenkassen und Industrie -
gemeinsame Lösungen zu erarbeiten um bei Arzneimitteln
Einsparungsmöglichkeiten wahrzunehmen und um weitere Selbstbehalte
und Beitragserhöhungen vermeiden zu können.
Rückfragehinweis: Dr. med. Wolfgang Andiel,
Tyrol Pharma,
Tel.: 01 866 59 309
Dr. med. Ulf Pangratz, Stada,
Tel.: 01367 85 85
Ulrich Sekotill, Hexal,
Tel.: 01 486 96 22
Dr. Johann Wimmer, ratiopharm,
Tel.: 01 97007-100
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