• 02.01.2001, 08:07:37
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"Lebens-Künstler" Karl Schranz am 7. Jänner im ORF: Helmut Zilk im Gespräch mit der Skilegende=

Wien (OTS) - Im Vorfeld der Ski-WM in St. Anton am Arlberg lädt
Helmut Zilk Skilegende und WM-Initiator Karl Schranz zum Gespräch für
die jüngste Ausgabe von "Lebens-Künstler" am Sonntag, dem 7. Jänner
2001, um 21.55 Uhr in ORF 2.

In der ORF-Sendereihe erzählt Schranz von seiner sportlichen
Karriere, seiner Familie und seinen größten Erfolgen. Karl Schranz
hat "sein Leben im Slalom bewältigt". Als seine größten Erfolge
bezeichnet er "die Weltmeistertitel in Chamonix und Gröden und dass
es mir gelungen ist, die Ski-Weltmeisterschaft 2001 nach St. Anton zu
holen". Seine größte Enttäuschung war, "als ich feststellen musste,
dass im Skilauf auch Politik gemacht wird".

Karl Schranz wurde 1938 in St. Anton geboren. Sein Vater war
Eisenbahner, seine Mutter Köchin. Als "General der Familie" sorgte
sie für den Haushalt und fünf Kinder. Mit zweieinhalb Jahren stand
Schranz das erste Mal auf Skiern. Dass es jemals sein Beruf werden
sollte, wurde vom Vater mit den Worten "Skifoan is nua wos fia
Tachinierer" wenig unterstützt. Vom Skifahren ließ sich Schranz
jedoch nicht abhalten und fuhr ab dreieinhalb Jahren jährlich
Kinderrennen. Sein Vater beharrte darauf, dass sein Sohn einen
"ordentlichen Beruf" zu erlernen hat, und so begann Karl mit 17
Jahren eine kaufmännische Lehre bei der Skifirma Kneissl. Seiner
großen Leidenschaft, dem Skifahren, blieb er aber treu. 1956 durfte
er als Jugendläufer erstmals mit der Nationalmannschaft nach
Sestriere fahren. Voller Stolz bewachte er damals das Gepäck von
Molterer und Sailer. 1958 gewann er 18 Rennen hintereinander und war
bis 1960 nicht zu stoppen. In Squaw Valley war er durch eine schwere
Unterleibsverletzung derart gehandikapt, dass er kurzfristig daran
dachte, aus Enttäuschung und dem Gefühl, er hätte genug gewonnen, aus
Amerika nicht wieder zurückzukehren. Andi Molterer holte Schranz mit
den Worten "Du bist noch zu jung. Fahr zurück! Fang noch mal an, du
bist einer unserer Besten!" wieder nach Österreich. Die Erfolge 1962
in Chamonix, Gold in Abfahrt und Kombination, Silber im Riesenslalom,
gaben ihm Recht.

Die sportlichen Ereignisse 1968 zählen zu den größten Enttäuschungen
seines Lebens. In Grenoble stellt er erstmals fest, dass "im Skilauf
auch Politik gemacht wird". Nachdem er mit Startnummer neun im
berühmten "Nebelslalom" den ersten Lauf abbrechen musste, weil ein
Polizist die Piste querte, fuhr er im zweiten Lauf Bestzeit.
Nachträglich wurde er jedoch aus der Wertung genommen, weil er den
Lauf scheinbar zu Unrecht hatte wiederholen dürfen.

Die Höhen und Tiefen lernte Schranz auch als 30-Jähriger kennen. Dem
Sieg der Weltmeisterschaft in Gröden 1970 folgte der Ausschluss von
den Olympischen Spielen 1972 in Sapporo, weil er sich öffentlich für
die Rechte und Verdienstmöglichkeiten der Sportler eingesetzt hatte.
Begeisterter Empfang in Wien und große Erregung in der Politik waren
die Folge. Erst 16 Jahre später wurde Schranz rehabilitiert - am 8.
Dezember 1988 erhielt er aus den Händen von IOC-Präsident Juan
Samaranch die Teilnehmermedaille für die Olympischen Winterspiele
1972.

Nicht nur beim Skifahren war Schranz immer vorne dabei. Im Verlauf
seiner langen und erfolgreichen Karriere fuhr Karl Schranz in den
fünfziger Jahren mit Pluderhosen. 1966 probierte er erstmals einen
Skianzug aus: "Ich hab' mich damals geniert, aber die Startnummer war
schon angenäht." Auf der Suche nach immer Neuem und Verbesserungen
tüftelte er immer wieder an aerodynamischen Entwicklungen, die
"Schranz-Hocke" und "Geierschnäbel" an den Skispitzen gingen in die
Geschichte ein.

Seine Freizeit widmet Schranz seiner Frau Evelyn, seinen Töchtern
Anna-Maria (geb. 1983), Christiane (geb. 1985) und Katharina (geb.
1989).

(Foto via APA)

Rückfragehinweis: ORF-Pressestelle

Michaela Faulhammer
(01) 87878 - DW 12124

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