• 30.11.2000, 10:00:06
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Phytotherapie in Österreich - Ein Überblick=

Der Markt
(Wien / OTS)-In Österreich gibt es im Unterschied zu anderen Ländern,
etwa Deutschland, keine Unterteilung in Phytopharmaka und Synthetika.
Letzte Analysen der Österreichischen Gesellschaft für Phytotherapie
(ÖGPhyt) zeigen, dass der Marktanteil von Phytopharmaka mengenmäßig
bei 11 Prozent, wertmäßig bei 7 Prozent liegen dürfte.

In Österreich gibt es nur eine sehr kleine Anzahl von Unternehmen der
pharmazeutischen Industrie, die sich mit Phytopharmaka beschäftigen.
Die meisten pflanzlichen Arzneimittel sind Importprodukte; sie kommen
meist aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Homöopathika und Krankenkassen
Das österreichische Arzneimittelrecht kennt - im Gegensatz zum
deutschen - den Begriff des Phytopharmakons nicht. Daher wird bei der
Beurteilung bei der Aufnahme in das Heilmittelverzeichnis
grundsätzlich nicht unterschieden, ob ein Mittel pflanzlichen
Ursprungs ist oder nicht, solange es für eine ausreichende und
zweckmäßige Krankenversorgung geeignet ist.

Ganz allgemein wird es aber für Anbieter für Arzneimittel aus
Pflanzen immer schwieriger, ins Heimittelverzeichnis, das die
Grundlage für eine Kassenfreiheit ist, aufgenommen zu werden, weil
die Anforderungen nach einem Wirksamkeitsnachweis über das Maß der
arzneimittelrechtlichen Anforderungen hinausgeht, d.h., dass etwa
zusätzliche Klinische Prüfungen vom Hauptverband gefordert werden.

Die Zulassung von pflanzlichen Arzneimitteln
Pythopharmaka unterliegen denselben strengen Zulassungsverfahren wie
synthetisch hergestellte Arzneien. Allerdings gibt es für schon lang
bekannte und lang angewendete Wirkstoffe aus Pflanzen ein
erleichtertes Zulassungsverfahren nach § 17a AMG.

Pflanzenmedizin und Ärzte
Wissen und Bewusstsein der heimischen Ärzteschaft in Sachen
Phytotherapie haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen,
nicht zuletzt wegen des gesteigerten Interesses der
Patienten/Konsumenten an dieser Behandlungsform. Die Österreichische
Gesellschaft für Phytotherapie (ÖGPhyt) bietet im Rahmen einer
außeruniversitären Ausbildung interessierten Ärzten entsprechende
Fortbildung an. Ein Diplom wie z.B. in der Homöopathie - kann
derzeit in Österreich jedoch noch nicht erworben werden.

Im Rahmen des Medizinstudiums wird das Thema Pflanzenmedizin in
freiwillig zu besuchenden Vorlesungen nahe gebracht.

Phytotherapie und Apotheken
"Der" Experte für Pflanzenmedizin in Österreich ist der Apotheker. Er
erwirbt während seines pharmazeutischen Studiums umfassende
Kenntnisse zu allen Aspekten der Pflanzenmedizin.

Pflanzenmedizin und Tiere
Die Universität für Veterinärmedizin beschäftigt sich sehr mit dem
Einsatz von Phytopharmaka bei Tieren. Entsprechende Projekte befinden
sich dort allerdings erst im Anfangsstadium.

Was Pflanzenmedizin kann
Mit pflanzlichen Arzneimitteln lassen sich wegen ihrer guten
Verträglichkeit Befindlichkeitsstörungen sowie leichte oder
mittelschwere Erkrankungen (z.B. Magen-Darm-Erkrankungen, Leiden der
Atemwege) gut behandeln. Daher eignen sie sich gut für den Bereich
der Selbstmedikation. Phytopharmaka werden jedoch auch als adjuvante
Therapie (Begleitbehandlung) bei schwereren Erkrankungen eingesetzt.

Pflanzenmedizin und Konsumenten/Patienten
Das Interesse an Pflanzenmedizin ist seit einiger Zeit in hohem Maße
im Ansteigen begriffen. Durch die strengen Zulassungsbedingungen nach
dem österreichischen Arzneimittelgesetz (AMG) stehen in Österreich
qualitativ hochwertige, und auf ihre Sicherheit und Wirksamkeit
überprüfte pflanzliche Arzneimittel zur Verfügung. Dennoch herrscht
manchmal Verwirrung, wenn z.B. Produkte, die nicht unter das
Arzneimittelgesetz fallen, und daher nicht den strengen Auflagen des
AMG unterliegen, arzneimittelhaft beworben werden bzw. mit "falschen
Heilsversprechen" werben. Eins sicherer Indikator für
Patienten/Konsumenten ist die Zulassungsnummer (Z.Nr.), die sich nur
bei registrierten Arzneimitteln auf der Packungsaußenseite befindet.
Fehlt diese, handelt es sich um kein Arzneimittel.

ACHTUNG: Phytopharmaka sind nicht harmlos!
Phytopharmaka sind genauso wie alle anderen Arzneimittel sensible
Güter. Sie sind daher hauptsächlich in Apotheken erhältlich. Ein sehr
geringer Anteil von Phytopharmaka wird auch in Drogerien abgegeben.
Dabei handelt es sich meistens um Tees.

Auch pflanzliche Arzneimittel sollen nur dann angewendet werden, wenn
sie wirklich gebraucht werden. PatientInnen ist jedenfalls dringend
anzuraten, sich genau an die Einnahme-Empfehlungen von Arzt oder
Apotheker zu halten!

**/rm

Rückfragehinweis: Pharmig Pressestelle

Ruth Mayrhofer
Tel: +43 1 523 29 56
Fax: +43 1 523 29 519
e-mail: pharmig-office@apanet.at

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