• 23.11.2000, 10:01:29
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  • OTS0108

Fischer präsentiert Neupublikation "Protokolle des Ministerrates der Ersten Republik"

Wien (SK) "Dass wir in der NS-Zeit nur Opfer waren, ist keine
gerechtfertigte Aussage, das ergibt sich aus den Protokollen des
Ministerrates des Kabinetts Kurt Schuschnigg 1935/36, die jetzt in
Buchform vorliegen", sagte Nationalratspräsident Heinz Fischer
Mittwoch Abend bei der Präsentation des Buches. Fischer betonte, die
Frage, die viele ÖsterreicherInnen in jüngster Zeit wieder
beschäftige - in welchem Verhältnis die ÖsterreicherInnen Täter bzw.
Opfer gewesen seien - lasse sich nicht an einer Momentaufnahme vom
März 1938 ablesen. "Ein Schwarz-Weiß-Urteil ist unmöglich. Viele
Beispiele in dem Buch beweisen, dass Hitler-Deutschland beste
Kontakte zu Personen in Österreich hatte, die tief in den Staats-,
Sicherheits- und Uniapparat eingedrungen waren." ****

Fischer erklärte, der Anschluss sei keineswegs aus heiterem Himmel
gekommen und keine reine militärische Aggression eines Außenfeindes
gewesen, sondern eine Situation, wo neben ausgesprochenen Gegnern des
Nationalsozialismus und einer breiten Schicht von indifferent
eingestellten Menschen eine sehr substanzielle Gruppe von
überzeugten illegalen Nazis auf die Machtübernahme hingearbeitet
hätten. Bei der Lektüre der Ministerratsprotokolle finde man immer
wieder Anknüpfungspunkte, an denen man verfolgen könne, wie sich die
damaligen Akteure zu den Problemen dieser Zeit verhalten hätten, so
Fischer abschließend. (Schluss) ts

Rückfragehinweis: Pressedienst der SPÖ

Tel.: (01) 53427-275
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