Wien, (OTS) Wiens Gesundheitsstadtrat Dr. Sepp Rieder
eröffnete am Donnerstag den neuen hochmodernen Pavillon Felix des
Orthopädischen Zentrums im Otto Wagner Spital, Sozialmedizinisches
Zentrum Baumgartner Höhe mit Pflegezentrum. Das neue Gebäude ist
mit dem bestehenden Pavillon Austria verbunden und stellt die am
Besten ausgestattete Orthopädie Wiens dar. Für den Neubau
investierte die Stadt Wien in den letzten beiden Jahren rund 225
Millionen Schilling. Damit konnte sowohl das geplante Budget als
auch die Bauzeit beträchtlich unterschritten werden.****
Neubau entspricht den denkmalamtlichen Auflagen
Der Zubau des im Jugendstil errichteten Otto Wagner Spitals
entspricht den denkmalamtlichen Auflagen und passt in das
Gesamtbild der Anlage. Zurzeit erfolgen am Standort
Modernisierungsarbeiten und Strukturänderungen. Durch die
Schaffung von zentralen Einheiten werden Synergieeffekte erzielt,
die Effizienzsteigerungen mit sich führen. Somit werden bei diesem
Projekt des Wiener Gesundheitswesens wichtige Investitionen auch
mit dem architektonischen Stil der gesamten Anlage in Einklang
gebracht.
Patientenzufriedenheit steht im Mittelpunkt
Der Pavillon Felix kann in zwei Bettenstationen jeweils 28
Kranke beherbergen, die in 4-Bett, 2-Bett oder 1-Bett-Zimmer
untergebracht sind. Insgesamt wird das Orthopädische Zentrum, nach
Abschluss der Renovierungsarbeiten des Pavillon Austrias im Jahre
2002, 112 Betten anbieten können und damit die größte Orthopädie
Österreichs darstellen. Alle Zimmer verfügen über darin angelegte
WC- und Duschräume sowie einen Ausgang auf die Terrasse bzw. auf
den umliegenden Park. Dadurch bestehen gerade für orthopädische
Patienten beste Bedingungen für die postoperative Gangschule.
Moderne Betten mit automatischen Verstellmöglichkeiten sorgen für
den individuellen Liegekomfort. Eine moderne Rufanlage mit
individueller Verbindung zum Schwesternstützpunkt, in Verbindung
mit einem für jede Station eingerichtetes Risikozimmer für
polymorbide und pflegeintensive Patienten, ermöglicht optimale
Servicequalität. Ein Stationsbad mit Hebelift für schwer
behinderte Patienten vervollständigt die modernen
Pflegemöglichkeiten.
Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter wurden verbessert
Durch die Eröffnung des Pavillon Felix verbessern sich für
alle Berufsgruppen die Arbeitsbedingungen. Es wurden für alle
Berufsgruppen speziell eingerichtete Arbeitsräume geschaffen:
o Moderne Schwesternstützpunkte mit digitalen Überwachungs- und
Kommunikationsmöglichkeiten und dazugehörige Nebenräume
o Fachärztliche Untersuchungszimmer
o Stationsärztliche Untersuchungszimmer
o Optimale Bedingungen für die Physiotherapeuten
Die dadurch zu erhöhende Arbeitszufriedenheit trägt zum
positiven Klima im neuen Gebäude bei.
Neuer Operationstrakt mit vier OP-Sälen für den Einsatz
modernster Operationsmethoden
Der neue Operationstrakt im Pavillon Felix, mit modernster
technischer Ausstattung, ist voll klimatisiert. Diese erlaubt
durch Einrichtungen wie Operationssäle, Operationstische,
Narkosegeräte und instrumentelle Ausstattung, hochspezialisierte
Eingriffe auf dem neuesten technischen Stand und internationalen
Standard. Besonders hervorzuheben ist die Anschaffung eines OP-
Mikroskopes für orthopädische Wirbelsäulenoperationen. Durch den
Einsatz eines digitalen Navigationsgerätes können Endoprothesen,
das sind künstliche Gelenke für Hüfte, Knie, Schulter oder
Ellbogen, genau kontrolliert eingesetzt und mittels Bildwandler
überwacht werden. Für den Austausch von Prothesen
(endoprothetische Revisionen) stehen die besten
Zemententfernungsgeräte und Powerinstrumente zur Verfügung. Bei
endoskopischen Eingriffen stehen high-tech Geräte, die bei
operativen Eingriffen die Abläufe visualisieren, bereit. Diese
Instrumente werden z.B. bei Eingriffen am Meniskus, bei anderen
Knorpelschäden und Bänderrissen eingesetzt. Durch Mikrosägen, die
zur kleinchirurgischen Ausstattung gehören, können bei Hand- oder
Fußoperationen exakte und kleinste Schnitte vorgenommen werden.
Rund 85 Prozent der PatientInnen müssen sich einem chirurgischen
Eingriff unterziehen. Die restlichen 15 Prozent werden wegen
Erkrankungen wie z.B. Osteoporose, Gelenksentzündungen oder
Ischias behandelt.
Anzahl der Eingriffe im Orthopädischen Zentrum
Im Jahr 1999 wurden im Orthopädischen Zentrum des Otto Wagner
Spitals mehr als 2100 chirurgische Eingriffe durchgeführt. Die
Tendenz ist nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Lebenserwartung
steigend. Es ist mit einem jährlichen Zuwachs von 10 Prozent zu
rechnen. Um auch in Zukunft der steigenden Anzahl an
orthopädischen Eingriffen gerecht werden zu können, hat die Stadt
Wien den heute eröffneten Zubau in Auftrag gegeben. Operiert wird
Gelenksersatz bei Hüfte, Knie, Hand, Finger, und Fuß. Zu den
gelenkserhaltenden Eingriffen zählen Korrekturen von
orthopädischen Deformitäten an Armen und Beinen. Vor allem
Eingriffen an der Wirbelsäule, wie z.B. die Beseitigung der
Verengung des Wirbelkanals wird in Zukunft ein noch höherer
Stellenwert zukommen. Die durchschnittliche Verweildauer der
PatientInnen konnte an diesem Standort in den letzten Jahren von
durchschnittlich 21 (1994) auf 15 Tage (1999) gesenkt werden. Die
Anzahl der Operationen teilt sich wie folgt auf:
o 35 Prozent Hüfteingriffe
o 20 Prozent Knieoperationen
o 15 Prozent Wechseloperationen von bereits eingesetzten
Implantaten
o 10 Prozent gelenkserhaltende Eingriffe und Schulterersatz
o 10 Prozent Wirbelsäulenoperationen
o 10 Prozent Hand- und Fußchirurgische Eingriffe
Weitere Orthopädien im Wiener Krankenanstaltenverbund:
Krankenhaus: Anzahl der Betten
AKH Wien 70
I. Orthopädische Abteilung Gersthof 55
II. Orthopädische Abteilung Gersthof 71
Donauspital 32
Qualität der Implantate wurde gesteigert
Während vor 20 Jahren die Implantate eine durchschnittliche
Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren hatten, sind die heute
eingesetzten nach der selben Zeit noch zu 100 Prozent einsatzfähig
und müssen nicht ersetzt werden. Im Fachjargon werden sie als
"Überlebenszeit bzw. survival-time Modelle" bezeichnet. In den
Krankenhäusern der Stadt Wien werden nur höchstklassige
Materialien verwendet. Dies spiegelt sich auch im Preis nieder.
Während vor 25 Jahren ein Hüftimplantat rund 12.000 oder ein
Knieimplantat rund 20.000,-- Schilling kostete, hat das heute
Eingesetzte einen Wert von 30.000,-- bzw. 50.000,-- Schilling. Der
Gesundheit soll in Wien auch in Zukunft höchster Wert beigemessen
werden.
Geschichte der Orthopädie
Der Beginn der modernen Orthopädie ist mit dem Ende des 19.
Jahrhunderts anzusetzen. Neben der französischen, englischen und
amerikanischen Orthopädie war Adolf Lorenz aus dem Wiener AKH der
Begründer der deutschsprachigen Schule. Berühmt wurde er durch
seine Therapie der angeborenen Hüftgelenksluxation. Seine
unblutige Methode wurde in vielen Ländern angewandt. Darüber
hinaus entwickelte er viele klassische Hüftgelenksoperationen und
gilt als Erfinder des Gipsbettes zur Therapie der
Wirbelsäulentuberkulose. Im Jahre 1962 wurde vom Engländer
Charnley das erste Hüftgelenk am Menschen ausgetauscht. Seit 1967
werden solche Operationen auch in Wien durchgeführt.
Otto-Wagner-Spital öffnet die Tore
Im Rahmen der Revitalisierungsmaßnahmen rund um das Otto
Wagner Spital sollen alle Wienerinnen und Wiener verstärkt auf die
Jugendstilanlage aufmerksam gemacht werden. So wird am 30.
November zum zweiten Mal ein Adventmarkt eröffnet, auf dem von
Patienten des psychiatrischen Zentrums gefertigte Werke, wie
Krippen, Vogelhäuser, Kerzenständer angeboten werden. Geöffnet
wird er jeweils Donnerstag bis Sonntag 13 bis 19 Uhr. Der Erlös
daraus wird für Patientenaktivitäten verwendet. Im Unterschied zu
anderen Weihnachtsmärkten wird kein Alkohol angeboten. Dafür
bietet sich die Möglichkeit, auf von Otto Wagner geplanten Wegen,
bis zur Otto Wagner Kirche zu gehen. Die am Beginn des 20.
Jahrhundert errichtete "Weiße Stadt" kann im Rahmen eines
Spaziergangs neu entdeckt werden. Die Kirche wird ab Herbst 2000
renoviert und revitalisiert. In dieses Projekt werden 155
Millionen Schilling investiert. Nach Abschluss der
Instandsetzungsarbeiten, voraussichtlich 2005, soll auch dieses
Bauwerk verstärkt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Sie stellt die Krönung des Areals dar. (Schluss) cb/
Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Mag. Christian Benedik
Tel.: 4000/66 031
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