• 09.11.2000, 13:14:15
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  • OTS0245

U2-Architektenwettbewerb endet mit zwei Siegern=

Wien (OTS) - Mit der U2, die in den kommenden Jahren ausgebaut und
bis Aspern verlängert wird, beginnt auch eine neue Ära des
U-Bahn-Designs. Die Wiener Linien haben in enger Zusammenarbeit mit
der Magistratsabteilung 19 und der Kammer für Architekten und
Ingenieurkonsulenten einen internationalen Architektenwettbewerb
ausgeschrieben, um die beste architektonische Gestaltung für die
insgesamt elf Stationen der Verlängerungsstrecke zu ermitteln.

Aus den Beiträgen von insgesamt 50 Wettbewerbsteilnehmern hat die
prominent besetzte Jury schließlich zwei Projekte ausgewählt, die
neue städtebauliche Akzente setzen werden. Damit sind für ein großes
U-Bahn-Projekt des 21. Jahrhunderts die Weichen gestellt.

Mit dem Ausbau der U2 bis Aspern setzen die Wiener Linien einen
wesentlichen Schritt für ein zukunftsorientiertes Netz im
öffentlichen Verkehr. Vor allem die Bewohner des 2. und des 22.
Bezirks werden schnell und bequem wichtige Bereiche der Stadt, etwa
den Arbeitsplatz in den inneren Bezirken oder die Freizeitbereiche
Prater und Stadion erreichen. Fahrgäste der Wiener Linien können dann
beispielsweise in 15 Minuten vom Karlsplatz zum Stadion oder in 18
Minuten vom Donauspital zum Schottentor gelangen. Vom Rathaus zur
Messe sind gar nur mehr 10 Minuten nötig. Fahrzeiten, bei denen auch
eine fast staufreie Süd-Ost-Tangente nicht mithalten kann.

Die U2-Strecke wird verlängert

1994 wurde im Wiener Gemeinderat ein "generelles Maßnahmenprogramm
des Verkehrskonzeptes 1994" beschlossen. 1996 kam es zu einem
Übereinkommen zwischen Bund und Land Wien, bei dem sich beide auf das
sogenannte "30 Mrd.-Schilling-Paket" für einen weiteren U-Bahn-Ausbau
einigten. Im Herbst 1997 wurde - nach eingehenden
Kosten-Nutzen-Überlegungen - von der gemeinderätlichen
Stadtentwicklungskommission festgelegt, dass neben der Verlängerung
der U1 nach Norden auch der Verlängerung der U2 nach Aspern Priorität
zukommen sollte. Im Frühjahr 1998 fiel die Entscheidung, die U2 über
die bisherige Endstelle Schottenring hinaus zu verlängern, nachdem
vorher auch eine Weiterführung ab der Endstelle Karlsplatz diskutiert
worden war.

11 neue Stationen für Leopoldstadt und Donaustadt

Nach der Fertigstellung wird die derzeit 3,6 Kilometer lange Linie
der U2 12,6 Kilometer aufweisen. Insgesamt werden 10,4 Kilometer neue
U-Bahn-Trasse errichtet. Die verlängerte U2 wird mit elf neuen
Stationen der Donaustadt, dem flächenmäßig größten Bezirk Wiens, und
der bevölkerungsstarken Leopoldstadt ein neues attraktives
Verkehrsangebot bieten. Wenn die U2 bis zur Aspernstraße fährt, wird
sie acht Wiener Bezirke (1., 2., 4., 6., 7., 8., 9. und 22.)
miteinander verbinden und über direkte Umsteigemöglichkeiten zu drei
anderen U-Bahn-Linien - zur U1 (Karlsplatz und Praterstern), zur U3
(Volkstheater) und zur U4 (Karlsplatz und Schottenring) - sowie zur
Schnellbahn (Praterstern und Stadlau) verfügen.

Sollten die derzeit laufenden internationalen Ausschreibungen für
die Ingenieurplanung sowie das erforderliche
Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren ohne Probleme über die Bühne
gehen, so könnte die U2 bereits Ende 2007 über die bisherige
Endstelle Schottenring hinaus zu den neuen Stationen Taborstraße,
Praterstern, Messe und Trabrennstraße bis hin zum Stadion fahren. Nur
ein Jahr später folgt dann der weitere Anschluss über die Stationen
Donaustadtbrücke, Seestern, Stadlau, Hardeggasse und das Donauspital
bis zur Aspernstraße.

Ein neues Gesicht für die neue U2

Mit dem Beginn der Planungsarbeiten für die 3. Ausbauphase des
U-Bahn-Netzes stellte sich neben den Fragen der Trassenführung - die
inzwischen einvernehmlich mit der Stadtplanung gelöst sind - auch die
Frage nach der Stationsarchitektur.

Die Konzeption der heutigen Stationen - die ebenfalls aus einem
Wettbewerb hervorging - ist immerhin schon fast 30 Jahre alt. So
gesehen schien es erforderlich, für die neue Linie U2 in die
Donaustadt ein neues Erscheinungsbild zu finden. Diese Suche nach
einem neuen Erscheinungsbild stellt auch eine Möglichkeit dar, das
Image der U-Bahn in der Öffentlichkeit weiter zu verbessern und neuen
Projekten von Beginn an Unterstützung und eine positive Meinung in
der Bevölkerung zu sichern. Das Ergebnis des Wettbewerbes sollte
weniger eine ausführungsreife Planung sein, vielmehr sollten
Gestaltungsideen aufgezeigt werden, die auf den bewährten hohen
Wiener U-Bahn-Standards und die 30jährige Erfahrung im U-Bahn-Bau
aufbauen.

Rege Beteiligung am internationalen Architektenwettbewerb

Für die elf neuen Stationen im 2. und im 22. Bezirk (acht
oberirdische und drei unterirdische) und den neuen Bahnsteig in der
Station Schottenring wurde von den Wiener Linien zu Beginn des Jahres
2000 (nach Feststehen des generellen Ingenieurprojektes) ein
EU-weiter, offener, zweistufiger Architektenwettbewerb
ausgeschrieben. Gegenstand des Verfahrens war die architektonische
Gestaltung des Erscheinungsbildes der Stationen und deren Einbindung
in das Stadtbild einschließlich der Oberflächengestaltung der
unmittelbaren Stationsumgebung auf Basis des generellen
Ingenieurprojektes. Dies sollte für die erste Wettbewerbsstufe am
Beispiel von zwei Stationen und für die zweite Stufe am Beispiel von
fünf Stationen erfolgen. Die erste Stufe wurde anonym, die zweite
Stufe unter Namensnennung der Teilnehmer abgewickelt.

Der Jury - unter dem Vorsitz von Arch. Univ. Prof. Dipl.-Ing.
Adolf Krischanitz - gehörten neben dem Wiener Planungsdirektor Univ.
Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arnold Klotz, leitenden Mitarbeitern der Wiener
Linien GmbH & Co KG und der Geschäftsgruppe Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke auch renommierte
Zivilingenieure und Architekten aus dem In- und Ausland an. Als
Berater des Auslobers firmierte der Präsident des Künstlerhauses:
Professor Manfred Nehrer.

Nach Abschluss der zweiten Wettbewerbsstufe: Zwei Projekte
an der Spitze

In der ersten Stufe langten Beiträge von 50 Wettbewerbsteilnehmern
ein, aus denen von der Jury zwölf Projekte für die zweite
Verfahrensstufe empfohlen wurden.

Bei diesen zwölf Wettbewerbsteilnehmern wurde nun die technische
und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft. Nach den teilweise
erforderlichen Verstärkungen erbrachten alle zwölf Teilnehmer die
Voraussetzungen, um in die zweite Wettbewerbsstufe "aufzusteigen".

Aus den Projekten der zweiten Wettbewerbsstufe wählte die Jury
folgende Projekte aus:

Zwei zweite Preise gingen jeweils an das Projekt von

KUPA Architekt Gerhard Moßburger (Wien) und Mag. arch. Paul
Katzberger (Wien)

Der dritte Preis ging an das Projekt von Architekt DI Albert
Wimmer (Wien).

Weiters wurden durch Ankäufe ausgezeichnet:

Die Projekte Architekt Max Dudler, (Berlin) ARTEC Architekten,
Mag. arch. Hermann Czech, Bettina Götz, Richard Manahl (Wien) sowie
Architekten Tim Heide, Verena v. Beckerath, Andrew Alberts (Berlin).

Den Preisträgern der zweiten Preise wurde die Möglichkeit
eingeräumt, ihre Projekte einer weiteren Bearbeitung zu unterziehen.
Nach dieser Bearbeitungsphase trat die Jury nochmals zusammen und
empfahl dem Auslober einstimmig beide, nämlich Architekt Katzberger
mit dem Schwerpunkt Gestaltung Hochstationen und Architekt Moßburger
mit dem Schwerpunkt Gestaltung Tiefstationen sowie gemeinsam mit dem
Ausbau für alle Stationen, zu beauftragen.

Projekt Katzberger: Katzbergers Entwürfe zeichnen sich vor allem
durch unspektakuläre Hochbauten aus, die sich einer sehr
minimalistischen Formensprache bedienen: Elegante Architektur unter
Verwendung weniger Materialien.

Projekt Moßburger: Moßburgers Entwürfe sind durch ein innovatives,
ökonomisches Gestaltungskonzept geprägt, das die bewährten
Qualitätsstandards der Wiener U-Bahn in einer neuen Linie
fortschreibt. Design und Materialauswahl erschienen der Jury
besonders benutzerfreundlich.

Die Wiener Linien werden der Empfehlung der Jury folgen und im
anschließenden Verhandlungsverfahren die Modalitäten für die
Beauftragung festlegen.

Ausstellung im Besucherforum U-Bahn-Station Volkstheater

Bis Freitag, 17. November 2000, können alle Projekte, die im
Rahmen des U2-Architektenwettbewerbs eingereicht wurden, im
Besucherforum der Wiener Linien in der U-Bahn-Station Volkstheater
besichtig werden. Die Ausstellung ist täglich (auch am Wochenende)
von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Rückfragehinweis: Mag. Johann Ehrengruber
Wiener Linien GmbH & Co KG / Pressestelle
Tel.: 01/7909-44400
Fax: 01/7909-44490
e-mail: johann.ehrengruber@wienerlinien.co.at

*** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER

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