• 21.08.2000, 08:27:22
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  • OTS0035

Ärztetage Velden - ärztliche Fortbildung wird international Routil: "Ein zentrales Element der ärztlichen Autonomie"

Wien (OTS) - Die internationale Entwicklung der ärztlichen
Fortbildung, namentlich deren Globalisierung, bedeute eine besondere
Herausforderung - das erklärte der Chef der Österreichischen Akademie
der Ärzte, der Präsident der Ärztekammer Steiermark, Wolfgang Routil,
anlässlich der Eröffnung der "Ärztetage Velden" (20. bis 26. August).
Aufgabe der Akademie werde es dabei sein, für die
fortbildungswilligen Ärztinnen und Ärzte aus einem immer breiter,
geradezu unübersichtlich werdenden Angebot an Veranstaltungen und
sonstigen Fortbildungsmöglichkeiten den Zugang zu jenen zu bieten,
die auf höchster Qualität und für die Berufsausübung am brauchbarsten
sind.

Routil: "Wir wollen dem Arzt einen klaren Wegweiser bieten,
welches dieser Angebote als Fortbildung für das Diplom und für die
internationale Anerkennung verwendbar ist". Denn die Entwicklung der
Fortbildung werde international dadurch gekennzeichnet sein, dass
zunehmend Angebote auftreten, die rasch verfügbar, von hoher
Praxisrelevanz, und qualitätsgesichert sowie zertifizierbar sein
müssen.

Somit wird die Akademie zwar auch in Zukunft weiterhin eigene
Veranstaltungen klassischen Typs - wie die Veldener Ärztetage oder
die Kongresse in Bad Hofgastein und Grado - durchführen und
beispielsweise die Möglichkeiten interaktiver Fortbildungsangebote
bis hin zur Internetfortbildung betreiben.

"Aber", so hob Routil hervor, "das wird nur ein Teil der
Aktivitäten sein." Als Verantwortungsträger der ärztlichen
Fortbildung in Österreich habe die Akademie der Ärzte auch die
Qualitätssicherung dieser Fortbildung übertragen bekommen. "Daher
obliegt der Akademie auch die Grundlagenarbeit. Und wir fühlen uns
besonders verpflichtet, im Einklang mit den benachbarten Staaten und
deren Verantwortlichen für die ärztliche Fortbildung, anrechenbare
Fortbildungseinheiten herzustellen und gemeinsam zugänglich zu
machen", erklärte der Präsident der Österreichischen Akademie der
Ärzte.

Und erläuterte: Im Detail bedeute dies, mit den europäischen,
zumindest aber deutschsprachigen Ärzteorganisationen und deren
Verantwortlichen für die Fortbildung eine gemeinsame
Fortbildungsdatenbank zu erstellen, die alle Angebote enthält, die in
den nationalen Ärztekammern anerkannt werden.

Die Devise der künftigen Aktivitäten umriss Routil mit den Worten
"innovativ, interaktiv, international". Es werde auch darum gehen,
die richtigen internationalen Fortbildungspartner zu finden. Hierbei
denkt Routil zuvorderst an die Fortbildungsakademien vor allem
deutscher Ärztekammern, wobei später auch gleichartige Institutionen
in weiteren Staaten dazu kommen sollen. Ziel sei, dass
fortbildungswillige Ärzte überall Fortbildungsangebote nützen können,
die dann auch in Österreich angerechnet werden: seien es
Veranstaltungen, interaktive Literatur- oder Internetangebote.

"Wichtig dabei ist freilich die bereits erwähnte
Qualitätssicherung der Fortbildung", betonte Routil, der an
gemeinsame Qualitätsrichtlinien und Gütesiegel denkt. "In der Zukunft
wird es erforderlich sein, gemeinsam mit anderen europäischen Ländern
eine europäische Akkreditierungsplattform für die Fortbildungen aller
Arztgruppen zu installieren", sagte er. Die UEMS als europäische
Fachärzteorganisation habe diesen Weg bereits beschritten, die
Vereinigung der europäischen Allgemeinärzte UEMO werde diesem
Beispiel folgen müssen. Als Partner für Informationen und weitere
Aktivitäten bietet sich die EAMF (Europäische Akademie für
medizinische Fortbildung) an, deren Vorstandsmitglied Routil ist. In
Österreich steht mit dem Diplomfortbildungsprogramm sowohl
Allgemeinmedizinern als auch Fachärzten ein qualitätsgesichertes
strukturiertes Fortbildungsangebot zur Verfügung.

"Die ärztliche Fortbildung ist mehr denn je ein zentrales Element
der ärztlichen Autonomie. Einerseits brauchen Ärzte eine kritische
Einstellung gegenüber rigorosen Einschränkungstendenzen der
Krankenkassen. Andererseits ist jedoch bei allem Bekenntnis zur
Fortbildungspartnerschaft mit der Pharmaindustrie auch hier eine
kritische Grundhaltung unerlässlich", erklärte Routil abschließend.
(Schluss)

Rückfragehinweis: Pressestelle der

Österreichischen Ärztekammer
Tel.: (01) 512 44 86

*** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER

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