• 10.08.2000, 10:04:31
  • /
  • OTS0084

Drehstart zu neuer ORF-Co-Produktion "Der Briefbomber"

Thriller über österreichische Briefbombenanschläge mit Sylvester Groth, Bibiana Beglau und Harald Krassnitzer

Wien (OTS) - Im Wiener Café Sperl fiel am Mittwoch, dem 9. August
2000, die erste Klappe zur Verfilmung eines der brisantesten Fälle
der jüngsten österreichischen Kriminalgeschichte: "Der Briefbomber"
ist der Arbeitstitel dieser Co-Produktion von ORF und ZDF, die sich
der Briefbombenanscläge annimmt, die in den Jahren 1993 bis 1997
Österreich erschütterten. Der TV-Politthriller ist keine
dokumentarische Aufarbeitung der Ereignisse, sondern deren fiktionale
Nacherzählung und Nachempfindung. In dramatisierter Form schildert
sie den Terror der sogenannten "Bajuwarischen Befreiungsarmee" aus
der Sicht jenes Kriminalpsychologen, der in einer eigens
eingerichteten Sondereinheit des Innenministeriums zur Lösung des
Falls wesentlich beitrug.

"'Der Briefbomber' ist ein sehr mutiges Projekt über ein brisantes
Thema, das vor allem die österreichische Öffentlichkeit lange Zeit in
Atem hielt. Ich bin stolz, daß der ORF für die Realisierung dieses
nicht alltäglichen Filmprojekts das ZDF in bewährter
qualitätsbewußter Verbundenheit gewinnen konnte und die Geschichte
trotz fiktionaler, dramatisierter Ansätze im hohen Grade authentisch
verfilmt", kommentiert ORF-Programmintendantin Mag. Kathrin Zechner
das jüngste Projekt ihrer Filmabteilung. "Das ausgezeichnete Drehbuch
von Holger Karsten Schmidt, die hervorragenden Schauspieler Sylvester
Groth, Bibiana Beglau, Harald Krassnitzer, Karl Fischer, Karlheinz
Hackl, um nur einige zu nennen, sowie Regisseur Torsten C. Fischer,
der mit dem heiklen Thema verantwortungsbewußt umzugehen weiß,
garantieren dem Fernsehpublikum anspruchsvolle Unterhaltung, die
nicht auf Bombeneffekte abzielt, sondern durch psychologische
Feinarbeit beeindruckt", verspricht Zechner.

Die Rolle des Psychologen, im Film heißt er Frank Meyer, spielt
Sylvester Groth, als leitende Kommissarin der Sondereinheit, Irina
Zehender, steht Bibiana Beglau vor der Kamera, die Rolle des
leitenden Sprengstoffexperten Josef Retzbach verkörpert Harald
Krassnitzer. Den Part des Briefbomben-Attentäters, im Film Martin
Fechter, übernimmt Karl Fischer. In weiteren Rollen spielen Wolfgang
Böck, Andreas Guenther, Edita Malovcic, Karlheinz Hackl, Gregor
Seberg, Karl Heinz Bochnig u. v. a.

Regie führt der krimierfahrene Torsten C. Fischer nach einem Drehbuch
von Holger Karsten Schmidt.

"Die Geschichte der österreichischen Briefbombenaffäre ist so
detailreich und komplex, daß man daraus locker einen Dreiteiler hätte
machen können. Wir versuchen den Stoff in einem rund hundertminütigen
Film unterzubringen und konzentrieren uns dabei auf das Wesentliche
dieser Causa", erzählt Regisseur Fischer. "Wir werden trotz
fiktionaler Teile möglichst authentisch vorgehen und halten uns dabei
strikt an die Zeiten und Abläufe der Ereignisse. Das Drehbuch zu
diesem Film ist im Prinzip eine faszinierende psychologische
Menschenstudie geworden, die ein besonderes Dreiecksverhältnis
beschreibt. Darin geht es um die Vorgehensweisen zweier Menschen, die
versuchen, gemeinsam einen anderen Menschen zu jagen und zur Strecke
zur bringen", so Fischer weiter.

Für Hauptdarsteller Sylvester Groth, der den Psychologen Frank Meyer
mimt, war das Thema ebenso faszinierend. Über seine Rolle sagt er:
"Es ist hochspannend, wie dieser Berufstand arbeitet, im speziellen
wie der wirkliche Psychologe Thomas Müller die Zusammenhänge
hergestellt und daraus seine Schlußfolgerungen gezogen hat. Ich habe
zu diesem Fall viel Pressematerial gelesen, umfassendes ORF-Material
gesichtet, Polizeivideos angeschaut und mich natürlich auch mit
Thomas Müller persönlich getroffen, um mich so möglichst gut auf
meinen Part vorzubereiten. Schließlich geht es um einen besonderen
Kriminalfall mit heiklem politischen Hintergrund."

Gedreht wird "Der Briefbomber" an Schauplätzen in Wien und Umgebung
sowie in Hamburg. Der ORF-Sendetermin ist derzeit mit Ende 2000
geplant.

Zum Inhalt:
In der Zeit zwischen 1993 und 1997 erschütterten mehrere Serien von
Bombenattentaten die österreichische Politik, Öffentlichkeit und
Justiz: 25 Briefbomben, drei Rohrbomben, vier Tote und elf zum Teil
Schwerverletzte standen am Ende dieses größten politisch motivierten
Verbrechens der österreichischen Nachkriegsgeschichte zu Buche. Der
in die Ermittlungen involvierte Kriminalpsychologe Frank Meyer ist
schon sehr früh der Überzeugung, bei jener ominösen "Bajuwarischen
Befreiungsarmee", die für die Attentate verantwortlich zeichnet,
handle es sich nur um eine einzige Person. Meyer kommt aufgrund
seiner Erfahrungen, die er im Rahmen seiner Ausbildung beim FBI
gemacht hat, zu dem Schluß, daß alle Hinweise, die der Polizei zur
Verfügung stehen, auf einen zwanghaften, wenn auch
überdurchschnittlich intelligenten und gebildeten Täter hindeuten.
Meyers Thesen stoßen anfangs auf wenig Begeisterung. Sowohl die
Leiterin der Sonderkommission, Irina Zehender, als auch der
Sprengstoffexperte Josef Retzbach sind zunächst eher skeptisch. Aber
auch politisch wird auf die Ermittler Druck ausgeübt: Dem zuständigen
Innenminister Matthäi (Karlheinz Hackl) liegt viel daran, die
Bombenattentate öffentlichkeitswirksam der in jüngster Zeit
beunruhigend erstarkten rechtsradikalen Szene in Österreich
zuschreiben zu können. Während die Sonderkommission zwischenzeitlich
sogar aufgelöst wurde und Meyer mit einer Anklage wegen Hochverrats
bedroht wird, kommen er und Irina Zehender einander näher. Als dann
aber trotz der Inhaftierung von zwei Neonazis eine neuerliche
Bombenserie startet, arbeiten die Ermittler weiter, diesmal mit
Erfolg. In einer dramatischen Aktion und unter Einsatz aller
möglichen psychologischen Tricks wird mit Martin Fechter jener Mann
festgenommen, der die ganze Zeit hinter den Attentaten stand.
"Der Briefbomber" ist eine Co-Produktion von ORF und ZDF,
hergestellt von Multimedia Hamburg in Zusammenarbeit mit Satel Wien.

(Fotos via APA!)

Rückfragehinweis: ORF-Pressestelle

Ruza Zecevic
(01) 87878 - DW 14703

*** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER

VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS ***

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GOK/GOK

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel