• 01.08.2000, 11:50:45
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  • OTS0121

Rieder präsentiert Otto Wagner-Spital=

Mit 1. August 2000: Neues Sozialmedizinisches Zentrum auf der Baumgartner Höhe

Wien, (OTS) Wiens Gesundheitsstadtrat Dr. Sepp Rieder
präsentierte am Dienstag im Rahmen einer Medienkonferenz das neue
"Sozialmedizinische Zentrum Baumgartner Höhe - Otto Wagner-Spital
mit Pflegezentrum". Dabei werden die bereits auf dem Gelände
bestehenden medizinischen Einrichtungen unter einem Management
zusammengefasst (ab 1. August 2000), baulich und technisch
modernisiert und um das Neurologische Krankenhaus "Maria
Theresien-Schlössel", das aus dem 19. Bezirk auf die Baumgartner
Höhe übersiedelt, ergänzt. Zusätzlich werden auf dem Gelände eine
Gedenkstätte für die Opfer der NS-Medizin eingerichtet,
Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung
gestellt und die Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin
angesiedelt. Teil des Gesamtkonzeptes ist auch die Renovierung der
Kirche am Steinhof von Otto Wagner. Die Kosten für das Projekt
Otto Wagner-Spital belaufen sich inkl. der Renovierung der Kirche
auf rund 1 Milliarde Schilling, wobei bereits rund 350 Millionen
investiert wurden.

"Gesundheits- und kulturpolitisch zukunftsweisendes
Projekt"

"Das Otto Wagner Spital ist ein gesundheitspolitisch und
kulturpolitisch zukunftsweisendes Projekt", erklärte Rieder. "Denn
dieses Projekt trägt zur Erhaltung von Kulturgut bei, bringt
Einsparungen und trägt dem gestiegenen Behandlungsbedarf der
Bevölkerung zum Beispiel in der Neurologie Rechnung."

An dem Mediengespräch nahmen weiters der Generaldirektor des
Wiener Krankenanstaltenverbundes Univ. Prof. Dr. Eugen Hauke, der
Projektbeauftragte des Wiener Krankenanstaltenverbundes, Mag. Dr.
Wolfgang Gerold, der Ärztlicher Direktor des Otto Wagner Spitals,
Prof. Dr. Heinz-Eberhard Gabriel sowie der externe Zielplaner des
Projektes, Architekt Dipl. Ing. Norbert Erlach, teil.****

Spitzenmedizin in Architekturdenkmal; Parklandschaft so
groß wie der erste Bezirk

Das Otto-Wagner-Spital nimmt mit über 65 Gebäuden eine Fläche
von mehr als 500.000 Quadratmetern ein - das ist in etwa die Größe
des ersten Wiener Gemeindebezirks - und ist eines der
bedeutendsten architektonischen Gesamtkunstwerke des 20
Jahrhunderts. Da die Anlage unter Denkmalschutz steht, musste und
muss bei den Adaptierungsarbeiten äußert behutsam vorgegangen
werden. So konnte diese einzigartige von Otto Wagner geplant
Gesamtanlage erhalten bleiben.

Die Grünflächen bieten Patienten ein für die Rehabilitation
ideales Umfeld und tragen so zu deren Genesung bei.

Nur noch eine Kollegiale Führung ab dem 1. August 2000:
"Einsparungen durch zentrale Einheiten"

Bisher wurden am Gelände der Baumgartner Höhe vier getrennte
medizinische Einrichtungen geführt: Das Psychiatrische Krankenhaus
Baumgartner Höhe, das Pulmologische Zentrum, das Pflegeheim
Sanatoriumstraße sowie das Förderpflegeheim Baumgartner Höhe. Ab
dem 1. August 2000 gibt es nur noch eine Anstalt und damit eine
Kollegiale Führung. Ärztlicher Direktor ist Prof. Dr. Heinz-
Eberhard GABRIEL (bisher Ärztlicher Direktor des Psychiatrischen
Krankenhauses Baumgartner Höhe), Pflegedirektorin ist Oberin
Angela SCHÜTZ (bisher Pflegedirektorin des Psychiatrischen
Krankenhauses Baumgartner Höhe), Technischer Direktor ist
Dipl.Ing. Josef AUMAYR (bisher Leiter der Direktion Technik und
Bauten in der Generaldirektion des KAV) Verwaltungsdirektor ist
Dipl. KH-Bw Gustav SCHÄFER (bisher Verwaltungsdirektor des
Pflegeheims Liesing).

Insgesamt arbeiten zurzeit im Otto Wagner-Spital rund 2.550
Mitarbeiter. Durch die Zusammenlegung der verschiedenen Spitäler
können in den nächsten Jahren etwa 100 Dienstposten eingespart
werden. Auch bei den Betriebskosten ergeben sich durch die dadurch
erzielten Synergieeffekte Einsparungen in Millionenhöhe.

Für den Wiener Krankenanstaltenverbund bedeutet die
Zusammenlegung der bisher getrennten Standorte die Möglichkeit,
zentrale Einheiten besser zu nutzen. So wird es zum Beispiel ein
zentrales Schnittbildzentrum, eine Küche und ein zentrales Labor
geben. "Mit den Investitionen für das Otto Wagner-Spital erfährt
der Standort einen Qualitätsschub", betonte Generaldirektor Univ.
Prof. Dr. Eugen HAUKE.

Meilenstein für die Psychiatriereform

Auch was die Psychiatrie betrifft, ist die Schaffung des Otto
Wagner-Spitals ein Meilenstein. War doch das große 2.100 Betten
führende Psychiatrische Krankenhaus Baumgartner Höhe Symbol für
die alte "verwahrende" Psychiatrie, die ab 1980 durch die Wiener
Psychiatriereform abgelöst wurde. Seitdem konnten einzelne
psychiatrische Abteilungen, dem Prinzip der Regionalisierung
folgend, in Schwerpunktkrankenhäuser übersiedelt werden
(Donauspital, Kaiser Franz Josef-Spital) und somit Betten am
Standort Baumgartner Höhe abgebaut werden. Heute gibt es dort nur
noch 600 Betten. Gleichzeitig erfolgte auch eine inhaltliche
Reform, die dazu geführt hat, dass heute der überwiegende Teil der
Aufnahmen von psychiatrischen Patienten freiwillig erfolgt, vor
Beginn der Reform wurden die Patienten meist "zwangsweise" in der
Zentralanstalt aufgenommen. Mit der Schaffung des Otto Wagner-
Spital ist diese Reform auch was die Struktur der Wiener
Krankenhauslandschaft betrifft, abgeschlossen: Alle stationären
psychiatrischen Versorgungseinheiten sind regionalisiert in
Krankenhäusern untergebracht, die auch andere Disziplinen
beherbergen.

Struktur des OTTO WAGNER-SPITALS

Das neue Sozialmedizinische Zentrum Baumgartner Höhe - Otto
Wagner-Spital besteht aus sieben Zentren.

o Pulmologisches Zentrum: 2 Interne Lungenabteilungen,

1 Abteilung für Lungenchirurgie
o Psychiatrisches Zentrum: 6 Psychiatrische Regionalabteilungen

1 Abteilung für Drogenkranke
1 Abteilung für spezielle Rehabilitation
1 Abteilung für Forensische Psychiatrie und Alkoholkranke
o Geriatrisches Zentrum: 2 Abteilungen
o Zentrum Förderpädagogik: 1 Abteilung
o Orthopädisches Zentrum: 1 Abteilung
o Medizinischen Diagnostik- und Servicezentrum mit

Institut für Labordiagnostik
Institut für Röntgendiagnostik
Pathologisch-bakteriologischem Institut
Internistischer Abteilung mit Ambulanz
Zahnärztlicher Ambulanz
Anderen Konsiliarambulanzen
Apotheke
o Neurologisches Zentrum -"Rothschildstiftung

Maria-Theresien-Schlössel": 1 Neurologische Abteilung

Derzeit in Bau befindliche bzw. geplante Projekte

Zurzeit werden am Gelände des Otto Wagner-Spitals Bauprojekte
durchgeführt, die Teil des Modernisierungsprogramms sind. Ziel ist
es dabei, zentrale Einrichtungen zu schaffen, die von allen
medizinischen Zentren des neuen Spitals genutzt werden können.

Neuer Pavillon Felix - Im März 1999 wurde der Grundstein für
einen Zubau zum Pavillon Austria gelegt. In dem kurz vor der
Fertigstellung befindlichen Pavillon Felix befindet sich eine
chirurgische Orthopädie. Darin sind drei Operationssäle für
orthopädische Eingriffe, ein Operationssaal für pulmologische
Operationen, zwei orthopädische Bettenstationen und eine
Physikotherapie untergebracht. Die Kosten für den Zubau betragen
rund 250 Millionen Schilling. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2000
geplant.

Neurologisches Zentrum - "Maria-Theresien-Schlössel" - Die
Übersiedlung des Neurologischen Krankenhauses vom 19. Bezirk auf
die Baumgartner Höhe ist Ende 2001 vorgesehen. Besondere Vorteile
ergeben sich zum Beispiel für Patienten der Neuroorthopädie und
Wachkomapatienten, da auf Grund der Nähe der einzelnen
medizinischen Einrichtungen zueinander die Zusammenarbeit
erheblich verbessert wird.

Schnittbildzentrum - Ebenso als zentrale Einheit ist ein
Schnittbildzentrum vorgesehen, in dem alle benötigten bildlichen
Diagnoseverfahren angeboten werden. Dies ist vor allem für die
Neurologie, die Pulmologie und Orthopädie, aber auch Psychiatrie
von Bedeutung. Der Baubeginn für das Schnittbildzentrum ist für
Herbst 2001 geplant. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 80
Millionen Schilling.

Küchenzentrum - Zur Zeit sind auf dem Gelände der Baumgartner
Höhe zwei Küchen in Betrieb, eine im Pulmologischen Zentrum und
eine im Psychiatrischen Krankenhaus. Zukünftig sollen alle Zentren
von einer Küche versorgt werden. Geplant ist, die Küche des
Psychiatrischen Krankenhauses zu adaptiert und auf den neuesten
Stand zu bringen. Der Baubeginn für diese Küche ist für 2001
vorgesehen. Die Gesamtkosten für die Modernisierung der Küche
belaufen sich auf insgesamt 50 Millionen Schilling.

Speisesaal - Café - Pausenraum - Im Kurhaus wird das seit
vielen Jahren nicht mehr zugängliche ehemalige Schwimmbad zu einem
multifunktionell nutzbaren Raum adaptiert. Dieser steht in Zukunft
als Mitarbeiterspeisesaal, Caféhaus und Pausenraum für den
benachbarten Festsaal sowie für kulturelle und wissenschaftliche
Veranstaltungen zur Verfügung.

Renovierung von Pavillons - Momentan werden auf dem Gelände
der Baumgartner Höhe fünf der 60 Jugendstilpavillons für insgesamt
rund 420 Millionen Schilling renoviert. Dazu zählen jene drei
Pavillons, in denen das Neurologische Zentrum untergebracht sein
wird, ein Pavillon für das bisherige Pflegeheim Sanatoriumstraße
sowie ein Pavillon des Psychiatrischen Zentrums.

Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin - Zur Zeit
übersiedelt die Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin auf
das Gelände des Otto-Wagner-Spital.

Otto-Wagner-Kirche - Die am Stadtrand Wiens befindliche Otto-
Wagner-Kirche wird ab Herbst 2000 renoviert. In dieses Projekt
werden dabei rund 150 Millionen Schilling investiert. Nach
Abschluss der Instandsetzungsarbeiten, voraussichtlich 2005, soll
dieses Bauwerk verstärkt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
werden. Sowohl die Kirche als auch das Gesamtkonzept - nicht aber
die einzelnen Pavillons - wurden von Otto Wagner geplant.

Gedenkstätte - Die Stadt Wien plant gemeinsam mit dem
Historischen Museum und dem Dokumentationsarchiv des
österreichischen Widerstands eine Gedenkstätte für die Opfer der
NS-Medizin einzurichten.

Kulturmeile - Mit dem Jugendstiltheater, der Otto Wagner
Kirche, der Gedenkstätte und dem Plan ein Museum "Geschichte der
Psychiatrie im Wien des 20. Jahrhunderts" einzurichten", soll auf
dem Gelände der Baumgartner Höhe, eine "Kulturmeile" ins Leben
gerufen werden. (Schluss) cb/mmr

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:

www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Martin Ritzmaier
Tel.: 4000/81 855
e-mail: martin.ritzmaier@ggs.magwien.gv.at

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