- 15.07.2000, 08:00:07
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"profil": Asamer entschuldigt sich
Schotterunternehmer tritt freiwillig aus Wirtschaftsbund aus - Grüne stellen parlamentarische Anfrage
Wien (OTS) - In einer Stellungnahme in der Montag erscheinenden
Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" entschuldigt sich der
oberösterreichische Schotterunternehmer Johannes Asamer, der von
1973 bis 1982 VP-Bürgermeister von Ohlsdorf war, für seine in der
Vorwoche gegenüber "profil" getätigten Äußerungen. Asamer hatte in
Bezug auf die beabsichtigte Entschädigungen an Zwangsarbeiter des NS-
Regimes gemeint: "Die Juden treiben's noch so weit, bis sie wieder
eine auf den Deckel kriegen."
In der Montag erscheinenden Ausgabe von "profil" zieht der
Schotterunternehmer diese Äußerung zurück. Asamer: "Ich entschuldige
mich für die unbedachte, falsche und verletzende Erklärung, die ich
abgegeben habe. Mit der Aussage, 'die Juden treiben's noch so weit,
bis sie wieder eine auf den Deckel kriegen' habe ich nicht meine
Meinung wiedergegeben, sondern das, was man in vielen arabischen
Ländern sagt." Der öberösterreichische Unternehmer, der in der
vorwöchigen "profil"-Ausgabe auch erklärt hatte, "sicher nichts" in
den Entschädigungsfonds einzahlen zu wollen, hat nun auch
diesbezüglich seine Meinung mittlerweile geändert. Asamer: "Diesen
Entschluss habe ich inzwischen revidiert."
Der Schotterunternehmer will aufgrund seiner getätigten Aussagen nun
auch aus dem ÖVP-Wirtschaftsbund austreten. Asamer: "Meine
unbedachten Äußerungen hatten auch zur Folge, dass man beim
oberösterreichischen Wirtschaftsbund disziplinäre Konsequenzen bzw.
ein Ausschlussverfahren gegen mich gefordert hat. Dieses erübrigt
sich. Ich habe Wirtschaftsbundobmann Christoph Leitl mitgeteilt,
dass ich meine Gesinnungsgemeinschaft damit nicht belasten und daher
austreten möchte."
Die grüne Nationalratsabgeordnete Terezija Stoisits nimmt die "Causa
Asamer" jedenfalls zum Anlass und richtet eine parlamentarische
Anfrage an Justizminister Dieter Böhmdorfer und verlangt Aufklärung
darüber, ob wegen Asamers Aussagen "von der zuständigen
Staatsanwaltschaft Vorerhebungen durchgeführt wurden" und "ob Asamer
mit seiner Aussage einen strafrechtlich relevanten Tatbestand
gesetzt hat".
Rückfragehinweis: "profil"-Redaktion
Tel.: (01) 534 70 DW 2501 und 2502n
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