• 01.07.2000, 08:00:20
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"profil": EAV-Sänger Eberhartinger kritisiert Schüssel und Haider

Befürwortet Sanktionen - Schüssel "hat sich einfach disqualifiziert" - Kanzler beuteln "unglaubliche Profilierungsneurosen"

Wien (OTS) - In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe
des Nachrichtenmagazins "profil" äußert sich EAV-Sänger Klaus
Eberhartinger kritisch über die schwarz-blaue Koalition. Auf dem
soeben erschienen Album "Klaus Eberhartinger & die Gruftgranaten:
Austropop in Tot-Weiss-Tot" wird in dem Lied "Valerie Valera" auch
Kritik an der Regierung geübt.

Die schwarz-blaue Koalition habe ihn "schockiert, aber nicht
überrascht", meint Eberhartinger. Die Regierungsbildung habe
allerdings auch ihre "guten Seiten". Jetzt müsse die FPÖ "auch
unangenehme Sachen mitbeschließen wie notwendige, aber unpopuläre
Sparmaßnahmen und Reformen. Oder die Widergutmachungszahlungen."
Das, erklärt der EAV-Sänger, "gefällt mir ja am besten. Das tut
ihnen weh. Und das entzaubert sie. Und sie werden auf ein Mittelmaß
reduziert - und da kommen sie ja her."

Über Jörg Haider sagt der Sänger, das Schlimmste was diesem
passieren könne sei, "dass er mit seinen ganzen Äußerungen ignoriert
wird." Eberhartinger im "profil"-Interview: "Bist du deppert - was
macht der dann? Der zieht sich noch nackert aus! Vielleicht sehn wir
dann, dass er nahtlos braun ist. Das das meine ich auf keinen Fall
politisch."

Trotzdem halte er Haider für gefährlich. Eberhartinger: "Gerade in
einem europäischen Kontext von Berlusconi in Italien, Le Pen in
Frankreich, dem Vlaamsen Block in Belgien und den deutschen
Rechten". Das könne "in Europa zu einer unangenehmen Entwicklung
führen". Deswegen begrüße der EAV-Mann die EU-Sanktionen.
Eberhartinger im "profil"-Interview: "Ich halte sie als Reaktion
absolut für richtig. Politisch halte ich sie für einen Blödsinn,
weil sie im Land ja genau das Gegenteil bewirkt haben."

Überaus kritisch äußert sich der Sänger zu Kanzler Wolfgang
Schüssel. Eberhartinger: "Ich glaube, dass ihn unglaubliche
Profilierungsneurosen beuteln." Eberhartinger habe sich in der
Vergangenheit geweigert, Jörg Haider die Hand zu geben, und er sehe
nun auch keinen Grund, Schüssel je die Hand zu reichen.
Eberhartinger: "Wieso soll ich ihm die Hand geben? Wenn er hinfallt,
ok, dann gib ichs ihm schon, da helf ich ihm auf. Oder wenn er jetzt
ertrinkt und so, da wäre ich nicht so. Sonst täte mir jetzt nicht
einfallen, warum ich ihm die Hand geben soll. Ich würde jetzt nicht
versuchen, seine Telefonnummer herauszufinden, um ihm zu seinem
gelungenen Coup zu gratulieren. Der hat sich einfach
disqualifiziert."

Rückfragehinweis: "profil"-Redaktion

Tel.: (01) 534 70 DW 2501 und 2502n

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