- 21.06.2000, 11:53:18
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Reisebüros: Steigende Bedeutung des Incoming-Geschäfts
Wachablöse im Fachverband: Gordon folgt auf Kadanka - Aktuelle Urlaubstrends: Türkei, Ägypten und Italien "boomen"
Wien (PWK) - Der Buchungsverlauf bei den heimischen Reisebüros für
den Sommer 2000 ist überaus erfreulich. Überwiegend werden
Buchungszuwächse gemeldet, die bei vielen Büros sogar im
zweistelligen Bereich liegen, stellte der neue Vorsteher des
Fachverbandes der Reisebüros, Komm.Rat Dkfm. Edward Gordon, Mittwoch
in einem Pressegespräch im Anschluss an die konstituierende Sitzung
des neuen Fachverbandsausschusses fest. Gordon folgt auf Komm.Rat
Rudolf Kadanka, der seit 1983 an der Spitze der Interessensvertretung
gestanden war.
Die größten Zuwächse konnte die Türkei verzeichnen. Hier hat sich das
Volumen gegenüber dem Vorjahr praktisch verdreifacht. Außergewöhnlich
gut gebucht sind auch die Destinationen Ägypten und Italien. Auch
immer mehr Inlandsurlauber nehmen die Dienstleistungen von Reisebüros
in Anspruch, zeigte sich Gordon über den neuen Trend erfreut. Bei
Österreich-Urlauben kann im Schnitt ein Plus von 15 Prozent
verzeichnet werden.
Der Fachverband erhebt in Zwei-Jahres-Abständen die Bedeutung der
Reisebürowirtschaft für den Incoming-Tourismus. Rund 350 der knapp
2.000 heimischen Reisebüros beschäftigen sich mit Incoming. Diese
Betriebe konnten im Vorjahr einen Umsatz (Deviseneinnahmen) von rund
8,45 Milliarden Schilling erzielen, gegenüber 6,74 Milliarden zwei
Jahre zuvor (1997). Die erzielten Nächtigungen stiegen im gleichen
Zeitraum von 19,2 auf 21 Millionen.
Signifikant gestiegen sind die Personal- und Betriebskosten für das
Incoming. Mit über 850 Millionen Schilling sind die Aufwendungen der
privaten Reisebürowirtschaft für Marketing, Personal- und
Betriebskosten um rund 200 Millionen höher als das Gesamtbudget der
Österreich Werbung, hebt Kadanka in diesem Zusammenhang die oft
unterschätzten Incoming-Leistungen hervor: "Mit einem Aufkommen von
21 Millionen Nächtigungen zeichnen die Incoming-Reisebüros für rund
ein Drittel aller Ausländerübernachtungen in Hotels und gewerblichen
Unterkünften verantwortlich".
Der Gesamtumsatz der Reisebürobranche kann auf 29,5 Milliarden pro
Jahr geschätzt werden (davon Pauschalreisen 11 Milliarden, sonstige
Flugreisen 10 Milliarden und 8,5 Milliarden Incoming).
Scharf kritisierte Kadanka die Konkurrenzierung durch
Tourismusverbände. Angesichts der Leistungen der österreichischen
Incoming-Reisebüros sei es schwer nachvollziehbar, warum seitens der
öffentlichen Hand mit Millionen-Unterstützungen aus Steuermitteln
quasi parallele Vermarktungsorganisationen aufgebaut werden. Wenn der
Staat von den Tourismusorganisationen verstärkt ein Agieren nach dem
Kostendeckungsprinzip verlangt, führe dies gezwungenermaßen dazu,
dass sich die mit öffentlichen Subventionen gestützten Organisationen
immer stärker in die von den "Incomern" bearbeiteten Herkunftsmärkte
drängen und damit eine ungleiche Konkurrenz aufbauen.
Noch am Beginn seiner Entwicklung steht das Internet-Zeitalter in den
Reisebüros. Das Online-Buchungsaufkommen liegt derzeit in Österreich
im Durchschnitt noch unter 1 Prozent. Bis zum Jahr 2003 erwartet
Gordon eine Verdoppelung auf 2 Prozent. (hp)
Rückfragehinweis: Wirtschaftskammer Österreich
FV der Reisebüros
Dr. Thomas Wolf
Tel.: (01) 50105-3308
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