Krems (OTS) - Die österreichischen Brauer haben einen neuen
Obmann. KR Johann Sulzberger folgt dem bisherigen Vorsitzenden Dr.
Karl Büche nach. Der neue Obmann stellt zwei Aufgaben in den
Vordergrund: Bier ist ein gesundes und natürliches Kulturgetränk. In
der Öffentlichkeit wird Bier oftmals mit dem falschen Image als Dick-
und Müdemacher belegt, Vorurteile, die die Branche endlich richtig
gestellt sehen möchte. Das zweite Thema ist die im Vergleich zu
anderen Ländern hohe Steuerbelastung, die spätestens nach Einführung
des Euro wegen der dann gegebenen völligen Preistransparenz zu einem
massiven Standortproblem für die grenznahen Brauereien werden wird.
Sulzberger will von der österreichischen Regierung Hilfe in
schwierigen Zeiten, statt einer massiven Besteuerung, die heimische
Betriebe gefährdet.
Bei der Vollversammlung des Verbandes der Brauereien Österreichs
in Krems hat der bisherige Obmann, Dr. Karl Büche, Vorsitzender des
Vorstandes der BBAG das Zepter an KR Johann Sulzberger,
Vorstandsmitglied der Brau Union Österreich AG übergeben. Damit endet
eine Präsidentschaft, in der wichtige Ereignisse stattfanden. So hat
die Brauwirtschaft die Änderungen, die der EU-Beitritt mit sich
brachte und für den sie eingetreten ist, gut bewältigt. Ein
wesentliches Indiz dafür ist, dass es anders als im
Lebensmittelhandel und in der -industrie keine Schließungen von
Brauereien gab, ja sogar, ganz entgegen dem internationalen Trend,
einen Zuwachs an Braustätten in Österreich. Büches Verbandsarbeit war
auch begleitet vom leidigen Thema der Bierbesteuerung. Zu Beginn von
Büches Obmannschaft (1992) hat der Nationalrat eine neue
Bierbesteuerung beschlossen. Erst kürzlich am Ende seiner
Obmann-Tätigkeit wurde die Getränkesteuer durch ein EUGH-Erkenntnis
aufgehoben. Die daraufhin erfolgte Novellierung des
Biersteuergesetzes brachte den Brauern keine Änderung der
steuerlichen Wettbewerbsbenachteiligung gegenüber den Mitanbietern am
Europäischen Markt und somit wird dieses Thema den Verband noch
länger beschäftigen.
Der neue Obmann, KR Johann Sulzberger, gebürtiger Salzburger aus
Eben im Pongau, blickt auf eine langjährige Karriere im Brauereiwesen
zurück, die ihn durch die verschiedenen Regionen Österreichs geführt
hat. Den Startpunkt bildete 1971 das salzburgische Hofbräu
Kaltenhausen der Österreichischen Brau AG, die nächste Station führte
Sulzberger 1977 weiter nach Tirol in das Innsbrucker Bürgerbräu, bei
der er 1982 Verkaufsdirektor wurde. Die Berufung in den Vorstand der
Steirerbrau AG im Jahr 1995 führte ihn weiter in die Steiermark. Den
bisherigen Höhepunkt seiner Karriere im Brauereiwesen erfuhr Johann
Sulzberger im Jahr 1997 durch die Ernennung zum Vorstandsmitglied der
Brau Union Österreich AG mit Sitz in Linz.
In seiner Antrittsrede, die er unter das Motto "Der Wahrheit die
Ähre" stellte, erläuterte der neue Vorsitzende der österreichischen
Brauer seine Gedanken zur Positionierung der Branche. Als sein
wichtigstes Anliegen bezeichnete er dabei, dem Bier wieder jenen
gesellschaftlichen Stellenwert zu verschaffen, der ihm aufgrund
seiner Tradition als österreichisches Kulturgetränk tatsächlich
zukommt. "Österreichs Konsumenten haben den Vorteil gegenüber der
Situation in anderen europäischen Ländern, eine Vielzahl
österreichischer Biere genießen zu können, die aus heimischen,
kontrollierten Naturprodukten erzeugt werden. Ein reines
Naturgetränk, das in Maßen genossen, nach allen medizinischen
Erkenntnissen positive, gesundheitliche Wirkungen erzeugt", so der
neue Vorsitzende. Er wolle unter anderem gemeinsam mit seinen
Berufskollegen daran arbeiten, das falsche Image des Dick- und
Müdemachers zu korrigieren. Bier hat weniger Kalorien als andere
alkoholische Getränke, wird aber immer wieder mit Gewichtszunahme in
Verbindung gebracht. Hier habe sich in den Köpfen ein Klischee
eingenistet, so Sulzberger, das einfach nicht richtig ist. Durch den
Hopfen im Bier wird tatsächlich eine beruhigende und entspannende
Wirkung, also ein positiver Effekt erzeugt, während Müdigkeit eher
durch allzu üppige Mahlzeiten entstünde, so der neue Obmann zum
Vorurteil Nummer zwei, gegen das zu kämpfen er sich auf seine Fahnen
geheftet hat.
Als weiteren wesentlichen Arbeitsauftrag nennt KR Sulzberger die
Korrektur der österreichischen Steuergesetzgebung für Bier.
"Spätestens mit der Einführung des Euro", ist der Brauer-Obmann
überzeugt, "wird die Ungerechtigkeit des Systems für jeden
Konsumenten völlig transparent werden. Dann wird der ungebührlich
große Schluck, den der Finanzminister heute bei jedem Glas Bier
mittrinkt, auch in Ziffern messbar sein". Und damit ergebe sich die
Frage, welcher Bürger es sich gefallen lassen würde, dass auf der
anderen Seite der offenen Grenzen, etwa in Deutschland wegen der dort
niedrigeren Steuern eine Kiste Bier erheblich weniger kostet, als in
Österreich. Sulzberger befürchtet auf Grund dieser Situation eine
massive Gefährdung der Existenz von grenznahen Braustätten, die den
"Eurotag als Zahltag" erleben würden. "Die Bundesregierung ist
aufgerufen, die ökonomische Zukunft des Landes zu gestalten, statt
Steuer-Vergangenheit zu verwalten", meint Sulzberger und weist darauf
hin, dass mit der kommenden Erweiterung der Europäischen Union und
der weltweiten Expansion großer Braukonzerne auch ohne
Steuerbenachteiligung große Aufgaben auf die Bierproduzenten des
Landes zukommen. Er appelliert an die Verantwortlichen, eine gesunde
österreichische Branche in ihrer Entwicklung nicht zu hindern,
sondern ihr als Partner zu helfen.
Für Rückfragen und wegen einer Zusendung eines Fotos von KR Johann
Sulzberger (jpeg. Format) wenden Sie sich bitte an:
Rückfragehinweis: Verband der Brauereien Österreichs
Tel.: 01/713 15 05
getraenke@lebensmittel.wk.or.at
Mag. Peter Menasse
communication matters
Tel.: 01/503 23 03
menasse@comma.at
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