• 24.05.2000, 12:20:29
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  • OTS0209

Österreich bei Immobilienpreisen im europäischen Mittelfeld

Bei den Mieten leuchtet rot-weiß-rot am unteren Ende der Preisskala

Wien (PWK) - Die Immobilienpreise sind in Österreich nicht teurer
als in anderen europäischen Staaten. Ganz im Gegenteil: Die
Verkaufspreise bewegen sich im europäischen Mittelfeld, bei den
Mieten liegt Österreich am unteren Ende der Preisskala. Das geht aus
dem Jahresbericht 1999 des Europäischen Immobilienrates CEPI hervor,
der heute von der Bundesinnung der Immobilien- und
Vermögenstreuhänder präsentiert wurde.

Die jährlichen Veränderungen bei den Kaufpreisen und Mieten für
Immobilien in den einzelnen Ländern sind gewaltig: Irland +28%,
Holland +15%, Norwegen +10%, Frankreich +9%, Spanien +8,5%, Dänemark
+7,9%, Portugal +5%, Italien und Belgien +3%, Deutschland plus 0,5%.
In Österreich sind die Preise hingegen um bis zu 5% gesunken!

Deutschland hat mit 2.485 Euro die höchsten Quadratmeterpreise für
den Verkauf von Einfamilienhäusern in den wichtigsten Großstädten.
Speziell in Hamburg sind die Preise im Vergleich zu Berlin sogar noch
sehr viel höher. Diesem Preisniveau folgen auch Italien (2.300 Euro),
Österreich (1.345 Euro), Frankreich (1.250 Euro) und Spanien (1.187).

Die Italiener müssen besonders tief in die Tasche greifen, wenn sie
eine Eigentumswohnung erwerben wollen. Durchschnittlich 2.600 Euro
müssen in Italien für die eigenen vier Wände pro Quadratmeter bezahlt
werden. Etwas weniger sind es in Deutschland (1.845) und Norwegen
(1.600 Euro). Da sind die 1.088 Euro in Österreich fast eine
europäische Mezzie. Billiger sind nur noch Portugal (1.050 Euro),
Belgien (942) und Schweden (275).

Die höchsten Durchschnittswerte für Büroflächen in wichtigen
Großstädten werden in Deutschland (3.745 Euro) erzielt, gefolgt von
Italien (3.110 Euro), Irland (2.310 Euro) und Frankreich (2.230
Euro). Sehr günstig sind Büros derzeit in Österreich (1.015 Euro) und
Dänemark (675 Euro). Das billigste Büro gibt’s in Schweden (271
Euro).

Überraschenderweise sind die Preise für Grundstücke zur Errichtung
eines Hauses im städtischen Bereich dort am teuersten, wo man es
nicht vermutet: Spanien (480 Euro), Portugal (370) und Irland (250).
Österreich liegt mit 164 Euro pro Quadratmeter im europäischen
Durchschnitt. Erstaunlich wenig zahlt man für Baugründe in Finnland
(51) und Dänemark (33 Euro). Industriegrundstücke sind in Schweden
sieben mal teurer als im Vergleich zu Belgien und zwei mal teurer als
im Vergleich zu Spanien. Österreich hält mit 120 Euro pro m² noch gut
mit. Richtig preiswert wird’s erst in Holland (70) und Finnland (51
Euro).

Die Klagen über zu hohe Mieten in Österreich sind höchstens als
polemische Parteipropaganda zu gebrauchen. In Wahrheit ist Österreich
das Land mit den niedrigsten Mieten für Einfamilienhäuser in Europa.
Gerade mal 70 Euro pro Quadratmeter und Jahr muss man hierzulande für
die geliehenen vier Wände berappen. Zum Vergleich: Norweger dürfen
mehr als das doppelte (150) auf das Konto ihrer Vermieter überweisen.
Nicht viel besser geht es Italienern (115) und Franzosen (100 Euro).

Ähnlich wie bei den Mieten für Einfamilienhäuser ist die Situation
bei den Wohnungsmieten. Billiger als in Österreich (60) kann man sich
eine Wohnung nur noch in Belgien (57 Euro) mieten. Spitzenreiter ist
überraschend Irland mit 122 Euro pro Quadratmeter und Jahr. Auf Platz
zwei und drei folgen wie gehabt Italien (115) und Frankreich (98).

Billiger geht’s nimmer: die günstigsten Büros gibt es tatsächlich in
Österreich zu mieten, zum Preis von 67 Euro pro Quadratmeter und
Jahr. Fast das Dreifache wird hingegen in Irland (190) und Portugal
(180 Euro) verlangt. Etwas preiswerter kann man sich in Holland
(153), Deutschland (144) und Frankreich (140 Euro) einmieten.

Das mit Abstand teuerste Pflaster für Einzelhändler ist Deutschland
mit 1.025 Euro pro Quadratmeter. Damit ist es in deutschen
Großstädten dreimal so teuer, ein Geschäftslokal zu mieten wie in
Österreich, das mit 310 Euro im unteren Mittelfeld in Europa liegt.
An zweiter Stelle liegt Holland mit 681 Euro, dicht gefolgt von
Spanien mit 600 Euro. Preiswert sind Geschäftsflächen vor allem in
Portugal (120) und Griechenland (108 Euro).

Seit knapp 10 Jahren ist der europäische Immobilienverband CEPI in
Brüssel aktiv. Die Bundesinnung der Immobilien- und
Vermögenstreuhänder ist seit März 2000 Mitglied des Europäischen
Immobilienrates CEPI mit seinen Spartenverbänden EPAG (Makler) und
CEAB (Verwalter). Weitere Mitglieder sind Vereinigungen aus
Deutschland, Belgien, Dänemark, Spanien, Finnland, Frankreich,
Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Schweden. CEPI
vertritt 21 Vereinigungen mit rund 80.000 Unternehmen in Europa.

Seit einigen Jahren erhebt die CEPI in allen Mitgliedsländern
Durchschnittspreise für Liegenschaften und veröffentlicht diese als
Vergleich in Euro in ihrem Jahresreport. Die Zahlen für 1999 sind
erst kürzlich in Brüssel präsentiert worden. Bei den Daten handelt es
sich um durchschnittliche Preisveränderungen (Kaufpreise und Mieten)
für Grundstücke, Häuser, Wohnungen, Büros, Einzelhandelsflächen und
Industrieliegenschaften in den verschiedenen europäischen Ländern.
(MH)

Rückfragehinweis: Wirtschaftskammer Österreich

BI Immobilien- und Vermögenstreuhänder
Tel.: (01) 5222592

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