• 06.05.2000, 09:00:09
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  • OTS0024

Gehrer zum Museumsquartier: Warnung vor "Schrebergartenmentalität."

Rudolf Leopold beklagt finanzielle Misere

Wien (OTS) - Im neuen FORMAT reagiert Bildungsministerin Elisabeth
Gehrer auf die Situation der "Drittnutzer" im Museumsquartier (Public
Netbase, Depot, Basis Wien), die im Zuge der Bauarbeiten vom Rauswurf
bedroht sind: "Mit den kleinen Nutzern war von vorne herein
vereinbart, daß ihnen die Räumlichkeiten auf Widerruf überlassen
werden. Außerdem ist es nicht Sinn eines flexiblen Kulturzentrums,
daß hier vierzig Jahre derselbe Verein drinnen sitzt. Da wird man
jeden einzelnen Fall eigens verhandeln müssen, auch in Hinsicht auf
die Kostentransparenz."

Zu den Befürchtungen mancher Nutzer, das Museumsquartier könnte
zentral-bürokratisch verwaltet werden, sagt Gehrer: "Das Wort
Zentralisierung halte ich im Zusammenhang mit dem Museumsquartier für
eine bösartige Unterstellung. Es soll einfach synergetisch verwaltet
werden. Ein gemeinsamer Kartenverkauf hat sich schon bei den
Theatertickets bewährt, das wird doch auch hier funktionieren. Alles
andere wäre Schrebergartenmentalität."

Vor Zentralismus und Konsumismus warnt im neuen FORMAT
Kunsthallen-Leiter Gerald Matt. "Was wir hier jedenfalls nicht
wünschen, ist das 70er-Jahre-Modell des zentralisierten
bürokratisierten Kulturtankers, der nur mit verlangsamter
Reaktionsgeschwindigkeit auf künstlerische Entwicklungen reagiert.
Wir wollen auch ganz sicher keine Shopping Mall als Visitkarte des
Museumsquartiers. Denn wenn wir am Schluß mehr Shops haben als
Ausstellungsflächen, wird man sich zurecht fragen: Ist das
Museumsquartier eine Alternative zur SCS?"

Rudolf Leopold, Betreiber des potentiellen Leopold Museums,
beklagt im neuen FORMAT seine "finanzielle Misere": "Eine Zeit lang
wird unser Museum ein Magnet sein. Wenn es aber weiterhin so wenig
Geld bekommt, kriegen wir Probleme. Wir sind unter den größeren
Nutzern des Musuemsquartiers am allerschlechtesten gestellt. Da habe
ich läuten gehört, das Museum Moderner Kunst sei notorisch
unterbudgetiert. Also, das Museum Moderner Kunst hat 27 Millionen im
Jahr, während wir seit dem Jahr '94 nie das vom Staat zugesagte
Ankaufsbudget bekommen haben. Andere bekommen das halt, die haben
auch persönlich bessere Beziehungen - da denke ich etwa an den
jetzigen Leiter der Albertina. Für uns gilt aber leider: Ohne Geld ka
Musi."

Rückfragehinweis: FORMAT

Christoph Hirschmann
Tel.: 01/21755/6728

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