• 20.04.2000, 10:10:43
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  • OTS0084

Automatenbetreiber wehren sich gegen höhere MwSt auf Getränke

Einseitige Steuererhöhung trifft Gastronomie und Vending-Branche in außerordentlicher Härte

Wien (PWK) - Gegen eine höhere Mehrwertsteuer für Aufgussgetränke
wehrt sich nun auch die österreichische Automatenwirtschaft. Eine
einseitige Steuererhöhung um 10% würde die Gastronomie und die
Verkäufer von Speisen und Getränken über Automaten (Vending) mit
einer außerordentlichen Härte treffen. Die ARGE Automatenwirtschaft
in der Wirtschaftskammer Österreich weist diese existenzbedrohenden
Mehrbelastungen entschieden zurück und fordert stattdessen den
sofortigen Wegfall der Getränkesteuer, falls die Mehrwertsteuer
tatsächlich angehoben wird.

An über 60.000 Automaten in Fabrikshallen und Kantinen können sich
vor allem Mitarbeiter mit einem niedrigen Einkommen preiswert
verpflegen. So kostet ein Kaffee frisch aus der Maschine im
Durchschnitt nur fünf Schilling. Mit dem alkoholfreien Angebot konnte
der Genuss von Bier und hochprozentigen Getränken am Arbeitsplatz
zurückgedrängt und das Unfallrisiko erheblich gesenkt werden. Damit
dürfte es wohl vorbei sein, wenn der Finanzminister seine Pläne rund
um die Getränksteuer wahrmachen will.

Dabei wird die Automatenwirtschaft gleich von zwei Seiten in die
Zange genommen. Wenn die EU-widrige Getränkesteuer noch bis
31.12.2000 aufrecht bleibt, der Mehrwertsteuersatz aber bereits am
1.6.2000 von 10 auf 20 Prozent schnalzt, werden die Unternehmen
gleich doppelt zu Kassa gebeten. Bei vielen Automatenbetreibern
frisst die Erhöhung den gesamten Umsatz. Gleichzeitig müssen die
Betriebe Millionenbeträge in Euro-taugliche Münzgeräte und Automaten
investieren. Mittelfristig können diese extremen Mehrbelastungen nur
durch höhere Verkaufspreise am Automaten bewältigt werden.

"Die geplante Anhebung des Mehrwertsteuersatzes für Aufgussgetränke
ist nicht nur eine untragbare und ungerechte Belastung für die
Vending-Branche, sondern auch volkswirtschaftlich äußerst bedenklich
und gesundheitspolitisch kontraproduktiv", stellt Johann Wieland,
Vorsitzender der ARGE Automatenwirtschaft, fest und legt auch gleich
ein ganzes Bündel von Forderungen auf den Tisch. So verlangt die ARGE
neben dem sofortigen Wegfall der Getränkesteuer eine gerechte
Verteilung durch eine branchenunabhängige Mehrwertsteuer-Anpassung um
einen geringen Prozentsatz. Der Ausfall der Getränkesteuer dürfe nur
kompensiert werden, wenn alle Getränke gleichbehandelt werden. Auch
die Bevorzugung von alkoholischen gegenüber alkoholfreien Getränken
soll mit einer neuen Regelung verhindert werden. (MH)

Rückfragehinweis: Wirtschaftskammer Österreich

Mag. Thomas Wolfmayr
Tel.: (01) 50105-3343

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