Linz/Wien (OTS) - Ab sofort setzen die ÖBB auf Taurus, die
schnellste und stärkste Zweifrequenzlokomotive Europas. Andere
Lokomotiven sind entweder nur schnell oder nur stark - der Taurus ist
mit 10.000 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von 230 km/h beides.
Die Mehrfrequenztechnik macht die Hochleistungslok mit nahezu allen
Bahnstromsystemen in Europa kompatibel.
Der Taurus wird im Rohzustand an die ÖBB geliefert und in den
Werkstätten der Technischen Services in Linz endgefertigt. Rund 60
von den ÖBB selbst erstellten Komponenten - darunter der
Lokführerstand und 13 Kilometer Kabelleitungen - werden dabei von
über 130 ÖBB-Spezialisten montiert.
10.000 PS auf 8 Rädern
Durch die enorme Kraft von 10.000 Pferdestärken (7.000 kW) bringt
der 86 Tonnen schwere Taurus bis zu 230 km/h auf die Schienen. Bei
Zulassungsfahrten im vergangenen Monat zwischen den Bahnhöfen Wels
und Lambach erreichte der Taurus im Testbetrieb sogar eine
Geschwindigkeit von 250 km/h. Durch die im Vergleich zu anderen
Lokomotiven einzigartige Kombination von Kraft und
Hochgeschwindigkeit zieht der Taurus Güterzüge mit einem Gewicht von
1.600 Tonnen mit 160 km/h und ermöglicht somit wesentlich schnellere
Cargoverbindungen mit höheren Beförderungsmengen.
ÖBB Power für Europa
Mit dem Taurus stellen die ÖBB wichtige Weichen auf dem Weg nach
Europa. 100 der 175 Loks sind mit einem Zweifrequenz-System
ausgestattet und daher nicht nur mit den Systemen in Deutschland und
der Schweiz kompatibel, sondern auch in Ungarn, Tschechien, der
Slowakei und Frankreich einsetzbar. Unter dem Motto "Unser Heimmarkt
ist Europa" ist somit die Konkurrenzfähigkeit der ÖBB auf dem
liberalisierten europäischen Markt gesichert. Besonders für den
Güterverkehr ist eine international ausgerichtete Traktion enorm
wichtig - 75 % des Cargogeschäftes der ÖBB sind grenzüberschreitend -
und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum.
Die ersten Einsatzstrecken
Bereits im Mai 2000 werden die Güterzüge von Rail Cargo Austria
auf der West-, Nord- und Ostbahn sowie in Deutschland zwischen
Salzburg und München mit der neuen Hochleistungslok verkehren. Im
Personenverkehr wird der Taurus für Euro- und Intercityzüge auf der
Westbahn und für internationale Schnellzüge auf der Ostbahn
eingesetzt.
Ab 2001: 50 Loks pro Jahr
In den nächsten drei Jahren werden in den Standorten Wien West 25
Einsystemloks und 60 Zweisystemloks, in Salzburg je 25 Ein- und
Zweisystemloks und in Villach 40 Zweisystemloks stationiert sein.
Noch heuer werden bereits 25 ÖBB-Hochleistungsloks in Österreich und
Europa den Betrieb aufnehmen. Ab 2001 werden pro Jahr weitere 50
Taurus die Lokflotte verstärken.
Neue Standards im Lokdesign
Klare Linien, zeitlose Formgebung und das dynamische ÖBB-Rot
bestimmen das Design des Taurus. Das neue, unverwechselbare
Erscheinungsbild der ÖBB-Hochleistungslok drückt Kraft ebenso wie
Geschwindigkeit aus und setzt neue Standards im Lokdesign.
ÖBB übernehmen Endfertigung mit selbst gebauten Komponenten
Über 130 ÖBB-Spezialisten produzieren in den Werkstätten
Floridsdorf, Knittelfeld und Linz Komponenten für den Taurus.
+ Im ÖBB-Werk Linz wird das Hilfsbetriebegerüst, der
Elektronikschrank, der Lokführerstand mit Rückwandschrank, das
Druckluftgerüst, der Kabelkanal, die Spurkranzschmieranlage und das
Drehgestell hergestellt.
+ Im ÖBB-Werk Knittelfeld werden 27 Teile für Untergestell,
Rahmen, Führerhaus, Kasten und Verkleidungen, Schränke, Türen aus
Stahl und Alu produziert.
+ Im ÖBB-Werk Floridsdorf erstellen die ÖBB-Spezialisten
Verkleidungen und Schächte aus Kunststoff für den Taurus.
+ Im ÖBB-Werk Linz wird die Hochleistungslok fertiggestellt. Von
der Lieferung bis zum Abschluss der Fertigung benötigen die ÖBB 45
Tage um aus der halbfertigen Lok einen ganzen Taurus zu machen.
Look-Pool
Insgesamt 175 Hochleistungsloks wurden von den ÖBB - mit einer
Option auf weitere 125 Loks - bei Siemens in Auftrag gegeben. Auch in
Dieselloks haben die ÖBB kräftig investiert. Im vergangenen Jahr
bestellten die ÖBB 40 Strecken- und 60 Verschublokomotiven mit einer
Option von insgesamt 200 Triebfahrzeugen. Diese Investitionen machen
die ÖBB zu einer der stärksten Traktionsbahnen in Europa.
Die ÖBB investierten in den letzten Jahren insgesamt 8,5 Mrd. ATS
in die Anschaffung neuer Lokomotiven und zählen dadurch zu den
größten Lok-Investoren Europas. Die über 1000 Triebfahrzeuge
umfassende Lokflotte wird es den ÖBB ermöglichen ein völlig neues
Geschäftsfeld zu erschließen und als großer europäischer Anbieter von
Lokomotiven am Markt zu agieren. In Form eines "Lok-Pools" können in
Zukunft ÖBB-Loks mit den dazugehörenden Serviceleistungen an andere
Bahnbetreiber vermietet werden.
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