• 09.03.2000, 10:58:12
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  • OTS0102

Neue Rettungszentrale für Wien=

Fertigstellung Herbst 2001, Kosten 140 Millionen

Wien, (OTS) Europas modernste Rettungs-Einsatzzentrale
entsteht derzeit in Wien: Am Donnerstag erfolgte dafür der
Spatenstich durch Gesundheitsstadtrat Dr. Sepp Rieder und
Bezirksvorsteher Erich Hohenberger auf dem Gelände der Zentrale
der Wiener Berufsrettung (MA 70) in der Radetzkystraße im 3.
Bezirk.

Rieder: "Die neue Rettungszentrale wird das leistungsfähige
Herz der Wiener Rettung werden. Hier laufen die organisatorischen
und technischen Fäden des Wiener Rettungssystems zusammen, die
eine rasche Versorgung der Wiener Bevölkerung in Notfällen
gewährleisten."

Der Neubau der Wiener Rettungszentrale erfolgt in
unmittelbarer Nähe des bestehenden Gebäudes aus dem Jahr 1897.
Architektonisch wird der Neubau, der auch über einen eigenen
Hubschrauberlandeplatz verfügen wird, deshalb in das bestehende
Ensemble eingebettet und auch durch einen gläsernen Steg mit dem
historischen Bau verbunden werden.

Die Fertigstellung der neuen Wiener Rettungszentrale wird im
Herbst 2001 erfolgen, die budgetierten Kosten für den Neubau
betragen 140 Millionen Schilling.****

Einsatzbereitschaft rund um die Uhr

Die Wiener Rettung ist ein typisches Beispiel für eine
Notfallorganisation mit einer Reihe von Zusatzaufgaben, die 365
Tage im Jahr 24 Stunden einsatzbereit sein muss. Dadurch ergeben
sich Aspekte, die sich unter anderem auch in baulich-funktionaler
Hinsicht darin ausdrücken, dass:

Personal und Sachmittel ständig verfügbar sein müssen (auch
in Zeiten, in denen keine Notfälle auftreten) rasches Reagieren
auf unvorhergesehene Ereignisse erfolgen muss, wodurch kurze und
rasche Einsatzwege sowie Handlungsabfolgen erforderlich sind und
ein organisatorisches oder Leistungsversagen schwer wiegende
Folgen, für Patienten aber auch im Sinne rechtlicher Haftung, nach
sich ziehen kann, die technische Entwicklung hohe Standards für
Ausstattung und Infrastruktur voraussetzt.

Diese Aspekte wurden als Anforderungsprofil für das zu
planende Projekt in die Ausschreibung des Wettbewerbes aufgenommen
und wurden in der nunmehr fast vollständig abgeschlossenen Planung
berücksichtigt.

Geschichte der Wiener Rettung

Die Gesamtanlage der Wiener Rettung im Dritten Wiener
Gemeindebezirk in der Radetzkystraße 1 wurde im Jahr 1897 als
Zentralstation errichtet und blieb bis heute im äußeren
Erscheinungsbild unverändert. Seit seiner Gründung nahm der
Rettungs- und Krankenbeförderungsdienst in Wien eine
kontinuierliche Entwicklung zu einer beachtlichen, großen und
differenzierten Organisationseinheit bzw. einem Unternehmen mit
über 560 hauptberuflichen Mitarbeitern. Die logistischen und
räumlichen Anforderungen an eine Rettungszentrale haben sich in
den vergangenen Jahren vervielfacht.

Die Größenentwicklung spiegelt die wachsenden qualitativen
und quantitativen Anforderungen der Patientenversorgung wider -
z.B. Verkürzung der Einsatzzeiten oder aus vielen Gründen
kontinuierlich steigende Leistungsanforderungen. Die bestehende
Infrastruktur, die personellen sowie die technischen
Voraussetzungen mussten bereits bisher ständig angepasst bzw.
erweitert werden, um das Rettungs- und Notfallgeschehen
reibungslos abzuwickeln.

Zwei Baukörper - eine Zentrale

Die Rettungszentrale bestand aus zwei Baukörpern, welche
durch eine Zu- und Abfahrt für die Einsatzfahrzeuge voneinander
getrennt waren. Das historische Hauptgebäude befindet sich durch
ständige Instandhaltungsmaßnahmen in einem guten baulichen
Zustand. Das Nebengebäude entsprach in keiner Weise mehr den
heutigen Erfordernissen und wurde daher abgebrochen.

Optimales Anforderungsprofil

Die optimale Umsetzung der Verkehrserschließung, der
Garagenzufahrt, des Hubschrauberlandeplatzes, des
Leitungsbereiches der MA 70, der Rettungsstation, des Schulungs-
und Fortbildungsbereiches und der Materialverwaltung wurden zu
einem Anforderungskatalog in den Wettbewerbsunterlagen
zusammengefasst. Bei der Einhaltung der Bebauungsbestimmungen
musste die bestmögliche bauliche Lösung für alle beschriebenen
Anforderungen ermittelt werden.

EU-weiter Wettbewerb

Auf Basis eines EU-weiten, einstufigen Wettbewerbes sollte
die optimale bauliche Lösung für den Neubau der Rettungszentrale
gefunden werden und eine konzeptionelle Lösung für die Anbindung
an das denkmalgeschützte Hauptgebäude entwickelt werden. 46 Planer
haben ihre Projekte abgegeben. Die Jury tagte am 18. und 19.
Jänner 1999, als Preisträger ging das Büro Zeissel + Partner
hervor, welches die Planung bis zur Bauverhandlung lieferte. In
Folge wurde Architekt Lautner mit der weiteren Planungsleistung
beauftragt.

Provisorien während der Bauarbeiten

Um den Abbruch und Neubau bei weiterhin laufendem Betrieb zu
ermöglichen, musste ein Provisorium für die Garagierung der
Rettungsfahrzeuge errichtet und verschiedene Funktionsbereiche auf
Baudauer in das bestehen bleibende Hauptgebäude integriert werden.

Architektonische Einbindung in das bestehende Ensemble

Das Projekt besticht durch seine städtebaulich klare
Ausbildung und die gefühlvolle und reduzierte Anbindung an den
Altbestand. Das denkmalgeschützte Hauptgebäude wird daher
weiterhin den wichtigen Straßenraum als umgebende Struktur zu den
historischen Gebäuden von Urania, Bundesministerium für Bauten und
Technik und Finanzamt für Gebühren und Verkehrssteuern dominieren.

Baukörper und Raumprogramm

Der Neubau der Wiener Rettungszentrale umfasst bei einer
bebauten Fläche von 1.513 m2 eine Gesamtbruttogrundrissfläche von
6.334 m2. Aus städtebaulichen Gesichtspunkten wurde der Baukörper
niedrig gehalten, das deutliche Abheben vom Bestand war von
Bedeutung. In drei Obergeschoßen, bei einer Bauhöhe von ca. 12 m,
sind die Räumlichkeiten der Wiener Rettung, ein Schulungsbereich
und die Garage der Rettungsautos untergebracht. Im Untergeschoss
befinden sich eine PKW-Garage, ein Teil des Schulungsbereiches und
die erforderlichen Technikräume. Ein gläserner Steg im zweiten
Obergeschoss stellt die Verbindung zum Bestand her. Im Erdgeschoss
entspricht die Gebäudeaussenkante der Baulinie. Ab dem ersten
Obergeschoss springt der Baukörper einen Meter vor, an der Ecke
zwischen der Hinteren Zollamtsstraße und der Oberen
Weissgerberstraße nimmt das Gebäude den spitzen Winkel des
Grundstückes auf und ragt mit diesem Teil ebenfalls über die
Baulinie hinaus.

Mit der Errichtung des Neubaues wurde am 10. Jänner 2000
begonnen. Die Fertigstellung des Neubaues ist im Herbst 2001
terminisiert. Die genehmigten Bruttoerrichtungskosten belaufen
sich auf 140 Millionen Schilling.

Baudaten:

o Bauwerber: Magistratsabteilung 70 - Rettungs- und

Krankenbeförderungsdienst der Stadt Wien
o Projektkoordination und Steuerung: Magistratsabteilung 24 -

Hochbau
o Planung: Zeissel + Partner, Ziviltechniker KEG für Bauwesen

Dipl.-Ing. Günter Lautner
o Begleitende Kontrolle: Dipl.-Ing. Albert Röder
o Statik: Dipl.-Ing. Ewald Pachler
o Vermessung: Dipl.-Ing. Karl Pazourek
o Haustechnikplanung: Energieeffizienz - Ing. Grainer &

Partner OEG
o Errichtungskosten: 140.000.000 Schilling = 10.174.196,78 EUR
o Brutto-Rauminhalt: 23.340 m3
o Bruttogrundrissfläche: 6.334 m2

Bauphasen:

o Baubeginn: 10.1.2000
o Baudauer: 18 Monate
o Bauende: Herbst 2001
(Schluss) nk

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:

www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Norbert Kettner
Tel.: 4000/81 845
e-mail: norbert.kettner@ggs.magwien.gv.at

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