- 01.03.2000, 08:52:13
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"Neues Volksblatt" Kommentar: "Chance" (von Markus Ebert)
Ausgabe vom 1. 3. 2000
Linz (OTS) - Das, was die FPÖ-Regierungsmannschaft jetzt schnell
 bewerkstelligen muss, ist am besten mit Emanzipation umschrieben: ein
 gelungenes Herausgehen aus einer Abhängigkeit ? in dem Fall das
 Loslösen von Jörg Haider.
Natürlich ist klar, dass auch ein bloßer Landeshauptmann Haider
 ein "Mikrofon-Nymphomane" (Copyright: Christoph Leitl) bleiben wird,
 solange er zu allem und jedem um eine Wortspende angegangen wird.
 Andererseits fällt es schwer zu glauben, dass Susanne Riess-Passer
 auf Dauer gewillt ist, nur die Strohfrau in Partei und Regierung zu
 spielen, um bei der nächsten Wahl der Lichtgestalt Haider Platz zu
 machen. Und es fällt auch schwer zu glauben, dass Haider nur um des
 lieben Friedens willen den Platz an der Parteispitze geräumt hat. Ein
 Politiker mit seinem Sensorium wird auch gespürt haben, dass sein
 Wort nicht mehr alles ist, dass sich - nach früheren vergeblichen
 Versuchen - die ersten Zöglinge energisch zu emanzipieren beginnen.
 Das kann ein Egozentriker von seinem Schlag wohl nur schwer verdauen.
 Auch wenn die parteieigenen Solidaritätsadressen ein anderes Bild
 zeichnen sollen: Als Führungspersönlichkeit hat Haider Reputation
 eingebüßt. Das ist die Chance für die FPÖ, das ist die Chance für die
 Koalition.
Rückfragehinweis: Neues Volksblatt
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