• 22.02.2000, 10:49:16
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Die Giftkatastrophe war vermeidbar! WWF: Die Katastrophe an Somes, Theiß und Donau war vorhersehbar=

Wien/Brüssel (OTS) - Die Giftkatastrophe durch den Eintrag von
Zyanid und Schwermetallen in die Nebenflüsse der Donau in Rumänien
und Ungarn war laut Beurteilung von Experten vorhersehbar und hätte
vermieden werden müssen. Dies erklärte der WWF (World Wide Fund For
Nature) heute bei einer Pressekonferenz im Hinblick auf das morgige
Treffen der Bergbauindustrie und der Europäischen Kommission, bei dem
der WWF seine Vorschläge einbringen wird.

Angesichts der enormen Schäden, die der Giftunfall in Rumänien und
Ungarn ausgelöst hat, stellt der WWF folgende Forderungen und zeigt
auf:

+ Sowohl das Desaster in Rumänien, als auch die Katastrophe vor
zwei Jahren im Guadiamar-Fluss in Spanien (Doñana), waren
vorhersehbar und vermeidbar!
+ In der Vergangenheit gab es schon zu viele Gifteinträge, Lecks
und Unfälle, die durch Abwasserbecken der Bergbauindustrie
verursacht wurden.
+ Es sind heute Technologien verfügbar, die die umweltschädlichen
Einflüsse der Bergbauindustrie erheblich reduzieren oder sogar
ganz vermeiden könn(t)en. Dr. Paul Younger, Bergbauexperte an
der Universität Newcastle, stellt fest: "Die nötigen
Sicherheitsvorkehrungen, um den Eintrag von Zyanid aus
Bergbaugebieten in Flüsse auf der ganzen Welt zu stoppen, sind
so einfach wie simple Installationsarbeiten."
+ Gifteinträge in Flüsse aus Bergbauabfällen müssen in Zukunft
vermieden werden. Die Bergbauindustrie muss stabile Dämme bauen,
die weder überflossen werden, noch brechen können.
+ Freiwillige Übereinkünfte, wie sie zwischen der Bergbauindustrie
und der Europäischen Kommission getroffen werden, sind nicht
ausreichend. Die bestehende EU - Gesetzgebung muss entsprechend
überarbeitet werden.
+ Die Bergbauindustrie muss bei der Bestandskontrolle von
Abwasserbecken kooperieren.
+ Die beträchtlichen Informationslücken bezüglich der Lage der
Abwasserbecken, einschließlich der stillgelegten Minen, müssen
behoben werden.

Der WWF begrüßt das Treffen Bergbau und Umwelt zwischen der
Bergbauindustrie und der Europäischen Kommission, vertritt aber eine
sehr klare Haltung: Abfälle der Bergbauindustrie müssen so gelagert
werden, dass die Umwelt nicht in Mitleidenschaft gezogen wird und
Katastrophen wie jetzt an der Theiß und Donau nicht mehr passieren.
"Nur wirkliches Engagement und die Verpflichtung, Technik und
Umweltstandards des 21. Jahrhunderts anzuwenden, können die
Glaubwürdigkeit der Bergbauindustrie in der Öffentlichkeit
wiederherstellen," erklärt Philip Weller, Direktor des WWF
Donau-Karpaten-Programms mit Sitz in Wien.

Weitere Informationen unter: www.panda.org/crisis

Rückfragehinweis: WWF Österreich,
Mag. Inge Zechmann,
Tel.: 01/48817-249

*** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER

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