• 07.02.2000, 14:34:47
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  • OTS0148

Eine hochalpine Jagdstation des Neandertalers - Die Potocka- Höhle (Slowenien).

Wien (OTS) - Vortragsreihe und Ausstellungseröffnung am 9. Februar
2000, 16 Uhr c.t. bis ca. 18 Uhr im Geozentrum der Universität Wien,
Hörsaal 3 und Ausstellungshalle, Althanstraße 14, A-1090 Wien

Programm:
Begrüßung: Univ.-Prof. Dr. Marianne Popp, Dekanin der
Formal- und Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien
Vorträge: Univ.-Prof. Dr. Stanko Buser (Slowenischer Botschafter
in der Schweiz) "Zur Geologie der Karawanken im Bereich der
Olschewa"
Univ.-Prof. Dr. Vida Pohar (Universität Ljubljana): Grabungs- und
Forschungsgeschichte der Potocka zijalka
Dr. Polona Kralj (Geological Survey of Slovenia): Sedimentological
characteristics of Pleistocene deposits from Potocka zijalka
Univ.-Prof. Dr. Gernot Rabeder (Universität Wien):
Evolutionsniveau und Chronologie der Höhlenbären aus der Potocka-
zijalka.

Die Potocka-Höhle liegt im Hauptkamm der Karawanken auf einer
Seehöhe von ca. 1700 m. Die vieljährigen Grabungen in den 30-iger
Jahren unter der Leitung von S. Brodar brachten nicht nur ein
riesiges Fossilmaterial - hauptsächlich Reste des Höhlenbären -
zutage, sondern auch viele Stein- und Knochengeräte des
prähistorischen Menschen, sodaß die Potocka-Höhle als mit Abstand
artefaktreichste Höhle der Alpen bezeichnet werden kann. Das reiche
Fundmaterial wurde im 2. Weltkrieg durch die Bombardierung der Depots
völlig vernichtet. Dies war der Hauptgrund für eine Zusammenarbeit
der slowenischen und österreichischen Paläontologen in den Jahren
1997 - 1999. Aus der durch die neuen Grabungen bekannt gewordenen
Zeitstellung muss geschlossen werden, daß die Knochenartefakte in der
Potocka-Höhle zur gleichen Zeit hergestellt worden sind, wie in der
nur 150 km entfernten Neandertaler-Fundstelle in der Vindija-Höhle
(Nordkroation). Mit großer Wahrscheinlichkeit war daher auch in der
Potocka-Höhle der Neandertaler (Homo neanderthalensis) der Erzeuger
und Benützer der Knochen- und Steingeräte die bisher den modernen
Menschen (Homo sapiens) zugeschrieben worden waren.

Rückfragehinweis: Prof. Dr. Gernot Rabeder,
e-mail: gernot.rabeder@univie.ac.at oder
Sekretariat: karin.lippert@univie.ac.at,
Tel.: (01) 31336-9721.

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