• 01.02.2000, 11:00:11
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Wien wird Musterstadt im Klimaschutz=

Häupl und Svihalek präsentieren 36-Punkte-Maßnahmen-Programm

Wien, (OTS) Das bisher größte, jemals von der Stadt Wien
durchgeführte Umweltschutzprogramm, das "KliP-Wien" und seine
Maßnahmenpakete wurden am 1. Februar im Wappensaal des Wiener
Rathauses unter dem Motto "KliP-Wien: die ersten drei Jahre"
präsentiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die von
Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Umweltstadtrat Fritz Svihalek
eröffnet wurde, standen vor allem jene Klimaschutzprojekte, mit
deren Umsetzung bereits begonnen wurde. So wurde z.B. eine
Energiebuchhaltung für die städtischen Gebäude aufgebaut,
Energieeinspar-Contracting Projekte wurden gestartet, ein
Fahrzeugsimulator zum Training für ökologisches Fahren wurde
angeschafft und im städtischen Wohnbau wird auf H-FCKW- und H-CKW-
hältige Dämmstoffe verzichtet. Außerdem wurden die Vorarbeiten für
eine - noch ab heuer wirksame - Ausweitung der
Althaussanierungsförderung abgeschlossen.

Vortragsgast bei der Tagung war Univ.-Prof. Dr. Stefan
Schleicher, Vorsitzender des Österreichischen Klimabeirats (ACCC),
der die Bedeutung des "KliP-Wien" als Musterprojekt für die
nationale und internationale Klimaschutzarbeit betonte. Über die
Rolle der Politik bei Umsetzung der KliP-Maßnahmen diskutierten
bei einer Podiumsdiskussion unter der Leitung von ORF-Redakteur
Helmut Waldert die Politiker Heinz Hufnagl (SPÖ), Patrizia
Fürnkranz-Markus (ÖVP), Mag. Christoph Chorherr (Grüne), Brigitte
Reinberger (FPÖ) und Irene Rubitzki (LIF).

Durch das am 5. November 1999 vom Wiener Gemeinderat
beschlossene Klimaschutzprogramm ("KliP-Wien") will die Stadt Wien
bis zum Jahr 2010 zur Klimamusterstadt werden. Rund dreihundert
Personen aus der Wiener Stadtverwaltung, den städtischen Betrieben
und von externen Interessensvertretungen haben unter der
Federführung der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien (MA 22) in
drei Jahren intensiver Arbeit dieses Umweltschutzprogramm
erarbeitet. Das "KliP-Wien" ist ein praxisorientiertes, vom
Prinzip der Nachhaltigkeit geprägtes Umweltprogramm. Es enthält 36
Maßnahmenpakete für die Bereiche Fernwärme/Stromerzeugung, Wohnen,
Betriebe, Stadtverwaltung und Mobilität. Durch den effizienteren
Einsatz von Energie, dem verstärkten Umsteigen auf CO2-arme oder
CO2-freie Energieträger durch einen vorbildlichen ökologischen
Einkauf sowie entsprechenden Maßnahmen, um mit weniger Verkehr
trotzdem mobil in der Stadt zu bleiben, sollen die Wiener
Kohlendioxidemissionen bis 2010 um rund vier Millionen Tonnen
verringert werden.

Mit dem "KliP-Wien" vier Millionen Tonnen weniger
Kohlendioxid bis 2010

Hält der gegenwärtige Trend bei den CO2-Emissionen ungebremst
an, würden die Kohlendioxidemissionen bis zum Jahr 2010 auf 9,9
Millionen Tonnen ansteigen. Durch die "KliP"-Maßnahmen würde die
Stadt Wien jedoch 2010 nur noch 7,3 Millionen Tonnen CO2
verursachen, das entspricht einem Minus von 2,6 Millionen Tonnen
oder 26 Prozent. Darüber hinaus werden auch noch andere
Treibhausgase enorm reduziert, sodass mit dem "KliP" bis zum Jahr
2010 fast 4 Millionen Tonnen Kohlendioxid und
Kohlendioxidäquivalente eingespart werden können. Nach dem
bewährten Motto "Zusammenarbeiten auf breiter Basis" soll nun das
"KliP-Wien" bis zum Jahr 2010 rasch realisiert und Klimaschutz
langfristig zum zentralen Element der kommunalen Politik werden.
Ab April 2000 wird auch eine Klimaschutzkoordinationsstelle im
Bereich der Magistratsdirektion der Stadt Wien mit weit reichenden
Kompetenzen geschaffen. Regelmäßig wird auch der Erfolg des "KliP-
Wien" kontrolliert. Die erste Evaluierung wird unter der Leitung
der Klimaschutzkoordinationsstelle bereits im Jahr 2001
durchgeführt werden.

Viele Klimaschutzmaßnahmen laufen bereits erfolgreich

Im "KliP-Wien" werden nicht nur Konzepte produziert. Bei
kurzfristig möglichen Maßnahmen wurde mit der Realisierung sofort
begonnen. Viele Projekte laufen deshalb bereits seit 1998, andere
werden vorbereitet und mit der Umsetzung demnächst begonnen.
So wurden die Vorarbeiten für eine ab 2000 wirksame Ausweitung der
Althaussanierungsförderung abgeschlossen. Im geförderten Wohnbau
wird seit Mai 1999 auf den Einsatz H-FCKW und H-FKW hältiger
Baumaterialien verzichtet. Eine Ausweitung auf den gesamten
Hochbau der Stadt Wien ist vorgesehen. Aufgebaut wurde auch eine
Energiebuchhaltung für rund 1.800 Magistrats- und Bezirksgebäude.
Mit Hilfe dieser Datenbank können jene Gebäude herausgefiltert
werden, wo die energetische Sanierung am meisten bringt. Ebenfalls
erfolgreich läuft das Energie-Einspar-Contracting. Die Erfahrungen
bei den mittels Contracting energietechnisch verbesserten acht
Schulen, Kindergärten, Heimen und Amtshäusern zeigt, dass jährlich
60 Tonnen Heizöl, 33.000 m³ Erdgas, 1.450 MWh Fernwärme und 115
MWh Strom gespart werden. Die Energiekosten sinken dadurch um 1,55
Millionen Schilling pro Jahr. Die CO2-Emissionen dieser Objekte
werden um rund 50 Prozent und die SO2-Emissionen sogar um rund 70
Prozent reduziert.

In drei Magistratsabteilungen wurden "Mobilitätsmanagement-
Programme" in Angriff genommen. Von der MA 48 (Abfallwirtschaft,
Straßenreinigung, Fuhrpark) wurde ein Fahrzeugsimulator gekauft,
um die Lenker des städtischen Fuhrparks im ökologischen Fahren zu
trainieren. Die Projektgruppe "Öko-Kauf-Wien" koordiniert und
plant die umweltfreundliche Beschaffung der Wiener
Stadtverwaltung. Wichtigstes Ziel: Für alle von der Stadt Wien
benötigten Produkte und Dienstleistungen werden ökologische
Kriterienkataloge ausgearbeitet.

Mit dem "ÖkoBusinessplan Wien" werden die Wiener Betriebe
beim Umwelt- und Klimaschutz unterstützt. Im Jänner 2000 wurden
bereits die ersten 56 "ÖkoBusinessPlan Wien" - Betriebe
ausgezeichnet. Bis zum Jahr 2002 sollen mit den fünf
Umweltprogrammen im "ÖkoBusinessPlan Wien" ("EMAS", "Ökoprofit",
"Betriebe im Klimabündnis", "Umweltzeichen Tourismus" und "ISO
14.001") insgesamt 300 Wiener Unternehmen auf Umweltkurs gebracht
werden. (Schluss) ma

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:

www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Renate Marschalek
Tel.: 4000/81 070
e-mail: mar@guv.magwien.gv.at

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